Das tradierte Bild des rechtsextremen, gewalttätigen Skinheads ist wohl eine der ersten Assoziationen, die der Begriff „Rechtsextremistische Gewalt“ in den Köpfen der breiten Öffentlichkeit hervorruft. Frauen spielen in diesem Zusammenhang sowohl medial, als auch in der Statistik kaum eine Rolle. Dass Frauen in der rechten Szene jedoch durchaus bedeutende Positionen, sowohl strategisch als auch als aktive politische Akteurinnen innehaben, wird auch im Jahre 2010 kaum beachtet, sondern diese werden oftmals lediglich als Mitläuferinnen tituliert und somit verharmlost.
Diese Hausarbeit soll aufzeigen, dass Frauen, wenn auch in quantitativ deutlich geringerer Anzahl als ihre männlichen Kameraden, durchaus politisch aktiv und gewalttätig innerhalb der rechtsextremen Szene agieren, diesen Tatbestand multiperspektivisch beleuchten und analysieren sowie die wissenschaftliche Diskussion zur Thematik in ihren Grundzügen darstellen. Ich lege dabei den Fokus besonders auf junge Frauen.
Ich werde zunächst im ersten Kapitel eine Begriffsbestimmung vornehmen und darlegen, von welchen Definitionen der Begrifflichkeiten Gewalt und Rechtsextremismus ich in dieser Hausarbeit ausgehe.
Anschließend wird das zweite Kapitel einen groben Überblick über das statistische Auftreten junger Frauen, ihre Organisationsformen und ihre verschiedenen Rollen bieten.
Basierend auf diesen Daten möchte ich mich im dritten Kapitel der Thematik aus feministischer Sichtweise nähern, rechtsextreme Frauenbilder näher beleuchten und die wissenschaftliche Diskussion verschiedener feministischer Strömungen skizzieren.
Das vierte Kapitel soll sich der Thematik aus dem biographischen Blickwinkel nähern und anhand einer Fallbeschreibung die Bedeutung biographischer Zäsuren für die Entwicklung rechtsextremer Einstellungen herausarbeiten.
Schlussendlich werde ich im fünften und letzten Kapitel die Soziale Arbeit in den Fokus stellen, „blinde Flecken“ bei der Arbeit mit rechtsextremen jungen Frauen aufweisen und präventive Handlungsvorschläge für die Praxis benennen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- 1. Begriffsbestimmungen
- 1.1. Gewalt
- 1.2. Rechtsextremismus
- 2. Frauen in der rechtsextremen Szene
- 2.1. quantitative Einordnung
- 2.2. Organisationsformen
- 2.3. Agitationsformen
- 3. Rechtsextreme Haltungen und feministische Forschung - Analyse unter dem Blickwinkel feministischer Forschungsansätze
- 3.1. Rechtsextreme Frauenbilder
- 3.2. Wissenschaftliche Erklärungsansätze
- 3.3. Anknüpfungspunkte zwischen Feminismus und rechtsextremen Haltungen
- 4. Die Bedeutung biographischer Zäsuren - Analyse unter dem biographischen Blickwinkel
- 4.1. Fallbeispiel: Alexandra Kranz
- 4.2. Theoretische Schlussfolgerungen
- 5. Prävention und Soziale Arbeit - Analyse unter dem Blickwinkel Sozialer Arbeit
- 5.1. Einschätzung der Zielgruppe durch Pädagoginnen
- 5.2. Präventive Maßnahmen
- 1. Begriffsbestimmungen
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Phänomen junger Frauen in der rechtsextremen Szene und untersucht deren Rolle, Motivationen und Handlungsweisen. Ziel ist es, die wissenschaftliche Diskussion zu dieser Thematik multiperspektivisch zu beleuchten und zu analysieren.
- Quantitative Einordnung und Organisationsformen junger Frauen in der rechtsextremen Szene
- Analyse rechtsextremer Frauenbilder und deren Einfluss auf die Entwicklung rechtsextremer Einstellungen
- Bedeutung biographischer Zäsuren für die Entstehung rechtsextremer Einstellungen
- Präventive Maßnahmen und die Rolle der Sozialen Arbeit in der Auseinandersetzung mit rechtsextremen jungen Frauen
- Wissenschaftliche Erklärungsansätze und Anknüpfungspunkte zwischen Feminismus und rechtsextremen Haltungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas dar und erläutert die Forschungsfrage. Kapitel 1 definiert die Begriffe Gewalt und Rechtsextremismus. Kapitel 2 bietet einen Überblick über die quantitative Einordnung, Organisationsformen und Agitationsformen von Frauen in der rechtsextremen Szene. Kapitel 3 beleuchtet die Thematik aus feministischer Sichtweise und analysiert rechtsextreme Frauenbilder sowie die wissenschaftliche Diskussion verschiedener feministischer Strömungen. Kapitel 4 untersucht die Bedeutung biographischer Zäsuren für die Entwicklung rechtsextremer Einstellungen anhand eines Fallbeispiels. Kapitel 5 fokussiert auf die Soziale Arbeit und analysiert präventive Handlungsvorschläge für die Arbeit mit rechtsextremen jungen Frauen.
Schlüsselwörter
Rechtsextremismus, Frauen, Gewalt, junge Frauen, Rechtsextreme Szene, Feminismus, biographische Zäsuren, Prävention, Soziale Arbeit.
- Arbeit zitieren
- Jessica Wagner (Autor:in), 2010, Junge Frauen in der gewaltbereiten rechtsextremen Szene - Mitläuferinnen oder Täterinnen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168434