Nach der Schlacht bei Salamis1 gegen die Perser, Ende 480 v. Chr., unter Xerxes I. gewann Athen in den folgenden Jahren zusehends an Einfluss und Macht. Obwohl das alte hellenische Bündnis gegen die Perser zunächst noch fortbestand, konzentrierten sich die Griechen in der Ägäis zunehmend vor allem auf Athen. Zusätzlich kam es zum Prestigeverlust Spartas.Etliche Städte Ioniens, insbesondere die Inseln Chios, Samos und Lesbos, schlossen daraufhin mit Athen (478/ 77) einen Sonderbund, den Delisch-Attischen Seebund. So ging die Hegemonie zur See an Athen. In der folgenden Zeit sollte
der Attische Seebund sich verändern und schlussendlich zum Attischen Reich mutieren. Der Peloponnesische Bund unter der Führung Spartas stellte das Gegengewicht zu den Bestrebungen Athens dar. Der Konflikt zwischen Athen und Sparta in den Jahren 457–446/445 v. Chr.,der sich unter anderem aus dem Übertritt Megaras zu Athen ergab, wird oft als Vorstufe zum Großen Krieg gesehen. Genau dieser Zeitraum, zwischen den Perserkriegen und vor Beginn des Peloponnesischen Krieges sollen im folgenden betrachtet werden.
Im Mittelpunkt der folgenden Untersuchungen soll als Quellengrundlage Thukydides „Der Peloponnesische Krieg“ stehen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Besondere Anlässe zum Ausbruch des Krieges (435-433)
- II.1 Der Epidamnos Konflikt 434 v. Chr.
- II.2 Verhandlungen in Athen
- II.3 Die Epimachie Athens und Kerkyras: Die Schlacht bei den Sybota Inseln
- II.4 Die Schiffsflotten und die finanzielle Dimension des Kerkyra/ Korinth Konflikts
- II.5 Konflikte Athens mit eigenen und Peloponnesischen Bündnern
- II.5.1 Der Aufstand in Poteidaia 432/31
- II.5.2 Das "Megarische Psephisma"
- II.5.3 Aegina
- III. Die Große Versammlung in Sparta (432)
- III.1 Die Haltung Korinths
- III.2 Athens herausragende Stellung
- III.3 Die Position Spartas
- III.3.1 Sparta und der Druck seiner Bundesgenossen
- III.3.2 Die Angst vor Athen
- IV. An der Schwelle des Krieges
- IV.1 Das Zögern Spartas
- IV.2 Forderungen Spartas
- IV.3 Kriegsbeschluss der Athener - Die Rede des Perikles
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Ursachen des Peloponnesischen Krieges, wie sie der Geschichtsschreiber Thukydides in seinem Werk „Der Peloponnesische Krieg“ darstellt. Die Arbeit analysiert die besonderen Anlässe zum Ausbruch des Krieges, die Rolle der Großmächte Athen und Sparta sowie die politischen und militärischen Spannungen, die den Konflikt auslösten.
- Die Bedeutung des Attischen Seebundes und des Peloponnesischen Bundes
- Die Rolle der Konflikte zwischen Athen und seinen Bündnern
- Die Bedeutung der Reden in Thukydides' Werk
- Die Bedeutung der historischen Analyse von Thukydides
- Die Rolle von Perikles im Aufstieg des Attischen Reiches
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel (I. Einleitung) liefert einen Überblick über die historische Situation nach den Perserkriegen, die zum Aufstieg Athens und zum Konflikt mit Sparta führte. Der zweite Teil (II. Besondere Anlässe zum Ausbruch des Krieges) untersucht die konkreten Vorfälle, die den Krieg auslösten, wie den Konflikt um Epidamnos, die Epimachie von Athen und Kerkyra sowie die Streitigkeiten zwischen Athen und seinen Bündnern. Das dritte Kapitel (III. Die Große Versammlung in Sparta) beschreibt die Debatten und Entscheidungsprozesse in Sparta, die zum Kriegsentschluss führten. Das vierte Kapitel (IV. An der Schwelle des Krieges) beleuchtet die letzten Verhandlungen und das Zögern Spartas, bevor die Athener schließlich den Krieg erklären.
Schlüsselwörter
Der Peloponnesische Krieg, Thukydides, Athen, Sparta, Attischer Seebund, Peloponnesischer Bund, Perikles, Epidamnos, Kerkyra, Poteidaia, Megarische Psephisma, Aegina.
- Citation du texte
- Michael König (Auteur), 2008, Die Ursachen des Peloponnesischen Krieges bei Thukydides, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168573