Die vorliegende Arbeit basiert auf der These, dass auf der Grundlage des Prinzips der konfrontativen Pädagogik ein Konzept zur Prävention, Visualisierung und Bearbeitung destruktiver Kommunikations- und Verhaltensstrukturen von Mitgliedern in Teams entwickelt werden kann.Es wird zunächst eine Abgrenzung der Begrifflichkeiten und somit eine Konkretisierung des Themenfeldes vorgenommen. Teamentwicklung, Teammanagement und auch die Konfliktbearbeitung in Teams sind ein sehr weites Feld, in dem viele unterschiedliche Ansätze mit diversen Zielsetzungen vertreten sind.
Die konfrontative Pädagogik mit der Zielsetzung der Beobachtung und Änderung devianter und dissozialer Verhaltensweisen durch Nutzung und Reflexion gruppendynamischer und persönlichkeitsinterner Prozesse, bietet besonders dazu an, destruktive Strukturen in Teams, das heißt Gruppen von Menschen, die durch ihre gemeinsame Aufgabe darauf angewiesen und auch gezwungen sind, miteinander umzugehen und zu arbeiten, bis zu einem gewissen Grad zu verdeutlichen. Das Team soll mit ihnen bewusst konfrontiert werden, um diese Strukturen dann konstruktiv zu bearbeiten. Es wird ein eigenes Konzept entwickelt, welches den eher selbsterfahrungsorientierten konfrontativen Ansatz einerseits und die theoretischen, oft kognitiv orientierten weiteren Ansätze zur Teamentwicklung und Konfliktlösung in Teams andererseits integriert.Um zunächst einen theoretischen Unterbau zu schaffen, werden entsprechende unterschiedliche Denkmodelle und Theorien umrissen. Es erfolgt neben der Klärung und Abgrenzung der Begrifflichkeiten eine ausführlichere Darstellung des Trainings-und Wirkungsprinzips konfrontativer Gruppentrainings, das die Basis für das im Anschluss zu entwickelnde Trainingskonzept bildet.Um für dieses Konzept eine Zielrichtung und konkrete Ansatzpunkte zu finden, werden anhand kommunikationstheoretischer, pädagogischer aber auch neuropsychologisch fundierter Überlegungen entscheidende Faktoren und Merkmale für das Entstehen und die Förderung konstruktiver Verhaltensstrukturen in Teams herausgearbeitet.Auf dieser Grundlage erfolgt die Entwicklung eines integrierten Konzeptes zur Bearbeitung dieser Problematiken, welches an den vorgenannten Faktoren ansetzen soll.
Es wird eine deutliche Zielsetzung des Konzeptes formuliert, die in ihren Einzelbestandteilen operationalisierbar ist. So werden die bereits vorhandenen Ansätze der Teamentwicklung durch eine greifbare und durchführbare Konzeption ergänzt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Klärung und Eingrenzung der für diese Arbeit zentralen Begrifflichkeiten
- 2.1. Kurzdarstellung des Prinzips der konfrontativen Pädagogik
- 2.2. Konkretisierung der Team-Begrifflichkeit
- 2.2.1. Team
- 2.2.2. Teamentwicklung
- 2. 3. Teamentwicklungskonzepte
- 2.3.1. Das IPO-Modell
- 2.3.2. Reteaming
- 2.4. Konkretisierung und Eingrenzung des Aspektes „Prävention destruktiver Verhaltensstrukturen\" als zentrales Thema dieser Arbeit
- 3. Wirkungsweise und Aufbau eines konfrontativen Gruppentrainings
- 4. Faktoren für konstruktive Verhaltens- und Kommunikationsstrukturen im Team
- 4.1. Strukturelle Faktoren
- 4.1.1. Bezahlung, Beförderung und Beurteilung
- 4.1.2. Personalpolitische Teamstrukturierung
- 4.1.3. Konfliktkompetenz der Organisation
- 4.2. Persönliche Faktoren
- 4.2.1. Kooperationsbereitschaft – von der Egozentrik zur Integration
- 4.2.2. Soziale Kompetenzen als Basis für konstruktives Kommunikationsverhalten im Team
- 4.2.3. Neuropsychologische Faktoren
- 4.2.4. Beziehungsstrukturen im Team - Fähigkeit zur systemischen Neutralität
- 4.2.5. Konfliktmanagement
- 4.3. Begrenzende Faktoren
- 4.3.1. Neuropsychologische Voraussetzungen
- 4.3.2. Bedingungen der Organisationsstruktur
- 4.3.3. Grenzen der Allgemeingültigkeit des Konzeptes aufgrund der systemischen Komplexität
- 4.1. Strukturelle Faktoren
- 5. Erarbeitung eines integrierten Teamtrainingskonzeptes
- 5.1. Zielformulierung des Konzeptes
- 5.2. Phasen, Schwerpunkte und Arbeitsmethoden des Trainingskonzeptes
- 5.2.1. Schwerpunkte des Trainings
- 5.2.2. Trainings- und Arbeitsmethoden
- 5.3. Beschreibung des Bedingungsfeldes
- 5.3.1. Spezielle Anforderungen der Zielgruppe an das Training
- 5.3.2. Bedingungen im Team
- 5.3.3. Die Rolle der Führungskräfte - Integration der Teamführung
- 5.3.4. Festlegung der weiteren Rahmenbedingungen
- 5.4. Trainingsphasen und -Übungen
- 5.4.1. Vorbereitungsphase
- 5.4.2. Teamfindungs- und Diagnostikphase
- 5.4.3. Erste Durchführungsphase: Kooperation kultivieren, Kommunikation üben
- 5.4.4. Zweite Durchführungsphase: Konfliktmanagement Teil I
- 5.4.5. Dritte Durchführungsphase: Konfliktmanagement Teil II
- 5.4.6. Entwicklung von Strategien zur bewussten Veränderung der teaminternen Kommunikation
- 5.4.7. Nachbereitungsphase
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel der vorliegenden Masterarbeit ist die Entwicklung eines Trainingskonzeptes, das auf dem Prinzip der konfrontativen Pädagogik basiert und zur Prävention und Bearbeitung destruktiver Verhaltensstrukturen in Teams eingesetzt werden kann. Dieses Konzept soll dazu beitragen, ein konstruktiveres Miteinander in Teams zu fördern und die Effizienz und Produktivität zu steigern.
- Das Prinzip der konfrontativen Pädagogik als Grundlage für ein Trainingskonzept
- Destruktive Verhaltensstrukturen in Teams und deren Prävention
- Entwicklung eines integrierten Teamtrainingskonzeptes
- Faktoren für konstruktive Verhaltens- und Kommunikationsstrukturen im Team
- Die Rolle der Führungskräfte in der Teamentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die These der Arbeit und den Aufbau der Arbeit erläutert. Kapitel 2 definiert die zentralen Begrifflichkeiten wie konfrontative Pädagogik, Team und Teamentwicklung. Kapitel 3 beschreibt die Wirkungsweise und den Aufbau von konfrontativen Gruppentrainings. Kapitel 4 analysiert die Faktoren, die zu konstruktiven Verhaltens- und Kommunikationsstrukturen in Teams beitragen. Kapitel 5 präsentiert ein integriertes Teamtrainingskonzept, das auf den zuvor beschriebenen Faktoren basiert. Das Konzept umfasst verschiedene Phasen, Schwerpunkte und Arbeitsmethoden. Kapitel 6 fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und diskutiert die Bedeutung und die Grenzen des entwickelten Konzeptes.
Schlüsselwörter
Konfrontative Pädagogik, Teamentwicklung, Destruktive Verhaltensstrukturen, Konfliktmanagement, Kommunikation, Kooperation, Neuropsychologie, Organisationsstruktur.
- Quote paper
- Martin Kragl (Author), 2010, Konfrontative Pädagogik als Grundlage für ein Trainingskonzept bei destruktiven Verhaltensstrukturen im Team, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168656