Die soziale und wirtschaftliche Lage der chinesischen Studierenden in Berlin 2010

Umfrage im Auftrag des Studentenwerks Berlin im Rahmen der Teilnahme am „China-Traineeprogramm“, einem Kooperationsprojekt von der Robert Bosch Stiftung und dem Deutschen Studentenwerk


Research Paper (postgraduate), 2011

16 Pages


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Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Persönliche Merkmale
1.1 Geschlecht und Alter
1.2 Familienstand und Kinder

2. Studiendaten
2.1 Angestrebter Abschluss
2.2 Fachsemester und Zeitaufwandt für das Studium

3. Studienfinanzierung und wirtschaftliche Situation
3.1 Einnahmen der Studierenden
3.2 Ausgaben für den Lebensunterhalt

4. Leben in Deutschland
4.1 Wohnsituation
4.2 Mensa und Ernährung
4.3 Schwierigkeiten im Alltag

Bibliographie

Einleitung

Chinesische Studierende bildeten mit 24.746 Studierenden die größte Ausländergruppe in Deutschland. Das macht 10,3% aller ausländischen Studierenden aus.[1] An Berliner Hochschulen waren 1.450 chinesische Studierende 2009 immatrikuliert. Das sind 6,7% aller ausländischen Studierenden in Berlin.[2] Wie sieht das Profil der drittgrößten Ausländergruppe an Berliner Hochschulen aus? Wie sind die Lebensbedingungen für die Studierenden aus dem größten Schwellenland? Was stellt die größten Schwierigkeiten für chinesische Studierende in Berlin dar? Um die sozial- und wirtschaftliche Lage der chinesischen Studierenden in Berlin kennenzulernen und dem Studentenwerk wichtige Hinweise zur Qualitätsentwicklung der Service- und Beratungsangebote rund um das Studium zu liefern, wurde eine Online-Umfrage vom 29. November bis 5. Dezember 2010 im Auftrag des Studentenwerks Berlin durchgeführt. Die chinesische Zielgruppe wurde per E-Mail sowie mit Flyern auf diese Umfrage aufmerksam gemacht. Der Fragebogen wurde auf Deutsch und Chinesisch formuliert, damit keine chinesischen Studierenden wegen ihrer schlechten deutschen Sprachkenntnisse ausgeschlossen werden. Die Ergebnisse basieren auf 154 verwertbaren Rückläufern, die sich an Berliner Hochschulen eingeschriebene chinesische Studierende ausgefüllt haben. Das sind 10,6% der chinesischen Studierenden in Berlin. Im vorliegenden Bericht werden die Ergebnisse dieser Auswertung dargestellt. Alle Daten von deutschen Studierenden in Berlin, die zum Vergleich angeführt worden sind, kommen aus dem Bericht »Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Berlin 2009« (Studentenwerk Berlin, 2010 ), und die Daten von deutschen Studierenden bundesweit sind vom »Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland 2009« (Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2010) zitiert worden.[3]

1. Persönliche Merkmale

1.1 Geschlecht und Alter

Drei Fünftel (59%) der chinesischen Studierenden in Berlin sind männlich, und 41% weiblich. Der Frauanteil ist acht Prozent niedriger als dem deutschen Wert in Berlin (Abb. 1).

Abb. 1: Anteil der Studierenden nach Geschlecht (in %)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Gut ein Drittel (35%) der chinesischen Studierenden befindet sich in der jüngsten Altersgruppe (bis 24 Jahre). Der Anteil ist 9 Prozentpunkte niedriger als dem deutschen (35% vs. 44%). Jeder Zweite (53%) der Befragten ist in der Altersgruppe von 25-29 Jahren vertreten. Bei den deutschen Studierenden sind es nur 41%. 12% der chinesischen Studierenden sind 30 Jahre oder älter, während dies auf 15% der deutschen zutrifft (Abb. 2).

Abb. 2: Altersstruktur der Studierenden (in %)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.2 Familienstand und Kinder

Ein Fünftel (20%) der chinesischen Studierenden ist verheiratet. Dies unterscheidet sich stark von den deutschen Studierenden, von denen nur 6% verheiratet sind (Abb. 3). Acht Prozent der chinesischen Studierenden haben wenigstens ein Kind. Der Anteil ist ungefähr gleich wie bei dem deutschen Wert (8% vs. 9%). Die Hälfte (54%) der chinesischen studierenden Eltern lebt mit ihren Kindern in Berlin zusammen.

Abb. 3: Verheiratete Studierende und Studierende mit Kind (in %)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2. Studiendaten

2.1 Angestrebter Abschluss

Mit 58% (11% für Bachelor und 47% für Master) fällt der Anteil der chinesischen Studierenden aus, die in einem der neuen Studiengänge eingeschrieben sind (Abb. 4). Der Anteil, der einen traditionellen Abschluss (Diplom und Magister) anstrebt, macht 17% aus. Jeder vierte (25%) chinesische Studierende in Berlin strebt eine Promotion an. Die Doktorantenquote unter chinesischen Studienrieden ist gut doppelt so hoch wie der Durchschnitt (25% vs. 12%) der ausländischen Doktoranten in Berlin.[4] Es ist jedoch nicht erstaunlich, wenn man daran denkt, dass 2019 chinesische Doktoranten im Jahr 2009 an deutschen Hochschulen eingeschrieben haben, die die größte ausländische Doktorantengruppe gebildet haben.[5]

Abb. 4: Studierende nach dem angestrebten Abschluss (in %)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Trotz großer Unterschiede zwischen den chinesischen und deutschen Studiensystemen haben nach eigener Einschätzung nur 11% der chinesischen Studierenden bei der Orientierung im deutschen Studiensystem „große Schwierigkeiten“ und weiter 3% „sehr große Schwierigkeiten“ (Abb. 5).

Abb. 5: Einschätzung der Orientierung im Studiensystem (in %)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.2 Fachsemester und Zeitaufwandt für das Studium

Bei der Studienanfängerquote (23%) gibt es keinen Unterschied zwischen chinesischen und deutschen Studierenden in Berlin (Abb. 6). Die Hälfte (49%) der chinesischen Studierenden befindet sich im dritten bis zum sechsten Fachsemester. Der Anteil fällt deutlich höher als dem deutschen aus (49% vs. 33%). Ein Fünftel (20%) der Befragten hat 7 bis 10 Fachsemester hinter sich. Der Anteil der chinesischen Studierenden mit 11 und mehr Fachsemestern fällt nur 8% aus. In diesen zwei Gruppen mit mehreren absolvierten Fachsemestern sind deutsche Studierende hingegen stärker präsentiert (26% bzw. 17%).

Abb. 6: Studierende nach Fachsemestern (in %)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Was den Zeitaufwand für das Studium betrifft, wenden die chinesischen Studierenden in einer typischen Semesterwoche durchschnittlich 31,5 Stunden auf. Das sind 2,7 Stunden weniger als der Wert von den deutschen Studierenden in Berlin (34,2 Stunden).

[...]


[1] http://www.wissenschaft-weltoffen.de/daten/1/2/3

[2] http://www.wissenschaft-weltoffen.de/daten/1/7/2

[3] In beiden Berichten handelt es sich um „Normalstudenten“, die sich im Erststudium befinden, außerhalb des Elternhauses wohnen und ledig sind.

[4] http://www.wissenschaft-weltoffen.de/daten/4/2/2

[5] http://www.wissenschaft-weltoffen.de/daten/4/3/3

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Details

Title
Die soziale und wirtschaftliche Lage der chinesischen Studierenden in Berlin 2010
Subtitle
Umfrage im Auftrag des Studentenwerks Berlin im Rahmen der Teilnahme am „China-Traineeprogramm“, einem Kooperationsprojekt von der Robert Bosch Stiftung und dem Deutschen Studentenwerk
Author
Year
2011
Pages
16
Catalog Number
V169091
ISBN (eBook)
9783640873401
ISBN (Book)
9783640873029
File size
575 KB
Language
German
Keywords
lage, studierenden, berlin, umfrage, auftrag, studentenwerks, berlin, rahmen, teilnahme, kooperationsprojekt, robert, bosch, stiftung, deutschen, studentenwerk
Quote paper
Xueqin Mao (Author), 2011, Die soziale und wirtschaftliche Lage der chinesischen Studierenden in Berlin 2010, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169091

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