„Demoskopische Interviews finden täglich auf der ganzen Welt statt“ (Noelle-Neumann/ Petersen 1996: 60). Ob auf der Straße, an der Haustür oder am Telefon, zu einem bestimmten Thema, einem Produkt oder einer Marke: Umfragen sind heute keine Besonderheit mehr.
Die Sammlung von Informationen anhand von Umfragen beschränkt sich nicht auf den rein wissenschaftlichen Forschungsbereich: Wirtschaftsunternehmen sind heute auf immer mehr, bessere und schnellere Informationen über Bedürfnis- und Nachfragestrukturen, über Produktpräferenzen, Orientierungen und Verhaltensweisen von Konsumenten angewiesen. „Was gerade in oder out ist, bestimmen die Konsumenten selbst. […]“ (Paetow et al.: 218). Markt- und Marketingforscher stehen heute einer Vielzahl von Trends gegenüber: Mode-, Gefühls-, Meinungs- und Verhaltenstrends wirken sehr stark auf das Kaufverhalten der meisten Konsumenten. Markenartikelindustrie und Handel sind gefordert, ihre Produkte und Dienstleistungen auf das sich ständig ändernde Verhalten der Konsumenten abzustimmen.
Praktische Bedarfsforschung gewinnt aufgrund der sich schnell und ständig wandelnden Kundenbedürfnisse immer mehr an Bedeutung. Unternehmen benötigen Informationsmaterial, mit dem sie sich rechtzeitig auf zukünftige Absatzmärkte einstellen können. Dieses Material zu besorgen, ist Aufgabe von Markt- und Trendforschern. Die Zahl der Marktforschungsunternehmen steigt Jahr für Jahr. Immer häu- figer werden privatwirtschaftliche Institute wie TNS EMNID1 oder die GfK2 mit der Durchführung von Studien beauftragt. Ein Gesetz der Branche lautet: „Trends entstehen auf der Straße [...], und da müssen wir hin“ (Paetow et al.: 219). Im übertragenden Sinne bedeutet dies: Wünsche, Einstellungen und Erwartungen des Konsumenten entstehen bei ihm und der Gesellschaft, bei ihm und seiner Gruppe. Nichts liegt näher, als die Personen selbst nach ihren Werten, Verhaltensweisen und Kaufverhalten (indirekt) zu befragen. So gilt diese Methode, die Befragung, als das meistangewandte Instrumentarium der Marktforschung. Aus wirtschaftlicher, unternehmerischer Sicht betrachtet liefert Umfrageforschung den informativen Ausgangspunkt für das Marketing.
Welche Möglichkeiten der Datengewinnung durch Befragung es in der Marktforschung gibt, und welche Anwendung die Methode dort erfährt: Mit diesen Fragen beschäftigt sich die vorliegende Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Empirische Sozialforschung: Die Befragung
- Aufgaben und Arbeitsbereiche der Marktforschung
- Marktforschungsinstitute
- Stand und Entwicklung der Marktforschung
- Der Marktforschungsprozess
- Datenerhebung
- Auswahlverfahren
- Die Methode der standardisierten Befragung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Methode der Befragung und ihre Anwendung in der Marktforschung. Sie beleuchtet die Geschichte, die Entwicklung und die verschiedenen Formen der Befragung als Instrument der empirischen Sozialforschung. Des Weiteren werden die Aufgaben und Arbeitsbereiche der Marktforschung, der Marktforschungsprozess und die Methode der standardisierten Befragung im Detail betrachtet.
- Die Befragung als Instrument der empirischen Sozialforschung
- Entwicklung der Marktforschung und des Marktforschungsprozesses
- Anwendungen der Befragung in der Marktforschung
- Die Methode der standardisierten Befragung
- Vorteile und Probleme verschiedener Befragungsformen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz von Befragungen im Kontext der Marktforschung dar und erläutert, warum das Verständnis dieser Methode wichtig ist. Es werden die verschiedenen Anwendungsbereiche der Befragung in der Wirtschaftswelt und in der wissenschaftlichen Forschung vorgestellt.
Kapitel 2 beleuchtet die Entwicklung der Befragung als Instrument der empirischen Sozialforschung. Es wird der historische Kontext sowie die Bedeutung der Befragung in der frühen Sozialwissenschaft und der modernen Marktforschung aufgezeigt.
Kapitel 3 befasst sich mit den Aufgaben und Arbeitsbereichen der Marktforschung. Hier werden die verschiedenen Arten von Marktforschungsinstituten sowie die Entwicklung und der aktuelle Stand der Marktforschungsmethoden behandelt.
Kapitel 4 beschreibt den Marktforschungsprozess und beleuchtet die Datenerhebung und Auswahlverfahren. Es wird der Fokus auf die Methode der standardisierten Befragung gelegt und die Methodik, Vorteile und Probleme dieser Form der Befragung erläutert.
Schlüsselwörter
Befragung, Marktforschung, empirische Sozialforschung, standardisiertes Interview, Datenerhebung, Auswahlverfahren, Marktforschungsprozess, Mindsets, Konsumentenverhalten, Trends, Wirtschaftsunternehmen
- Arbeit zitieren
- Nicola Mager (Autor:in), 2001, "Wer nicht fragt, der nicht gewinnt" - Die Methode der Befragung und ihre Anwendung in der Marktforschung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16926