„Zappel-Philipp“ und „Stören-Frida“ sind wohl die bekanntesten Kinder mit einer Aufmerksamkeitsdefizit- Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Die Diagnose bei auffälligem Verhalten in Bezug auf die Aufmerksamkeit eines Kindes auf ein gewünschtes Thema ist schnell gegeben. Gerade in der Schule müssen Kinder sich an meist sehr strenge Regeln und Verhaltensnormen halten. Umso weniger ist es verwunderlich, dass hier die Kinder, welche ein hohes Maß an Impulsivität oder Ausdrucks- bzw. Aufmerksamkeitsbedürfnis aufweisen, schnell negativ auffallen. Die Diagnose ADHS besiegelt dann dieses Urteil. Was bedeutet es eigentlich ein Defizit in seiner Aufmerksamkeit zu haben? Man hat Defizite im Schreiben, Lesen, Rechnen… usw. weil man (messbar) zu langsam oder fehleranfällig ist. Ist dies auch auf die Aufmerksamkeit übertragbar? Ab wann wird eine Aktivität zur Hyperaktivität, wo liegt die (messbare) Grenze? In dieser Arbeit soll allerdings nicht darauf eingegangen werden ob eine Diagnose, egal ob im Kindes oder Erwachsenenalter gefällt, sinnvoll ist. Vielmehr ist von Interesse, ob die als auffällig eingestuften Kinder als Erwachsene gleiche oder ähnliche Anpassungsschwierigkeiten haben. Zudem sollen die für das Kindesalter bereits geltenden Erklärungsmodelle dahingehend untersucht werden, ob sie auf das Erwachsenenalter übertragbar sind oder ob eine Modifizierung notwendig ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erklärungsansätze und Ursachen
- Definitionen
- Diagnosekriterien im Kindesalter
- Ergänzung für das Erwachsenenalter
- Prävalenz
- Modelle
- Allgemeine Neurobiologische Erklärung
- Erklärung aus Sicht der Psychoanalytischen Pädagogik
- Erklärung auf Basis der Kommunikations- und Systemtheorie
- Erklärung als Ursache sozialer Anpassungsschwierigkeiten
- Definitionen
- AD(H)S im Erwachsenenalter
- Diagnostik und Differenzialdiagnostik im Erwachsenenalter
- Diagnostik
- Differenzialdiagnostik
- Therapien im Erwachsenenalter
- Diagnostik und Differenzialdiagnostik im Erwachsenenalter
- Interventionsmöglichkeiten
- Therapieformen
- Ernährung und ADHS
- Änderungen gegenüber AD(H)S in der Kindheit
- Symptomatik im Erwachsenenalter
- Symptomatik im Vergleich
- Ausblick
- Fazit
- Verändert sich die Symptomatik?
- Welche Erklärungsmodelle treffen für das Erwachsenenalter noch zu?
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, ob erwachsene ADHS-Patienten ähnliche Anpassungsschwierigkeiten wie Kinder mit ADHS aufweisen und welche Erklärungsmodelle und Diagnosekriterien für das Erwachsenenalter geeignet sind. Es wird analysiert, ob bestehende Modelle aus dem Kindesalter adaptiert oder modifiziert werden müssen.
- Diagnosekriterien von ADHS im Kindes- und Erwachsenenalter
- Prävalenz von ADHS im Erwachsenenalter
- Erklärungsmodelle für ADHS im Erwachsenenalter
- Diagnostik und Differenzialdiagnostik von ADHS bei Erwachsenen
- Therapieansätze für ADHS im Erwachsenenalter
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der ADHS im Erwachsenenalter ein und stellt die Forschungsfrage nach den Ähnlichkeiten und Unterschieden der Anpassungsschwierigkeiten zwischen Kindern und Erwachsenen mit ADHS. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und die methodische Vorgehensweise, insbesondere die Orientierung an den Diagnosekriterien der WHO (ICD-10) und den Vergleich mit DSM-III-Kriterien für das Erwachsenenalter. Die Einleitung hebt die Notwendigkeit der Untersuchung der Übertragbarkeit von Kinder- auf Erwachsenenmodelle hervor.
Erklärungsansätze und Ursachen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition von ADHS, den Diagnosekriterien im Kindesalter (mit Fokus auf Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität) und den notwendigen Ergänzungen für das Erwachsenenalter. Es behandelt die Prävalenz von ADHS und die Schwierigkeiten bei deren Bestimmung, sowie verschiedene Erklärungsmodelle, wie die neurobiologische, psychoanalytisch-pädagogische, kommunikations- und systemtheoretische Perspektive und die Betrachtung von ADHS als Ursache sozialer Anpassungsschwierigkeiten. Der Vergleich verschiedener Studien zur Prävalenzrate wird angesprochen.
AD(H)S im Erwachsenenalter: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Diagnostik und Differenzialdiagnostik von ADHS im Erwachsenenalter. Es beschreibt verschiedene diagnostische Verfahren wie Interviews, Fremdanamnese, Selbstbeurteilungsskalen und testpsychologische Untersuchungen. Ein wichtiger Bestandteil ist die Differenzialdiagnostik, welche ADHS von anderen Erkrankungen abgrenzt, inklusive Schlafstörungen und diversen psychiatrischen Komorbiditäten wie Depressionen, bipolaren Störungen, Angststörungen, Zwangsstörungen, posttraumatischen Belastungsstörungen, Störungen des Sozialverhaltens, Persönlichkeitsstörungen (Borderline, antisoziale Persönlichkeitsstörung), Substanzmissbrauch und dem Tourette-Syndrom. Auch Teilleistungsstörungen werden als Differenzialdiagnosen betrachtet.
Interventionsmöglichkeiten: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Interventionsmöglichkeiten bei ADHS im Erwachsenenalter. Es behandelt unterschiedliche Therapieformen wie Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, tiefenpsychologische Psychotherapie und Selbsthilfegruppen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Rolle der Ernährung und verschiedenen Diätformen (Feingold-Diät, Phosphatdiät, oligoantigene Diät) im Kontext von ADHS. Der Vergleich der Symptomatik im Erwachsenenalter mit der im Kindesalter wird detailliert behandelt und verschiedene diagnostische Kriterien (DSM-IV, Wender-Utah-Kriterien) werden im Kontext der Symptomatik diskutiert.
Schlüsselwörter
ADHS, Erwachsenenalter, Diagnosekriterien, Differenzialdiagnostik, Prävalenz, Erklärungsmodelle, Therapie, Anpassungsschwierigkeiten, Komorbidität, Neurobiologie, Psychoanalyse, Verhaltenstherapie, Selbstbeurteilungsskalen, DSM-IV, ICD-10.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: ADHS im Erwachsenenalter
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über ADHS im Erwachsenenalter. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf dem Vergleich von ADHS im Kindes- und Erwachsenenalter, den jeweiligen Diagnosekriterien, Erklärungsmodellen, Therapiemöglichkeiten und Anpassungsschwierigkeiten.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt folgende Themen: Definition und Diagnosekriterien von ADHS im Kindes- und Erwachsenenalter, Prävalenz von ADHS bei Erwachsenen, verschiedene Erklärungsmodelle (neurobiologisch, psychoanalytisch-pädagogisch, kommunikations- und systemtheoretisch), Diagnostik und Differenzialdiagnostik im Erwachsenenalter (inkl. Abgrenzung zu anderen Erkrankungen), verschiedene Therapieansätze (Verhaltenstherapie, Psychoanalyse etc.), die Rolle der Ernährung, und den Vergleich der Symptomatik zwischen Kindheit und Erwachsenenalter.
Welche Diagnosekriterien werden betrachtet?
Die Diagnosekriterien von ADHS im Kindes- und Erwachsenenalter werden detailliert untersucht. Es wird Bezug genommen auf die Kriterien der WHO (ICD-10) und den DSM-IV. Die Notwendigkeit von Anpassungen der Kinderkriterien für das Erwachsenenalter wird diskutiert.
Welche Erklärungsmodelle für ADHS werden vorgestellt?
Das Dokument präsentiert verschiedene Erklärungsmodelle für ADHS, darunter neurobiologische Ansätze, psychoanalytisch-pädagogische Perspektiven, kommunikations- und systemtheoretische Erklärungen und die Betrachtung von ADHS als Ursache sozialer Anpassungsschwierigkeiten. Die Übertragbarkeit dieser Modelle vom Kindes- auf das Erwachsenenalter wird kritisch beleuchtet.
Wie wird die Diagnostik im Erwachsenenalter beschrieben?
Die Diagnostik von ADHS im Erwachsenenalter wird umfassend beschrieben, einschließlich verschiedener Verfahren wie Interviews, Fremdanamnese, Selbstbeurteilungsskalen und testpsychologischen Untersuchungen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Differenzialdiagnostik, um ADHS von anderen Erkrankungen abzugrenzen (z.B. Schlafstörungen, Depressionen, Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen).
Welche Therapiemöglichkeiten werden vorgestellt?
Das Dokument beschreibt verschiedene Interventionsmöglichkeiten und Therapieformen für ADHS im Erwachsenenalter, wie Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, tiefenpsychologische Psychotherapie und Selbsthilfegruppen. Die Rolle der Ernährung und verschiedener Diätformen (z.B. Feingold-Diät) wird ebenfalls diskutiert.
Wie wird die Symptomatik im Erwachsenenalter im Vergleich zur Kindheit dargestellt?
Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Symptomatik von ADHS im Kindes- und Erwachsenenalter werden detailliert verglichen. Dabei werden verschiedene diagnostische Kriterien (DSM-IV, Wender-Utah-Kriterien) herangezogen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter umfassen: ADHS, Erwachsenenalter, Diagnosekriterien, Differenzialdiagnostik, Prävalenz, Erklärungsmodelle, Therapie, Anpassungsschwierigkeiten, Komorbidität, Neurobiologie, Psychoanalyse, Verhaltenstherapie, Selbstbeurteilungsskalen, DSM-IV, ICD-10.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt des Dokuments?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: weisen erwachsene ADHS-Patienten ähnliche Anpassungsschwierigkeiten wie Kinder mit ADHS auf, und welche Erklärungsmodelle und Diagnosekriterien sind für das Erwachsenenalter geeignet?
- Citar trabajo
- Philipp Weiß (Autor), 2011, ADHS im Erwachsenenalter - Haben erwachsenen ADHS Patienten dieselben Anpassungsschwierigkeiten wie die Patienten im Kindesalter?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169341