Die Entwicklung neuer Informationstechnologien und der Wandel von der Industrie- zur Netzwerkgesellschaft brachten auch eine Transformation der US-amerikanischen Fernsehserie mit sich. Ende der 1990er Jahre entstand eine neue Seriengeneration, der erfolgreiche Serien wie die Fernsehserie "Lost" zugeordnet werden können. "Lost" grenzt sich in Hinblick auf Dramaturgie und Distribution von den konventionellen Serien ab und kann als eine der innovativsten Serien der letzten Jahrzehnte betrachtet werden. Insbesondere das Internet hat einen großen Einfluss auf die Distribution von "Lost", da die
Serie immer mehr als „Online-Streaming“ anstatt im Fernsehen angesehen wird. "Lost" zeichnet sich außerdem durch eine narrative Komplexität und eine nicht-lineare, nichtchronologische
Erzählstruktur aus, die die Distribution im Internet oder auf DVD
unterstützen, da der Rezipient eine Episode vor- und zurückspielen und somit narrative Zusammenhänge besser verstehen kann.
Die Erzählung von "Lost" beschränkt sich allerdings nicht nur auf die Serie selbst, sondern verteilt sich auf unterschiedliche
Medienkanäle, welche die Story weiter erzählen. Diese transmedialen Erzählungen sind zum Beispiel „Alternative Reality Games“, die primär im Internet verbreitet werden. Bei diesen weiterführenden Erzählungen hat der Rezipient häufig die Möglichkeit selbst
aktiv in die Geschichte einzugreifen und sich im Internet mit anderen Fans auszutauschen. Aufgrund des Engagements der Fans hat sich im Laufe der Jahre eine große Fangemeinde gebildet, die als virtuelle Gemeinschaft im Internet agiert.
In der vorliegenden Arbeit wird aus medienwissenschaftlicher Perspektive der Einfluss der Netzwerkgesellschaft und der neuen Informationstechnologien auf die TV-Serie "Lost" untersucht. Dabei wird vor allem auf die Besonderheiten in Dramaturgie, Distribution und Rezeption eingegangen. Die Grundlage für diese Arbeit bilden
Theorien zur Seriendramaturgie und Manuel Castells Theorie über die
Netzwerkgesellschaft.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Forschungsstand
- 3. Methodische Verfahrensweise
- 4. Serientheorie
- 4.1. Die Serie
- 4.2. Serienformate
- 5. Dramaturgische Besonderheiten in TV-Serien
- 5.1. Die Aktstruktur
- 5.2. Die sukzessive Exposition
- 5.3. Die „Zopfdramturgie“
- 5.4. Charaktere und Konflikte
- 6. Die neue Seriengeneration
- 7. Die Netzwerkgesellschaft
- 7.1. Die Genese einer neuen Gesellschaft
- 7.2. Das informationentechnologische Paradigma
- 7.3. Die Netzwerk-Struktur
- 7.4. Die interaktive Gesellschaft
- 7.4.1. Die Entwicklung des Internets
- 7.4.2. Internetspezifische Merkmale
- 7.4.3. Information – Vernetzung – Partizipation
- 7.5. Der Wandel der Fernsehindustrie in den USA
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht den Einfluss der Netzwerkgesellschaft auf Dramaturgie und Distribution der TV-Serie Lost. Die Arbeit analysiert, wie die spezifischen Eigenschaften der Netzwerkgesellschaft die Entwicklung und Verbreitung von Fernsehserien beeinflusst haben und welche dramaturgischen Anpassungen in Folge dessen notwendig wurden.
- Der Einfluss der Netzwerkgesellschaft auf die Dramaturgie von Fernsehserien
- Die Veränderung der Serienformate im Kontext der Netzwerkgesellschaft
- Die Rolle des Internets in der Distribution von Fernsehserien
- Die Interaktivität als neues Element in der Zuschauer-Serien-Beziehung
- Die Auswirkungen der Netzwerkgesellschaft auf die Fernsehindustrie
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Diplomarbeit ein und stellt die Forschungsfrage nach dem Einfluss der Netzwerkgesellschaft auf die Dramaturgie und Distribution von Fernsehserien, insbesondere am Beispiel von Lost, vor. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und die methodische Vorgehensweise. Die Bedeutung von Lost als Fallbeispiel wird hervorgehoben.
2. Forschungsstand: Dieses Kapitel präsentiert den aktuellen Forschungsstand zu den Themen Serienanalyse, Netzwerkgesellschaft und deren Einfluss auf Medien. Es werden relevante Theorien und Studien zu Dramaturgie, Serienerzählung und der Veränderung der Medienlandschaft durch das Internet und die Digitalisierung zusammengetragen und kritisch diskutiert. Es zeigt die Lücken in der Forschung auf, welche die vorliegende Arbeit schließen soll.
3. Methodische Verfahrensweise: In diesem Kapitel wird die gewählte Methodik zur Analyse von Lost und seiner Beziehung zur Netzwerkgesellschaft detailliert beschrieben. Es werden die verwendeten Methoden der Analyse erläutert, wie z.B. die Inhaltsanalyse, die vergleichende Analyse verschiedener Serienformate und die Berücksichtigung medienwissenschaftlicher Theorien. Die Vorgehensweise wird transparent gemacht und ihre Eignung für die Beantwortung der Forschungsfrage begründet.
4. Serientheorie: Dieses Kapitel stellt die theoretischen Grundlagen der Serienanalyse dar. Es definiert den Begriff der Serie im Gegensatz zu anderen Fernsehformaten und erläutert verschiedene dramaturgische Modelle, die für die Analyse relevant sind. Es werden grundlegende Aspekte der Serienerzählung, wie z.B. die Aktstruktur, die Charakterentwicklung und die Erzählperspektive, betrachtet.
5. Dramaturgische Besonderheiten in TV-Serien: Dieses Kapitel analysiert spezifische dramaturgische Merkmale von Fernsehserien, welche die Arbeit als relevant für den Vergleich mit den Einflüssen der Netzwerkgesellschaft identifiziert. Es werden Konzepte wie die Aktstruktur, die sukzessive Exposition und die „Zopfdramturgie“ im Detail erläutert und ihr Einfluss auf die Erzählstruktur und die Zuschauererfahrung diskutiert. Der Fokus liegt auf Aspekten, die durch die Netzwerkgesellschaft beeinflusst sein könnten.
6. Die neue Seriengeneration: Dieses Kapitel behandelt die Entwicklung neuer Serienformate im Kontext der Netzwerkgesellschaft, analysiert wie sich neue Erzähltechniken, innovative Distributionswege und das veränderte Konsumverhalten auf die Produktion und den Erfolg von Serien auswirken. Es werden Beispiele für Serien herangezogen, die diese Entwicklungen exemplarisch repräsentieren.
7. Die Netzwerkgesellschaft: Das Kapitel definiert und beschreibt die Netzwerkgesellschaft, ihre Entstehungsgeschichte, die Rolle der Informationstechnologie und die spezifischen Strukturen und Merkmale. Der Fokus liegt auf der Entwicklung des Internets und dessen Einfluss auf Kommunikation, Informationszugang und Partizipation. Es wird der Wandel der Fernsehindustrie durch die Netzwerkgesellschaft analysiert.
Schlüsselwörter
Netzwerkgesellschaft, TV-Serie, Lost, Dramaturgie, Distribution, Serienformat, Internet, Interaktivität, Medienwandel, Fernsehindustrie, Serienanalyse, Erzählstruktur, Charaktere, Konflikte.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Einfluss der Netzwerkgesellschaft auf Dramaturgie und Distribution von TV-Serien (am Beispiel von Lost)
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht den Einfluss der Netzwerkgesellschaft auf die Dramaturgie und Distribution von Fernsehserien, insbesondere anhand der Serie "Lost". Sie analysiert, wie die Eigenschaften der Netzwerkgesellschaft die Entwicklung und Verbreitung von Serien beeinflusst haben und welche dramaturgischen Anpassungen daraus resultierten.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Der Einfluss der Netzwerkgesellschaft auf die Dramaturgie von Fernsehserien; die Veränderung der Serienformate im Kontext der Netzwerkgesellschaft; die Rolle des Internets in der Distribution von Fernsehserien; die Interaktivität als neues Element in der Zuschauer-Serien-Beziehung; und die Auswirkungen der Netzwerkgesellschaft auf die Fernsehindustrie.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung, Forschungsstand, Methodische Verfahrensweise, Serientheorie, Dramaturgische Besonderheiten in TV-Serien, Die neue Seriengeneration und Die Netzwerkgesellschaft. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt des Themas und trägt zur Beantwortung der Forschungsfrage bei.
Welche Methoden werden in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit verwendet verschiedene Methoden, darunter Inhaltsanalyse, vergleichende Analyse verschiedener Serienformate und die Berücksichtigung medienwissenschaftlicher Theorien. Die genaue Methodik wird im Kapitel "Methodische Verfahrensweise" detailliert beschrieben.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf Theorien der Serienanalyse, der Netzwerkgesellschaft und der Medienwissenschaft. Das Kapitel "Serientheorie" stellt die relevanten theoretischen Grundlagen dar, während der Forschungsstand Kapitel relevante Studien und Theorien zusammenfasst und kritisch diskutiert.
Welche Rolle spielt die Serie "Lost" in der Arbeit?
"Lost" dient als Fallbeispiel, um den Einfluss der Netzwerkgesellschaft auf Dramaturgie und Distribution konkret zu analysieren. Die Arbeit untersucht, wie die spezifischen Eigenschaften der Serie mit den Merkmalen der Netzwerkgesellschaft zusammenhängen.
Was sind die Ergebnisse der Arbeit?
Die Ergebnisse der Arbeit werden in den einzelnen Kapiteln präsentiert und im Fazit zusammengefasst. Die Arbeit soll die Lücken in der Forschung zum Thema aufzeigen und einen Beitrag zum Verständnis des Zusammenspiels zwischen Netzwerkgesellschaft und Fernsehserien liefern.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Netzwerkgesellschaft, TV-Serie, Lost, Dramaturgie, Distribution, Serienformat, Internet, Interaktivität, Medienwandel, Fernsehindustrie, Serienanalyse, Erzählstruktur, Charaktere, Konflikte.
- Citar trabajo
- Michaela Pachler (Autor), 2010, "Lost" im Netz - Der Einfluss der Netzwerkgesellschaft auf Dramaturgie und Distribution der TV-Serie "Lost", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169360