Wir Menschen, oder auch Homo sapiens (sapiens) genannt, entwickelten uns vor etwas über 140.000 Jahren aus einer Vielzahl unserer biologischen Vorfahren, wie beispielsweise den Australopithecus, den Homo erectus oder den Neandertaler. Innerhalb der biologischen Entwicklung stammt der Mensch aus der Ordnung der Primaten, in der Unterordnung der sogenannten Trockennasenaffen, oder auch Haplorrhini genannt, und gehört dort zur Familie der Hominidae- der Menschenaffen. Diese Familie der Menschenaffen untergliedert sich jedoch nicht nur in uns Menschen, sondern ebenso in die Menschenaffen, d.h. in jene Spezies der Affen, die mit uns am nahsten verwandt ist und eine enorme Intelligenz aufweist, zu denen die Orang- Utans, die Gorillas und die Schimpansen gehören. Wir Menschen und die Menschenaffen sind durch eine nahe Verwandtschaft verbunden, aber dennoch sind wir die herrschende Spezies über diesen Planeten. Während sich Menschenaffen noch immer Tag für Tag durch die Bäume hangeln und die Nacht über Schlafnester in Bäumen herstellen, leben wir in gigantischen Häusern und fliegen durchs Weltall. Warum wir diesen Planeten dominieren und nicht eben die Affen, so wie beispielsweise in Pierre Boulles fiktiven Roman ‚Planet der Affen‘, in dem Menschen und Affen die Rollen tauschen, muss darauf deuten, dass wir uns durch signifikante Unterschiede von den Menschenaffen abzeichnen. Um zu verstehen, was einen Menschen zu einem Menschen macht und einen Affen zu einem Affen, muss herausgestellt werden, welche Unterschiede zwischen uns existieren. Was macht uns Menschen aus? In einem Lexikonbeitrag heißt es zum Thema Mensch, dass sich dieser „[…] durch aufrechten Gang, steile, hohe Stirn [und] Herstellung u. Gebrauch von Werkzeugen […]“ auszeichnet. Aber stimmt dieser Lexikonbeitrag aus dem Jahre 1994 tatsächlich? Sind diese drei Merkmale jene, die uns zum Menschen machen und uns von den Menschenaffen abgrenzen? Charles Darwin, ein englischer Naturforscher des 19. Jahrhunderts , sagte, dass die signifikanteste Differenz zwischen dem Menschen und den Tieren das Gewissen und die Moral sei. Doch stimmt seine These tatsächlich? Besitzen nur wir und nicht einmal unser nahsten Verwandten eine Moral?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Mensch und Menschenaffe. Über das, was uns zu einem Menschen macht und uns von unseren nahen Verwandten, den Menschenaffen unterscheidet
- Die äußerliche Komponente
- Werkzeugherstellung und Gebrauch
- Moral
- Selbstreflexion der Menschenaffen
- Verfügen Menschenaffen über eine ausgebildete Sprache?
- Besitzen die Menschenaffen ein moralisches Gefühl?
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, was den Menschen vom Menschenaffen unterscheidet. Es wird analysiert, welche Merkmale uns Menschen von unseren engsten Verwandten abgrenzen und ob diese Unterschiede tatsächlich so signifikant sind, wie oft angenommen. Darüber hinaus wird untersucht, ob die klassischen Aussagen zur Unterscheidung von Mensch und Affe im Lichte aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse noch gültig sind.
- Äußerliche Unterschiede zwischen Mensch und Menschenaffe
- Werkzeugherstellung und -gebrauch bei Mensch und Menschenaffe
- Die Frage nach Moral und Gewissen bei Menschenaffen
- Selbstreflexion und Sprache als Voraussetzungen für Moral
- Aktuelle Forschungsergebnisse zur kognitiven Entwicklung der Menschenaffen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Bedeutung der Frage nach den Unterschieden zwischen Mensch und Menschenaffe heraus. Es wird darauf hingewiesen, dass klassische Sichtweisen auf diese Thematik im Laufe der wissenschaftlichen Entwicklung kritisch hinterfragt werden müssen.
Das Hauptkapitel beleuchtet verschiedene Aspekte, die uns Menschen von unseren nahen Verwandten abgrenzen. Die Analyse umfasst die äußerlichen Merkmale, die Werkzeugherstellung und den Gebrauch von Werkzeugen sowie die Frage nach Moral und Gewissen bei Menschenaffen.
In Bezug auf die äußerliche Komponente werden klassische Argumente wie der aufrechte Gang und die Haarlosigkeit des Menschen kritisch hinterfragt und durch aktuelle Forschungsergebnisse relativiert.
Im Bereich der Werkzeugherstellung und des -gebrauchs wird deutlich, dass auch Menschenaffen Werkzeuge herstellen und benutzen, allerdings in einer weniger komplexen Form. Es wird untersucht, ob und inwieweit Menschenaffen über eine Fähigkeit zur Weiterentwicklung von Werkzeugen verfügen.
Der Abschnitt über Moral und Gewissen beleuchtet Darwins These, dass das moralische Gefühl der bedeutendste Unterschied zwischen Mensch und Tier sei. Es wird untersucht, ob Menschenaffen über Selbstreflexion und Sprache verfügen, die laut Darwin die Voraussetzungen für Moral bilden. Aktuelle Forschungsergebnisse zum Sozialverhalten und zur kognitiven Entwicklung der Menschenaffen werden in diesem Zusammenhang diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Mensch, Menschenaffe, Evolution, Äußerliche Merkmale, Werkzeugherstellung, Moral, Gewissen, Selbstreflexion, Sprache, aktuelle Forschungsergebnisse, kognitives Vermögen, Sozialverhalten.
- Quote paper
- Susanne Hahn (Author), 2011, Mensch und Menschenaffe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169539