Die vorliegende Arbeit untersucht einige der Besonderheiten des Hispanoamerikanischen, also des Spanischen Lateinamerikas. Hiermit ist ein ganzer Komplex sprachlicher Phänomene gemeint, die sich vom Iberokastilischen, der Hochsprache Spaniens, unterscheiden. Erst im 19. Jahrhundert begann man mit der konsequenten Erforschung dieser Besonderheiten.
Unterschiede in der Sprachentwicklung lassen sich vor allem auf die Kontakte der spanischen Eroberer bzw. Missionare mit den Ureinwohnern, den Indios, zurückführen. Durch den Einfluss der Indiosprachen gelangten die sogenannten Indigenismen in die spanische Superstratsprache, obwohl sich die Spanier bemühten, die Eingeborenen notfalls mit Gewalt zur Übernahme ihrer Sprache und Kultur zu bewegen. Das Spanische erfuhr durch die indianischen Einflüsse auch so manche Bereicherung, da Bezeichnungen für in Europa bisher unbekannte Objekte, Früchte, Bäume, Tiere usw. übernommen wurden. Viele dieser Lehnwörter sind inzwischen auch in andere europäische Sprachen übergegangen, zum Beispiel tomate, cacao, chocolate und tabaco.
Darüber hinaus gab es aber auch Einflüsse anderer europäischer sowie afrikanischer Sprachen sowie innersprachliche Kontakte durch Migration bestimmter Volksgruppen von einer Region Lateinamerikas in eine andere.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einige phonetische Besonderheiten des hispanoamerikanischen Spanisch
- Morphosyntax
- Der loísmo
- Verbmorphosyntax
- Der voseo
- Presente statt pretérito perfecto compuesto
- Pretérito perfecto compuesto statt imperfect
- Imperfecto statt pluscuamperfecto
- Imperfecto statt presente
- Futuro statt imperative
- Potencial (condicional) statt imperfecto de subjuntivo
- Der potencial (condicional) in Zeitungsmeldungen
- Der potencial (condicional) in der Vulgärsprache in Buenos Aires
- Indefinido statt pretérito perfecto compuesto
- Indefinido statt presente oder statt futuro
- Vámosnos
- Vamos - vayamos
- Querramos, querrás
- Presente de subjuntivo statt presente de indicative
- Presente de subjuntivo statt imperfecto de subjuntivo
- Imperfecto de subjuntivo
- Subjuntivo nach si (= ob)
- Futuro de subjuntivo
- Reflexive Verben
- Unpersönliche Verben
- Verbalperiphrasen
- Presente statt futuro (periphrastisches Futur)
- Verbalperiphrasen mit dem gerundio
- Verbalperiphrasen mit dem participio pasado
- Hubo de + infinitivo
- Había sido, ha sido
- Das papiamento von Curaçao
- Einige sprachliche Neubildungen in der Verbalflexion
- Untersuchung eines lateinamerikanischen Textes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Unterschiede zwischen dem iberokastilischen Spanisch und dem Spanisch Lateinamerikas, insbesondere im Bereich der Verbalmorphosyntax. Ziel ist es, die wichtigsten sprachlichen Besonderheiten des hispanoamerikanischen Spanisch zu beleuchten und deren Ursachen zu analysieren.
- Einfluss der Indiosprachen auf die spanische Sprache in Lateinamerika
- Einfluss afrikanischer Sprachen auf die spanische Sprache in Lateinamerika
- Unterschiede in der Verbmorphosyntax zwischen iberokastilischem und hispanoamerikanischem Spanisch
- Entwicklung von Sprachformen und Ausdrücken in Amerika, die in Spanien als Archaismen gelten
- Untersuchung von Sprachwandelprozessen in Lateinamerika
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert die Bedeutung des Vergleichs zwischen iberokastilischem und hispanoamerikanischem Spanisch. Sie beleuchtet die historische Entwicklung der beiden Sprachvarianten und die wichtigsten Einflussfaktoren.
Kapitel 2 widmet sich einigen wichtigen Besonderheiten des hispanoamerikanischen Spanisch im Bereich der Phonetik. Hier werden unter anderem die Begriffe "andalucismo", "seseo" und "yeísmo" erklärt und deren Bedeutung für die Sprachentwicklung in Lateinamerika erläutert.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Morphosyntax des hispanoamerikanischen Spanisch. Es werden verschiedene grammatische Besonderheiten untersucht, die im Vergleich zum iberokastilischen Spanisch auftreten. Dazu gehören zum Beispiel die Verwendung des "voseo", die Präferenz für das Präsens statt des Perfektums, sowie Unterschiede in der Verwendung des Imperfekts und des Plusquamperfekts.
Schlüsselwörter
Iberokastilisches Spanisch, Hispanoamerikanisches Spanisch, Verbmorphosyntax, Phonetik, Indigenismen, Afrikanismen, Sprachentwicklung, Sprachwandel, Dialektologie, Sprachvergleich.
- Arbeit zitieren
- Ursula Wojciechowski (Autor:in), 1998, Vergleich zwischen iberokastilischer und hispanoamerikanischer Verbalmorphosyntax, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169774