Rote Haare: ein Fluch und Segen. Das damit angesprochene Thema löst zuerst einmal Befremden beim Leser aus. Die Arbeit ist somit eine bewusste Konfrontation mit dem stereotypisierten Bild der Rothaarigen in der Gesellschaft. Das Ziel der Arbeit ist es darzulegen, dass das Anderssein der Rothaarigen durch ein positives sowie negatives Zerrbild geprägt ist. Am Ende soll sich ein schlüssiges Bild ergeben, warum nun ausgerechnet die Rothaarigen ihren Ruf weg haben. Der gewählte Titel der Arbeit Rote Haare – ein Fluch und Segen hat die Intention den Leser für die roten Haare zu sensibilisieren.
Im Vordergrund der Arbeit stehen somit die Rothaarigen, deren Position in der Gesellschaft aus verschiedenen Perspektiven vorgestellt werden soll. Es wird der Versuch unternommen, den Ursprung des Stereotyps gegenüber den Rothaarigen darzulegen. Die kritische Betrachtung dessen, soll jedoch nicht zu kurz kommen, daher die Notwendigkeit das das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet wird.
Daher ist es von Wichtigkeit, die Herangehensweise an das Thema aus der historischen Sicht unternommen wird. Es werden die Bedeutung und der Einfluss von Haare in verschiedenen Kulturen betrachtet, somit soll ein Grundstein an Vorwissen gelegt werden. Es wird klar gemacht welche Faszination das Haar überhaupt auf die Menschen hat und welchen Symbolcharakter die Menschen diesen zusprechen. Ein möglicher Bezug wird zu den Rothaarigen hergestellt. In nachfolgenden Abschnitten sollen nochmals verschiedene Themenbereichen des Alltags vorgestellt werden. Unter den Teilbereichen des Alltags versteht man beispielsweise: Die Welt der Mode, die Kunst und die Literatur. Abgerundet wird das Ganze mit dem Versuch der wissenschaftlichen Studien über die Rothaarigen.
Es ist interessant zu betrachten, dass im Laufe der Jahrhunderte das Bild der Rothaarigen sich kaum verändert hat. Seit vielen Jahrhunderten bringen sie Versuchung, Tod und Angst mit sich. Sie werden als die Töchter des Teufels abgetan, als die verruchten Verführerin und Zerstörerin. Die Rothaarigen liebt man oder man lehnt sie ab, mit Abscheu und Angst. Die Rothaarigen sind das Symbol alles Negativen, das man im ewigen Weiblichen finden kann. Die Rothaarigen gefallen nur wenigen, sie sind eine Minderheit und wurden dem Hass und der Verfolgung ausgesetzt. Doch diese wenigen hegen eine besondere Beziehung zu Rothaarigen [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Haare im kulturhistorischen Kontext
- Das Haar als Charakteristikum
- Es ist mehr als nur das Haar
- Bedeutung der Haare im Rückblick auf die Geschichte
- Haare im Netz des Aberglaubens
- Verankerung des Aberglaubens in Märchen
- Symbolkraft der roten Haare und Assoziationen mit Rot
- Zwei Pole der Assoziation
- Auswirkung auf Rothaarige
- Die Ablehnung und das Anderssein der Rothaarigen
- Rothaarige als Opfer der gesellschaftlichen Diskriminierung
- Weiterführende Annahmen über die Folgen der Diskriminierung
- Untertauchen oder Farbe bekennen
- Das Haar als Charakteristikum
- Die Macht des Stereotyps
- Was ist ein Stereotyp? – Begriffsklärung
- Stereotypenbildung über Rothaarige – durch Studien belegt?
- Rote Haare als Merkmal des Bösen
- Rothaarige im Bund mit dem Teufel
- Das Image der Verführerin
- Rothaarige und das Rampenlicht
- Rothaarige als Fantasy - Figuren und Leinwandhelden
- Rothaarige und ihre Präsenz auf den Titelseiten
- Rothaarige in der Mode
- Die Vorliebe für Blondinen - Rothaarig versus Blondinen
- Blond gleich Blöd (?) oder trügt der Schien – warum die Blondine beliebter ist
- Rot ist doch g’ wiß a schöne Farb’
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit „Rote Haare – ein Fluch und Segen“ befasst sich mit dem stereotypisierten Bild von Rothaarigen in der Gesellschaft. Ziel der Arbeit ist es aufzuzeigen, dass das Anderssein von Rothaarigen sowohl positiv als auch negativ dargestellt wird. Die Arbeit beleuchtet den Ursprung des Stereotyps gegenüber Rothaarigen und analysiert die Folgen der Diskriminierung.
- Historische Betrachtung der Bedeutung und des Einflusses von Haaren in verschiedenen Kulturen
- Der Symbolcharakter von roten Haaren und die damit verbundenen Assoziationen
- Die Rolle von Stereotypen in der Wahrnehmung von Rothaarigen
- Die Auswirkungen von Diskriminierung auf die Lebenserfahrungen von Rothaarigen
- Die Darstellung von Rothaarigen in Kunst, Literatur und Popkultur
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 2: Die Arbeit beginnt mit einer historischen Betrachtung der Bedeutung von Haaren in verschiedenen Kulturen. Die Untersuchung zeigt, dass Haare seit Jahrtausenden einen wichtigen Stellenwert für die Menschen haben, sowohl als Ausdruck der Individualität als auch als Symbol für Macht und Ansehen. Das Haar wurde in verschiedenen Kulturen mit Lebenskraft und sogar mit magischen Kräften in Verbindung gebracht.
- Kapitel 2.2: Der Aberglaube spielte im Mittelalter eine bedeutende Rolle und prägte die Vorstellung der Menschen von Haaren. Haaren wurde eine magische Kraft zugeschrieben und abgeschnittene Haare wurden verbrannt, um bösen Zauber zu verhindern. In Märchen findet sich dieser Glaube in Form von Motiven wie den „drei goldenen Haaren von des Teufels Kopf“ wieder.
- Kapitel 2.3: Die Arbeit geht auf die Symbolkraft der roten Haare und die mit Rot verbundenen Assoziationen ein. Rot wird sowohl positiv als auch negativ assoziiert, es steht für Leben und Leidenschaft, aber auch für Tod und Zerstörung. Diese Zweideutigkeit spiegelt sich in der Wahrnehmung von Rothaarigen wider, die gleichzeitig begehrt und gefürchtet werden.
- Kapitel 2.4: Die Ablehnung und Verstoßung von Rothaarigen wird im Laufe der Geschichte deutlich. Rothaarige wurden im Mittelalter als Hexen angesehen und verfolgt, da sie im Bund mit dem Teufel standen. Diese negative Wahrnehmung hat bis in die heutige Zeit Bestand.
- Kapitel 3: Die Arbeit beleuchtet die Rolle von Stereotypen in der Wahrnehmung von Rothaarigen. Stereotype sind vereinfachte Bilder von Gruppen, die auf wenigen Informationen basieren. Diese Bilder beeinflussen die Wahrnehmung und führen zu Vorurteilen. Es werden Studien vorgestellt, die zeigen, dass Rothaarige im Vergleich zu Blondinen und Dunkelhaarigen negativ bewertet werden.
- Kapitel 4: Die Arbeit widmet sich dem Stereotyp der Rothaarigen als Boten des Bösen. Rothaarige wurden im Mittelalter mit dem Teufel in Verbindung gebracht und als Verführerinnen angesehen. Diese negative Vorstellung spiegelt sich in der Kunst und Literatur wider, in der Rothaarige oft als Hexen, Vamp-Figuren oder Bösewichte dargestellt werden.
- Kapitel 5: Die Arbeit analysiert die Darstellung von Rothaarigen in der Popkultur. Rothaarige werden in Filmen, Comics und Mode oft als „femme fatales“ oder „böse Mädchen“ dargestellt. Die Arbeit vergleicht diese Darstellung mit der positiven Wahrnehmung von Blondinen, die oft als unschuldige und liebenswerte Figuren dargestellt werden. Die Arbeit zeigt, dass die Farbe Rot in der Mode und Werbung eine ambivalente Rolle spielt.
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit befasst sich mit den Themen Stereotype, Diskriminierung, Rothaarige, Haarfarbe, Kulturgeschichte, Aberglaube, Märchen, Symbolkraft, Assoziationen, Rot, Verführung, Sexualität, Kunst, Literatur, Mode, Popkultur, Blond, Blondinenwitze.
- Citation du texte
- M.Ed. Julia Steblau (Auteur), 2011, Rote Haare. Fluch und Segen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169793