In dieser Arbeit, geht es um die sexuelle Identitätsfindung von Jugendlichen und die darauffolgenden Implikationen für die soziale Arbeit.
Die Jugendphase ist eine Situation, in der der Jugendliche mehr und mehr sich selbst reflektiert, und sich auf eine eigenverantwortliche Suche nach seiner Identität begibt.
In diesem Prozess stellt sich dem Jugendlichen die Aufgabe, sich körperlich, geistig und seelisch weiterzuentwickeln.
Der Jugendliche gewinnt zu sich selbst, zum anderen Geschlecht und zu den Werten seiner Gesellschaft und seiner Kultur einen Standpunkt.
Er erarbeitet sich eine Position aber auch gleichzeitig die Fähigkeit, sich selbst gegenüber treten zu können.
Dabei ist es notwendig, zwischen seiner Ich-Identität und den verschiedenen Rollen seiner Existenz eine Balance zu finden.
Dieses gilt auch für die sexuelle Identitätssuche. In dieser “Umbruchphase“ muss der Jugendliche sich neu mit seinem Körper auseinandersetzen und in dieser sehr unstabilen emotionalen Lage viele Probleme bewältigen. Der Jugendliche wird mit dem Verlust seines kindlichen Körpers angesichts der Ausbildung seiner Geschlechtsmerkmale konfrontiert und steht unweigerlich vor der Aufgabe, trotz tiefen Beziehungsgefühlen sich von seinen Eltern zu lösen und eine eigene sexuelle Identität und Geschlechtsidentität zu entwickeln.
In dieser Arbeit möchte ich mich speziell auf die Situation von jungen Lesben und Schwulen und deren Coming–out konzentrieren. Inwieweit ist der Entwicklungsprozess der Identität ein anderer als bei jungen Heterosexuellen?
Des weiteren möchte ich die Definition Homosexualität in Bezug zu der Gender– Studie, insbesondere in die Beziehung zu der Queer Theorie setzen.
Mit dieser Ansicht, am realen Beispiel des Coming-out, werden die Merkmale der homosexuellen Sozialisation beschrieben.
Zusätzlich möchte ich Ansätze für Sozialarbeiter darlegen, junge Homosexuelle in ihrem Coming–out zu beraten und zu unterstützen. Letztendlich ergeben sich aus der derzeitigen Studienlage einige Forderungen an die heterosexuelle Gesellschaft, die auch in dieser Arbeit angesprochen werden.
Diese Arbeit hat nicht den Anspruch die verschiedensten Theorien der Entstehung von Homosexualität zu erläutern. Denn es ist für die Jugendarbeit nicht von großer Relevanz wie Homosexualität entsteht, sondern wichtiger wie Sozialarbeiter den jungen Homosexuellen Unterstützung geben können.
Vorab soll noch angemerkt werden, dass sich in dieser Arbeit der Begriff Homosexuell immer
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsbestimmung
- 2.2. Jugendlicher
- 2.2.1. Jugendlicher aus rechtlicher Sicht
- 2.2.2. Jugendlicher aus psychologischer Sicht
- 2.2.3. Jugendlicher aus soziologischer Sicht
- 2.3. Adoleszenz
- 2.4. Identität
- 2.5. Sexualität
- 2.6. Homosexualität
- 2.7. Homosexualität als seelische Krankheit
- 3. Sexuelle Orientierung und Geschlechtsdifferenzierung
- 3.1. Geschlechtsidentität
- 3.2. Geschlechtsrollenverhalten
- 3.3. Sexuelle Orientierung
- 4. Studien zur Homosexualität und Kritik an der jetzigen Studienlage
- 5. Einordnung der Homosexualität in die Gender Theorie
- 5.1. Queer Theorie
- 6. Psychologische Abläufe der Sozialisation von Homosexuellen
- 6.1. Bikulturalismus
- 6.2. Marginalität
- 6.3. Homophobie
- 7. Das Coming-out und deren Bedeutung für den homosexuellen Lebenslauf
- 8. Einflussfaktoren innerhalb des Coming-out
- 9. Coming-out – Gruppen
- 9.1. Partnerzentrierter Gesprächsansatz
- 9.2. Methoden der Gesprächsführung
- 9.3. Themenzentrierte Interaktion und Kommunikationsregeln
- 9.4. Phasen der Gruppenarbeit
- 10. Anforderungen an die Jugendarbeit mit Homosexuellen
- 11. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der sexuellen Identitätsfindung von Jugendlichen und den daraus resultierenden Implikationen für die soziale Arbeit. Der Fokus liegt dabei auf der Situation von jungen Lesben und Schwulen und deren Coming-out.
- Entwicklung der sexuellen Identität von Jugendlichen
- Coming-out von jungen Lesben und Schwulen
- Definition von Homosexualität im Kontext der Gender-Studie, insbesondere der Queer Theorie
- Merkmale der homosexuellen Sozialisation
- Beratung und Unterstützung junger Homosexueller im Coming-out-Prozess
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der sexuellen Identitätsfindung von Jugendlichen ein. Im zweiten Kapitel werden wichtige Begriffe wie Jugendlicher, Adoleszenz, Identität, Sexualität und Homosexualität definiert und abgegrenzt.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit sexueller Orientierung und Geschlechtsdifferenzierung, einschließlich der Themen Geschlechtsidentität, Geschlechtsrollenverhalten und sexueller Orientierung. Kapitel 4 beleuchtet die Studienlage zur Homosexualität und kritisiert die aktuellen Forschungsansätze.
In Kapitel 5 wird die Einordnung der Homosexualität in die Gender Theorie, speziell die Queer Theorie, behandelt. Kapitel 6 untersucht die psychologischen Abläufe der Sozialisation von Homosexuellen, mit den Schwerpunkten Bikulturalismus, Marginalität und Homophobie.
Kapitel 7 betrachtet das Coming-out und dessen Bedeutung für den homosexuellen Lebenslauf. In Kapitel 8 werden verschiedene Einflussfaktoren auf das Coming-out beleuchtet, während Kapitel 9 sich mit Gruppenarbeit im Coming-out-Kontext beschäftigt, einschließlich des Partnerzentrierten Gesprächsansatzes, Methoden der Gesprächsführung und Phasen der Gruppenarbeit.
Schließlich beleuchtet Kapitel 10 die Anforderungen an die Jugendarbeit mit Homosexuellen.
Schlüsselwörter
Homosexualität, sexuelle Identität, Coming-out, Jugendarbeit, Gender Theorie, Queer Theorie, Sozialisation, Homophobie, Bikulturalismus, Marginalität, Adoleszenz, Geschlechtsidentität, Geschlechtsrollenverhalten, Studienlage, Kritik
- Arbeit zitieren
- Jana Lüthens (Autor:in), 2010, Sexuelle Identitätsfindung – Implikationen für die Soziale Arbeit , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169865