In der Arbeit mit dem Thema „Die indigene Bevölkerung Guatemalas zwischen Bürgerkrieg und „Frieden““ soll die Situation der indigenen Bevölkerung, speziell der Frauen untersucht werden. Das Leben der indigenen Bevölkerung zeichnet sich seit Jahrhunderten durch Unterdrückung und Diskriminierung aus. Vor allem aber die Zeit des Bürgerkrieges hat die indigene Bevölkerung noch mehr in die Rolle eines „minderwertigen Volkes“ gedrängt. Die systematische Vernichtung dieser Bevölkerungsgruppe hat vielen indίgenas das Leben, ihre Familien und ihre Würde gekostet. Aus dieser Not heraus haben sie angefangen sich zu organisieren, für ihre Rechte einzutreten und gegen die andauernde Diskriminierung zu kämpfen. Eine besondere Rolle kommt dabei den Frauen zu. Sie leiden unter einer doppelten Diskriminierung. So werden sie zum einen durch die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse im öffentlichen Leben diskriminiert und durch Gewalt und Tod bedroht und zum anderen durch veraltete Traditionen in ihrer Familie diskriminiert, indem ihnen nicht die gleichen Rechte wie den Männern zugestanden werden.
Sie leiden unter einer schlechten Bildung, Gesundheit und Armut. Trotzdem bilden sie das Rückrat der Familie und haben sich vor allem im Bürgerkrieg über Leid, Not und Angst hinweggesetzt. Dies bot ihnen die Möglichkeit aus ihren tradierten Verhältnissen auszubrechen und Aufgaben, die dem Mann zustehen, zu übernehmen und in die Öffentlichkeit zu treten. Daraus hat sich ein Selbstverständnis der Maya entwickelt, welches dazu führte, dass sie für ihre kulturelle Differenz eintraten, gegen die Diskriminierung durch die ladinos angingen und sich ihren Platz in der Öffentlichkeit und Politik erkämpften. Diese Organisation sorgte auch dafür, dass die Probleme und Schwierigkeiten mit denen die indίgenas zu kämpfen haben internationalisiert wurden und länderübergreifende Unterstützung erhielten. Trotzdem ist der guatemaltekische Staat weiterhin ein ladinischer Staat und der Kampf um die Gleichberechtigung wird noch weiter ausgefochten werden müssen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Thema, Fragestellung und Eingrenzung
- Quellenlage und Forschungsstand
- Die Maya-Bewegung zum Ende des Bürgerkriegs
- Allianzen und kulturelle Differenz
- Die indigenen Frauen
- Die Problemlage von indigenen Frauen
- Die Armut und Arbeitssituation
- Erziehung und Familie
- Die Bildung und Gesundheit
- Gewalt an Frauen
- Gewalt gegen Frauen im Bürgerkrieg
- Die Folgen der Gewalt
- Auf dem Weg zum Frieden
- Gewalt gegen Frauen in „Friedenszeiten“
- Schlussbetrachtung: Zusammenfassende Betrachtung der Arbeit „Die indigene Bevölkerung Guatemalas zwischen Bürgerkrieg und „Frieden““
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Situation der indigenen Bevölkerung Guatemalas, insbesondere der Frauen, im Kontext des Bürgerkriegs und der anschließenden „Friedenszeit“. Sie beleuchtet die Herausforderungen, denen die indigene Bevölkerung im Kampf um Gleichberechtigung und Anerkennung ihrer kulturellen Differenz gegenübersteht.
- Die Auswirkungen des Bürgerkriegs auf die indigene Bevölkerung, insbesondere auf Frauen
- Die Herausforderungen der indigenen Frauen im Kampf gegen Diskriminierung und Gewalt
- Die Rolle der indigenen Frauen im Wiederaufbauprozess Guatemalas nach dem Bürgerkrieg
- Die Situation der indigenen Frauen in der „Friedenszeit“ und die anhaltende Gewalt gegen Frauen
- Die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit zur Verbesserung der Lage der indigenen Frauen in Guatemala
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema und die Fragestellung der Arbeit vor und beschreibt die Quellenlage und den Forschungsstand. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Maya-Bewegung zum Ende des Bürgerkriegs und zeigt die Entstehung einer neuen Maya-Identität und die Forderung nach Anerkennung der kulturellen Differenz. Das dritte Kapitel widmet sich den Problemlagen der indigenen Frauen in Guatemala, wobei die Themen Armut, Arbeitssituation, Erziehung, Familie, Bildung und Gesundheit im Mittelpunkt stehen.
Das vierte Kapitel beleuchtet die Gewalt gegen Frauen im Bürgerkrieg und in der „Friedenszeit“. Dabei werden die spezifischen Formen der Gewalt gegen Frauen im Bürgerkrieg, die Folgen der Gewalt, der Wiederaufbauprozess und die anhaltende Gewalt gegen Frauen in der „Friedenszeit“ behandelt. Die Arbeit endet mit einer zusammenfassenden Betrachtung der Situation der indigenen Bevölkerung Guatemalas.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen indigene Bevölkerung, Bürgerkrieg, Frieden, Frauenrechte, Diskriminierung, Gewalt, Femizid, Straflosigkeit, kulturelle Differenz, Guatemala.
- Arbeit zitieren
- MAGISTER ARTIUM Karsten Mertens (Autor:in), 2009, Die indigene Bevölkerung Guatemalas zwischen Bürgerkrieg und „Frieden“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169877