„Blogger sind die Popliteraten von heute“ , schreibt Maik Söhler, Redakteur des Online-Nachrichtenmagazins „Netzeitung“. Sein Artikel „Blogger poppen mit“ von 2007 gab den Anstoß zur Untersuchung der im Zitat vorangestellten These. Söhler behauptet, dass sich „jenseits der in Romane gequetschten Popliteratur eine Sphäre eröffnet“ , die dem, was Pop ist, weitgehend entspricht: Nämlich, die Blogs. Im Folgenden wird daher erörtert, in welchem Verhältnis Weblogs (kurz: Blogs) zu dem Phänomen Pop und genauer zu einer literarischen Erscheinung von Pop stehen. Söhlers Artikel beinhaltet neben der These, dass Blogger die neuen Popliteraten seien, eine kurze Rezension der Pop-Anthologie Pop seit 1964 , welche 2007 von Kerstin Gleba und Eckhard Schumacher herausgegeben worden ist. In dem Artikel fasst Söhler kurz zusammen, was in Pop seit 1964 als popspe¬zifisch herausgestellt wird. Die Thesen Schumachers zu Pop und Popliteratur sollen in dieser Arbeit als Ausgangspunkt herhalten und werden in Kapitel 2 Pop und Popliteratur – Eine Begriffseinführung expliziert. Das Kapitel 2.1 Popliteratur als ein diskursiv vermitteltes Phänomen beinhaltet weiterhin einen knappen Überblick über die verschiede¬nen Thesen aus der Forschung zur Verbindung von Pop und Literatur.
Bereits beim ersten Schritt zur Erörterung des Themas, drängt sich eine basale Gemein-samkeit von Pop und Blog auf. Neben der phonologischen Nähe der Vokabeln scheinen sich beide Begriffe einer eindeutigen Definition zu entziehen. Beide Begriffe unterliegen einer gewissen Heterogenität. Daher soll in den Kapiteln 2 und 3 zunächst festgestellt werden, wie die Begriffe jeweils expliziert werden müssen, um den Vergleich in Kapitel 4 Wie viel Pop steckt im Blog? – Zum Vergleich möglichst präzise durchführen zu können. Der Vergleich orientiert sich zunächst an den Internetpublikationen von Rainald Götz und Eckhard Schumachers Thesen bezüglich Götz´ Blog und späteren Roman Abfall für alle. Zudem soll weiterhin diskutiert werden, inwieweit sich die Thesen, die in Kapitel 2.2 Popspezifische Verfahrensweisen herausgestellt werden, allgemein auf das Format des Blogs anwenden lassen. [...]
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1. Söhler, Maik: Blogger poppen mit. Am 10.5.2007 in der „Netzeitung“ (www.netzeitung.de)
erschienener Artikel. [Original Internetadresse: http://www.netzeitung.de/sport/641875.html ]
2. Ebd.
3. Gleba, Kerstin und Schumacher, Eckhard: Pop seit 1964. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2007.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. EINLEITUNG
- 2. POP UND POPLITERATUR – EINE BEGRIFFSEINFÜHRUNG
- 2.1 POPLITERATUR ALS EIN DISKURSIV VERMITTELTES PHÄNOMEN
- 2.2 POPSPEZIFISCHE VERFAHRENSWEISEN
- 3. WEBLOG – ZUR BEGRIFFSERLÄUTERUNG
- 4. WIE VIEL POP STECKT IM BLOG? - ZUM VERGLEICH
- 5. SCHLUSSWORT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Seminararbeit untersucht die These, dass Blogger die neuen Popliteraten sind. Sie analysiert das Verhältnis von Weblogs (Blogs) zum Phänomen Pop und Popliteratur, insbesondere im Hinblick auf Eckhard Schumachers Thesen zu Pop als Methode und Popliteratur als "diskursiv vermitteltes Phänomen". Die Arbeit vergleicht Pop und Blogs anhand von Beispielen aus der Internetpublikation von Rainald Götz und Eckhard Schumachers Thesen bezüglich Götz' Blog und Roman "Abfall für alle".
- Definition und Entwicklung der Begriffe Pop und Popliteratur
- Analyse von Eckhard Schumachers Thesen zu Pop und Popliteratur
- Begriffserklärung und Analyse von Weblogs (Blogs)
- Vergleich zwischen Blogs und Popliteratur im Hinblick auf popspezifische Verfahrensweisen
- Beantwortung der Frage, inwieweit Blogger als neue Popliteraten betrachtet werden können
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung stellt die These der Arbeit vor, die von Maik Söhler in seinem Artikel "Blogger poppen mit" geprägt wurde. Sie stellt die Grundfrage nach dem Verhältnis von Weblogs (Blogs) zu Pop und Popliteratur und erläutert die methodische Vorgehensweise der Arbeit. - Kapitel 2: Pop und Popliteratur – Eine Begriffseinführung
Dieses Kapitel bietet eine Einführung in die Forschungsgebiete von Pop und Popliteratur. Es wird Eckhard Schumachers These von Pop als Methode und Popliteratur als "diskursiv vermitteltes Phänomen" vorgestellt und die Problematik der Unterscheidung zwischen Popkultur und Populärkultur diskutiert. Das Kapitel erläutert die historischen Ursprünge von Pop und Popliteratur anhand der Beat Generation, der New Yorker Pop-Art und des Dadaismus sowie die Entwicklung des Begriffs Popliteratur in der deutschsprachigen Literatur. - Kapitel 2.1: Popliteratur als ein diskursiv vermitteltes Phänomen
Dieser Abschnitt bietet einen Überblick über die verschiedenen Thesen aus der Forschung zur Verbindung von Pop und Literatur. Er beleuchtet die Bedeutung von Popliteratur als "diskursiv vermitteltes Phänomen" und stellt verschiedene Ansätze zur Definition von Pop und Popliteratur vor. - Kapitel 2.2: Popspezifische Verfahrensweisen
Dieses Kapitel analysiert spezifische Verfahren und Merkmale von Popliteratur. Es untersucht die in Kapitel 2 vorgestellten Thesen Schumachers zu Pop und Popliteratur und diskutiert ihre Anwendbarkeit auf das Format des Blogs.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit befasst sich mit den Begriffen Pop, Popliteratur, Weblog (Blog), Popkultur, Populärkultur, diskursive Vermittlung, popspezifische Verfahrensweisen, Beat Generation, Pop-Art, Dadaismus, Rolf-Dieter Brinkmann, Rainald Götz, Eckhard Schumacher.
- Citation du texte
- Tim Schulze (Auteur), 2011, Blog vs. Pop , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169968