Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Todesthematik in der modernen Kinder- und Jugendliteratur und entstand im Rahmen des Studienganges Germanistik an der Universität Bremen.
Werden und Vergehen – dieser Kreislauf der Natur gilt uneingeschränkt auch für das menschliche Leben. Verschiedenste gesellschaftliche Entwicklungen haben jedoch in den vergangenen Jahrzehnten dazu geführt, dass Sterben und Tod immer mehr aus dem Blickfeld des Einzelnen geraten. Daraus resultieren große Unsicherheiten im Umgang mit dieser Thematik. Dennoch trifft und betrifft der Tod jeden Menschen – auch Kinder und Jugendliche. Auf Grund der allgemeinen Sprachlosigkeit, die häufig im Zusammenhang mit Sterben und Tod zu beobachten ist, haben es sich verschiedene Autoren der Kinder- und Jugendliteratur zur Aufgabe gemacht, Heranwachsende mit diesem Thema zu konfrontieren. Anhand der exemplarischen Analyse ausgewählter Werke gehe ich in meiner Arbeit deshalb der Frage nach, inwiefern Literatur dazu beitragen kann, Kindern und Jugendlichen zu einem realistischen Todesverständnis zu verhelfen und Handlungsweisen im Umgang mit Tod und Trauer aufzuzeigen.
Zur Einführung in die Thematik gebe ich zunächst einen Überblick über den Umgang mit Sterben und Tod in der heutigen Gesellschaft (Kap. 2).
Um bei den späteren Buchanalysen die altersdifferenzierenden Reaktionen auf den Tod beurteilen zu können, werde ich anschließend die entwicklungspsychologischen Erkenntnisse zum Todesverständnis von Kindern und Jugendlichen darstellen (Kap. 3.1) sowie das spezifische Trauerverhalten von Heranwachsenden beleuchten (Kap. 3.2).
Die Buchanalyse wird von einem theoretischen Teil eingeleitet. Nach der Diskussion der verschiedenen Definitionen der Kinder- und Jugendliteratur (Kap. 4.1) widme ich mich der Todesthematik in der Kinder- und Jugendliteratur im geschichtlichen Verlauf (Kap. 4.2). Darauffolgend erläutere ich die Fragestellung meiner Arbeit zunächst im Allgemeinen (Kap. 4.3) und anschließend anhand der exemplarischen Analyse von drei kinder- und jugendliterarischen Werken im Speziellen (Kap. 4.4).
Im abschließenden Fazit (Kap. 5) fasse ich die von mir gewonnenen Erkenntnisse zusammen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Einleitung
- 2. Sterben und Tod in der heutigen Gesellschaft
- 2.1 Tabuthema Tod? – Der Umgang mit Sterben und Tod in der heutigen Gesellschaft
- 2.2 Wie Kinder und Jugendliche dem Tod begegnen
- 2.3 Die Rolle der Erwachsenen beim Aufbau eines realistischen Todesverständnisses von Kindern und Jugendlichen
- 3. Entwicklungspsychologische Grundlagen
- 3.1 Entwicklung der Todesvorstellungen bei Kindern und Jugendlichen
- 3.1.1 Altersgruppe drei bis fünf Jahre
- 3.1.2 Altersgruppe sechs bis zehn Jahre
- 3.1.3 Altersgruppe ab zehn Jahre
- 3.2 Trauerarbeit
- 3.2.1 Die Notwendigkeit von Trauerarbeit
- 3.2.2 Definition von Trauer
- 3.2.3 Trauerverhalten von Kindern und Jugendlichen
- 3.2.3.1 Die Anerkennung der Realität
- 3.2.3.2 Durchlebung des Abschiedsschmerzes
- 3.2.3.3 Die Verinnerlichung dessen, was war
- 3.2.3.4 Die Entwicklung einer neuen Identität
- 3.2.4 Bedingungen für die positive Bewältigung der Trauerarbeit von Kindern und Jugendlichen
- 4. Die Todesthematik in der modernen Kinder- und Jugendliteratur
- 4.1 Definitionen zum Begriff Kinder- und Jugendliteratur
- 4.2 Geschichtlicher Verlauf - von „Warngeschichten“ zur ,,realistischen Kinder- und Jugendliteratur“
- 4.3 Was können Kinder- und Jugendbücher zum Thema Tod leisten und bewirken?
- 4.4 Analyse ausgewählter Literatur
- 4.4.1 Auswahl der Literatur
- 4.4.2 Kriterien zur Analyse der ausgewählten Literatur
- 4.4.3 Du wirst immer bei mir sein
- 4.4.4 Max, mein Bruder
- 4.4.5 Du fehlst mir, du fehlst mir
- 4.4.6 Vergleichende Betrachtung
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Arbeit befasst sich mit der Darstellung von Tod und Sterben in der modernen Kinder- und Jugendliteratur. Im Fokus steht die Frage, inwiefern Literatur Kindern und Jugendlichen zu einem realistischen Todesverständnis verhelfen und Handlungsweisen im Umgang mit Tod und Trauer aufzeigen kann.
- Die Bedeutung des Themas Sterben und Tod in der heutigen Gesellschaft
- Die Entwicklung von Todesvorstellungen bei Kindern und Jugendlichen
- Das Trauerverhalten von Kindern und Jugendlichen
- Die Rolle der Kinder- und Jugendliteratur im Umgang mit dem Thema Tod
- Die Analyse ausgewählter literarischer Werke im Hinblick auf die Darstellung des Todes
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Kapitel 2: Sterben und Tod in der heutigen Gesellschaft: Dieser Abschnitt beleuchtet den Umgang mit Sterben und Tod in der heutigen Gesellschaft. Er analysiert den Wandel im Bewusstsein für die Endlichkeit des menschlichen Lebens, den Einfluss gesellschaftlicher Entwicklungen auf die Begegnung mit dem Tod und die daraus resultierenden Schwierigkeiten im Umgang mit der Thematik.
- Kapitel 3: Entwicklungspsychologische Grundlagen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung des Todesverständnisses bei Kindern und Jugendlichen. Es werden die altersabhängigen Denkweisen und Reaktionen auf das Thema Tod anhand von Beispielen veranschaulicht und die Bedeutung der Trauerarbeit für die Bewältigung von Verlust und Trauer bei Kindern und Jugendlichen hervorgehoben.
- Kapitel 4: Die Todesthematik in der modernen Kinder- und Jugendliteratur: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Darstellung des Todes in der Kinder- und Jugendliteratur. Es analysiert die verschiedenen Definitionen und Entwicklungen des Genres Kinder- und Jugendliteratur, beleuchtet die Rolle der Literatur im Umgang mit dem Thema Tod und untersucht anhand von Beispielen, wie Kinder- und Jugendbücher Kindern und Jugendlichen zu einem realistischen Todesverständnis verhelfen können.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die zentralen Themen der Arbeit sind Tod und Sterben, Kinder- und Jugendliteratur, Todesverständnis, Trauerarbeit, Entwicklungspsychologie, reale Lebenswelt, literarische Analyse, Handlungsweisen im Umgang mit Tod und Trauer.
- Arbeit zitieren
- Annika Vasic (Autor:in), 2010, Die Todesthematik in der modernen Kinder- und Jugendliteratur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169994