Angesichts der demographischer Entwicklungen, dem älter werden der Gesellschaft, der Verschiebung des Krankheitspanoramas hin zur Dominanz von chronischen Erkrankungen, der Veränderung der Gesellschaftsformen sowie gesundheitsökonomischer Veränderungen und der daraus resultierenden Notwendigkeit der Förderung der Selbstständigkeit, steigt zunehmend auch die Bedeutung der Umsetzung wirksamer Beratungskonzepte im bundesdeutschen Gesundheitswesen.
Auch für die Pflege als Gesundheitsberuf stellt sich die Frage, welchen Beitrag diese zukünftig im Kontext von Beratung und Pflege hinsichtlich der Reaktivierung von Selbststeuerungs- und Selbstversorgungspotentialen chronisch kranker und älterer Menschen leisten kann. Vor allem bei diesen Klienten sind die Mobilisierung verbliebener Gesundheitsressourcen sowie das Selbstmanagement von Gesundheitsbeeinträchtigungen und Krankheitsbewältigung entscheidend für deren weiteres Lebens, deren erzielbare Lebensqualität und den Verlauf ihrer Erkrankung.
Klienten, die durch eine erfolgreiche Beratung eine aktive Rolle im Selbstmanagement spielen, können zur Reduzierung von Krankenhauseinweisungen, unbeabsichtigten Visiten beim Arzt und so zu einer Reduzierung von Behandlungskosten und letztlich von Morbidität beitragen helfen.
Damit gewinnt gerade das Konzept von Empowerment im Kontext von Pflege und Beratung an Bedeutung, da dessen wesentliche Intensionen in der pflegerischen Praxis die Befähigung zur Selbstpflege und zum Selbstmanagement sowie der Wiederherstellung körperlicher Selbstständigkeit sind.
Das Empowerment-Konzept gilt im angloamerikanischen Raum als fester Bestandteil der pflegerischen Praxis und wird dort erfolgreich in den Feldern der Prävention und Gesundheitsförderung, im Bereich der Krankenversorgung, der Altenpflege, der Rehabilitation, der ambulanten Versorgung chronisch Kranker und im Rahmen psychotherapeutischer Behandlungen angewandt.
Ziel dieser Literaturarbeit ist es darzustellen, dass das Empowerment-Konzept als Beratungskonzept auch im bundesdeutschen Gesundheitswesen einen wesentlichen Beitrag in den zukünftigen Handlungsfeldern von Pflege leisten könnte.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Methodenwahl
- 3. Beratung in der Pflege
- 3.1. Die Besonderheiten der Beratung in der Pflege
- 3.2. Handlungsfelder von Beratung in der Pflege
- 3.3. Beratungskonzepte in der Pflege
- 4. Das Empowerment-Konzept
- 4.1. Hintergrund und Inhalt des Konzeptes
- 4.1.1. Charakteristika des Empowerment-Konzeptes
- 4.1.2. Wertebasis und Grundprinzipien des Empowerment-Konzeptes: Die Philosophie der Menschenstärken
- 4.1.3. Kritikpunkte zum Empowerment-Konzept
- 4.2. Das Empowerment-Konzept in der Pflege
- 4.2.1. Methoden und Strategien zur Förderung von Empowermentprozessen in der Beratung
- 4.2.2. Wesentliche Aspekte einer empowerment-orientierten Beratung in der Pflege
- 4.2.2.1. Beratungshaltung: Klientenzentriertheit, Teilung von Macht und gemeinsame Suche nach Stärken und Ressourcen
- 4.2.2.2. Patientenempowerment: Prozess der Verhaltensänderung und der Transformation
- 4.2.2.3. Patientenempowerment: Psychologisches Empowerment im Sinne von Kohärenz
- 4.3. Kritische Aspekte des Konzeptes im Kontext von Pflege
- 5. Ergebnis
- 6. Diskussion
- 7. Literaturverzeichnis
- Die Besonderheiten der Beratung in der Pflege
- Die Konzeption und Grundprinzipien des Empowerment-Konzeptes
- Die Anwendung des Empowerment-Konzeptes in der Pflegepraxis
- Kritische Betrachtung des Empowerment-Konzeptes in der Pflege
- Die Bedeutung des Empowerment-Konzeptes für die Selbstständigkeit und Lebensqualität von Klienten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Hausarbeit analysiert das Empowerment-Konzept und dessen Nutzen für die Beratung in der Pflege. Ziel ist es, die Funktionsweise und Bedeutung des Empowerment-Konzeptes im Kontext der Pflege und Beratung zu untersuchen und kritisch zu beleuchten.
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung stellt die Relevanz von wirksamen Beratungskonzepten im Gesundheitswesen dar, insbesondere im Hinblick auf die demographische Entwicklung und die zunehmende Anzahl chronisch kranker Menschen.
Kapitel 2 erläutert die Methodenwahl der Hausarbeit.
Kapitel 3 beleuchtet die Besonderheiten der Beratung in der Pflege, ihre Handlungsfelder und die verschiedenen Beratungskonzepte, die in der Pflege Anwendung finden.
Kapitel 4 widmet sich dem Empowerment-Konzept. Es werden Hintergrund, Inhalt, Charakteristika, Wertebasis, Grundprinzipien und Kritikpunkte des Konzeptes vorgestellt.
Kapitel 4.2 beleuchtet die Anwendung des Empowerment-Konzeptes in der Pflege und diskutiert Methoden und Strategien zur Förderung von Empowermentprozessen in der Beratung.
Kapitel 4.3 beleuchtet kritische Aspekte des Empowerment-Konzeptes im Kontext der Pflege.
Schlüsselwörter (Keywords)
Empowerment, Pflegeberatung, Selbstmanagement, chronische Erkrankung, Lebensqualität, Gesundheitsressourcen, Selbstständigkeit, Patientenempowerment, Beratungshaltung, Klientenzentriertheit, Teilung von Macht, Gesundheitsökonomie, Pflegewissenschaft, Pflegemanagement.
- Quote paper
- Gabriele Weydert-Bales (Author), 2010, Das Empowerment-Konzept und dessen Nutzen für die Beratung in der Pflege, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/170093