Stürze im häuslichen Umfeld verursachen die häufigsten Verletzungen bei älteren, daheimlebenden Menschen in Deutschland. Diese sind zudem assoziiert mit einem Verlust an Autonomie und Lebensqualität, der Notwendigkeit von Pflegeheimeinweisungen und erhöhter Sterblichkeit.
Sturzpräventionsprogramme versuchen mit unterschiedlichen Interventionskomponenten und Interventionsstrategien, bestehende intrinsische und extrinsische Sturzrisikofaktoren zu beseitigen und zu minimieren. Diese Programme werden von verschiedensten Berufsgruppen durchgeführt. Eine Darstellung der Sturzpräventionsprogramme bei älteren daheimlebenden Menschen, welche von Pflegefachkräften bereits durchgeführt wurden, fehlt bisher.
Im Rahmen einer Literaturarbeit wurde aufgrund dessen den folgenden Forschungsfragen nachgegangen: 1) Welche Interventionsprogramme wurden von Pflegefachkräften im Rahmen der Sturzprävention bei älteren, daheimlebenden Menschen bereits durchgeführt? 2) Inwieweit trugen diese Interventionsprogramme zur Verhinderung von Stürzen bei älteren, daheimlebenden Menschen bei? 3) Inwieweit können diese Ergebnisse als Grundlage zur Implementierung sturzpräventiver Interventionsprogramme in Deutschland dienen?
In acht Studien, welche den Ein- und Ausschlusskriterien der Literaturarbeit entsprachen, wurden Sturzpräventionsprogramme, welche von Pflegefachkräften durchgeführt wurden, dargestellt, welche in Form und Inhalt eine große Heterogenität aufweisen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass verschiedene der untersuchten Interventionsprogramme zu einer signifikanten Reduktion an Stürzen und schwerwiegender Verletzungen geführt haben. Zudem fiel auf, dass vor allem die durchgeführten Sturzpräventionsprogramme für die Gruppe der älteren daheimlebenden Menschen erfolgreich waren, welche über multiple Risikofaktoren verfügten und somit ein hohes Sturzrisiko aufwiesen.
Aus den Ergebnissen wird der Schluss gezogen, dass Pflegefachkräfte, die über eine erweiterte und vertiefte Pflegepraxis verfügen, mit Hilfe von Sturzpräventionsprogrammen eines wesentlichen Beitrag in der Reduzierung von Stürzen bei älteren, daheimlebenden Menschen leisten können.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- 1. Einleitung
- 2. Fragestellungen
- 3. Methoden
- 3.1. Suchstrategien
- 3.2. Ein- und Ausschlusskriterien
- 3.3. Typologie
- 4. Ergebnisse
- 4.1. Welche Interventionsprogramme wurden im Rahmen der Sturzprävention bei älteren, daheimlebenden Menschen von Pflegefachkräften durchgeführt?
- 4.1.1. Multifaktorielle Sturzpräventionsprogramme
- 4.1.2. Muskel- und Balancetraining als Einzelintervention
- 4.1.3. Beurteilung der häuslichen Umgebung hinsichtlich der Sturzrisiken und deren Modifikation
- 4.2. Inwieweit trugen diese Interventionsprogramme zur Verhinderung von Stürzen bei älteren, daheimlebenden Menschen bei?
- 5. Diskussion
- 6. Schlussfolgerungen
- 7. Empfehlungen für die Praxis
- 8. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit Interventionsprogrammen zur Sturzprävention für ältere, daheimlebende Menschen, die von Pflegefachkräften durchgeführt werden. Ziel ist es, einen Überblick über bereits durchgeführte Programme zu gewinnen, die Effektivität dieser Programme zu beurteilen und daraus Empfehlungen für die Praxis abzuleiten.
- Analyse von Interventionsprogrammen zur Sturzprävention, die von Pflegefachkräften durchgeführt wurden
- Bewertung der Wirksamkeit dieser Interventionsprogramme in Bezug auf die Reduzierung von Stürzen
- Identifizierung von Faktoren, die den Erfolg von Sturzpräventionsprogrammen beeinflussen
- Entwicklung von Empfehlungen für die Implementierung von Sturzpräventionsprogrammen in der Praxis
- Bedeutung von Sturzprävention für die Lebensqualität und Autonomie älterer Menschen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung liefert einen Überblick über die Problematik von Stürzen bei älteren Menschen und deren Folgen. Die Kapitel 3 und 4 beschreiben die Methoden der Literaturarbeit, die Suchstrategien, Ein- und Ausschlusskriterien sowie die Ergebnisse der Analyse der Interventionsprogramme. Kapitel 5 beleuchtet die Diskussion der Ergebnisse und Kapitel 6 fasst die Schlussfolgerungen zusammen. Die Empfehlungen für die Praxis werden in Kapitel 7 präsentiert.
Schlüsselwörter
Sturzprävention, Interventionsprogramme, ältere Menschen, daheimlebende Menschen, Pflegefachkräfte, Sturzrisiken, Sturzhäufigkeit, Lebensqualität, Autonomie.
- Citar trabajo
- Gabriele Weydert-Bales (Autor), 2010, Interventionsprogramme zur Sturzprävention für ältere, daheimlebende Menschen, von Pflegefachkräften durchgeführt , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/170166