In meiner ersten wissenschaftlichen Untersuchung gehe ich der Frage nach, ob der
Westfeldzug gegen Frankreich vom 10 Mai bis 25. Juni 1940 ein geplanter Blitzkrieg war,
oder ob er sich nicht vielmehr aus den gegebenen Umständen heraus unvermittelt entwickelte.
Dazu werde ich nach einer kurzen Themenhinführung und einem Abgleich der historischen
Kontroverse, anhand des Verhaltens, der Vorbereitung und der Konzeption der jeweiligen
Kriegsgegner diese Ausgangsfrage erörtern.
Das Thema Blitzkrieg im Westfeldzug habe ich deshalb ausgewählt, da es damals wie heute
ein hochinteressantes, phänomenales Ereignis mit enormer Tragweite ist – nur durch den
schnellen Sieg im Westen konnte eine Konzentration auf den Plan „Lebensraum im Osten“
erfolgen.
Bis heute gibt es Historiker wie Milward, die behaupten, es sei ein geplanter Blitzkrieg
gewesen. Im Gegensatz dazu sieht Karl-Heinz Frieser dafür keinen Grund und verneint diese
These. Letzterer ist mit seiner veröffentlichten Literatur eine Koryphäe auf diesem Gebiet,
weshalb ich mich an diesen Werken unter Verwendung kritischer Alternativliteraur
größtenteils orientiert habe. Die entsprechende Auflistung ist im Literaturverzeichnis
einsehbar. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Themahinführung
- 1.1 Historikersicht und Kontroverse
- 2. Verhalten und Konzeption der Kriegsgegner
- 2.1 Kriegskonzept der Alliierten
- 2.2 Konzept und Idee des Blitzkrieges
- 2.2.1 Anwendung im Kriegskonzept der Deutschen
- 3. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage, ob der Westfeldzug 1940 ein geplanter Blitzkrieg war oder sich aus den gegebenen Umständen entwickelte. Analysiert werden das Verhalten und die Konzeption der Kriegsgegner, um diese Frage zu beantworten.
- Die historische Kontroverse um die Planung des Blitzkrieges
- Das Kriegskonzept der Alliierten und ihre strategischen Fehlentscheidungen
- Das deutsche Kriegskonzept und die Rolle des Blitzkrieges
- Die propagandistische Darstellung des Blitzkrieges
- Der Vergleich des Westfeldzuges mit anderen militärischen Konzepten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Diese Einleitung führt in die Forschungsfrage ein: War der Westfeldzug 1940 ein geplanter Blitzkrieg oder eine Reaktion auf die Gegebenheiten? Die Arbeit wird die Kontroverse um diese Frage anhand des Verhaltens und der Konzeption beider Kriegsparteien untersuchen. Die Auswahl des Themas begründet sich in der historischen Bedeutung des Blitzkrieges und der anhaltenden Debatte unter Historikern, beispielhaft genannt werden Milward und Frieser, mit unterschiedlichen Standpunkten zu dieser Frage. Die Arbeit stützt sich auf die Literatur von Frieser und ergänzende Quellen.
1. Themahinführung: Dieses Kapitel stellt den rasanten Erfolg des deutschen Blitzkrieges im Westfeldzug 1940 dar, der im krassen Gegensatz zum langwierigen Stellungskrieg des Ersten Weltkriegs steht. Der Durchbruch der deutschen Panzertruppen bei Sedan wird als Schlüsselereignis hervorgehoben, ebenso der "Sichelschnittplan", der zum Einschluss einer großen Anzahl alliierter Soldaten führte. Die Kapitel diskutiert die unmittelbare Erklärung dieses Erfolges als "Blitzkrieg" und die damit verbundene propagandistische Glorifizierung Hitlers.
1.1 Historikersicht und Kontroverse: Dieses Kapitel beleuchtet die unterschiedlichen historischen Interpretationen des Blitzkrieges. Es werden zwei gegensätzliche Thesen vorgestellt: Die These eines langfristig geplanten Blitzkrieges, der auf Hitlers Erkenntnis der Notwendigkeit eines neuen Kriegskonzepts nach dem Ersten Weltkrieg basiert, und die gegenteilige These, die diese Planung bezweifelt und die Konstruktion solcher Zusammenhänge durch Historiker betont. Die Debatte wird anhand von unterschiedlichen Autoren, darunter Milward, mit ihren jeweiligen Argumentationen beleuchtet. Die Diskussion um Hitlers angebliche "Blitzkriegswirtschaft" und den Verzicht auf eine Tiefenrüstung wird ebenfalls angesprochen.
2. Verhalten und Konzeption der Kriegsgegner: Dieses Kapitel analysiert die Strategien und Fehlentscheidungen der Alliierten im Westfeldzug. Es wird die anfängliche Unterschätzung der deutschen Kriegsfähigkeit durch die Alliierten hervorgehoben, basierend auf der pazifistischen Stimmung in Frankreich ("Mourir pour Danzig? – Non") und der Annahme, der Westwall sei nur mit massivem Aufwand zu überwinden. Die französische Strategie, sich in der Maginot-Linie zu verschanzen und auf einen späteren Angriff vorzubereiten, wird im Kontext der belgischen Neutralität und der daraus resultierenden eingeschränkten Möglichkeiten des alliierten Aufmarsches kritisch beleuchtet. Die britische Strategie, Zeit zu gewinnen und auf die Überlegenheit der alliierten Wirtschaftskraft zu setzen, wird ebenfalls erörtert.
Schlüsselwörter
Westfeldzug, Blitzkrieg, Frankreich, Zweiter Weltkrieg, Militärstrategie, Historikerkontroverse, Alliierte, Maginot-Linie, deutsche Kriegsführung, Propaganda, Wirtschaftsfaktor.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Westfeldzug 1940: Geplanter Blitzkrieg oder Reaktion auf die Gegebenheiten?
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Frage, ob der Westfeldzug 1940 ein geplanter Blitzkrieg war oder sich aus den gegebenen Umständen entwickelte. Die Analyse konzentriert sich auf das Verhalten und die Konzeption der Kriegsparteien (Alliierte und Deutsches Reich), um diese Frage zu beantworten.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die historische Kontroverse um die Planung des Blitzkrieges, das Kriegskonzept der Alliierten und ihre strategischen Fehlentscheidungen, das deutsche Kriegskonzept und die Rolle des Blitzkrieges, die propagandistische Darstellung des Blitzkrieges und einen Vergleich des Westfeldzugs mit anderen militärischen Konzepten. Besondere Aufmerksamkeit wird der rasanten deutschen Offensive und dem Durchbruch bei Sedan gewidmet, sowie der Rolle des "Sichelschnittplans".
Welche historischen Interpretationen des Blitzkrieges werden diskutiert?
Die Arbeit präsentiert zwei gegensätzliche Thesen: Die These eines langfristig geplanten Blitzkrieges, basierend auf Hitlers Erkenntnis der Notwendigkeit eines neuen Kriegskonzepts nach dem Ersten Weltkrieg, und die These, die diese Planung bezweifelt und die Konstruktion solcher Zusammenhänge durch Historiker betont. Die Debatte wird anhand von unterschiedlichen Autoren (z.B. Milward) und ihren Argumentationen beleuchtet. Auch die Diskussion um Hitlers angebliche "Blitzkriegswirtschaft" und den Verzicht auf eine Tiefenrüstung wird angesprochen.
Wie wird das Verhalten der Alliierten analysiert?
Die Arbeit analysiert die Strategien und Fehlentscheidungen der Alliierten, darunter die anfängliche Unterschätzung der deutschen Kriegsfähigkeit, die französische Strategie der Verteidigung in der Maginot-Linie, die belgische Neutralität und die britische Strategie, Zeit zu gewinnen und auf die Überlegenheit der alliierten Wirtschaftskraft zu setzen. Die pazifistische Stimmung in Frankreich ("Mourir pour Danzig? – Non") wird ebenfalls als Faktor berücksichtigt.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Literatur von Frieser und ergänzende Quellen. Im Text werden explizit Milward und Frieser als Autoren mit unterschiedlichen Standpunkten zur Planung des Blitzkrieges genannt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Themahinführung (inkl. der Historikersicht und Kontroverse), ein Kapitel zum Verhalten und zur Konzeption der Kriegsgegner und ein Fazit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Westfeldzug, Blitzkrieg, Frankreich, Zweiter Weltkrieg, Militärstrategie, Historikerkontroverse, Alliierte, Maginot-Linie, deutsche Kriegsführung, Propaganda, Wirtschaftsfaktor.
- Citar trabajo
- Tom Zeddies (Autor), 2010, Das Märchen vom geplanten Blitzkrieg Hitlers, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/170201