Abstract or Introduction
Die Frage nach der sogenannten „Pädagogischen Beziehung“ ist wohl die zentralste
Frage im Rahmen allgemeiner pädagogischer Theoriebildung überhaupt. Und sie ist es
wohl mit gutem Grund, kann sie doch als die Urfrage der Erziehung überhaupt
betrachtet werden: nämlich wie hat ‘der Erzieher’ mit ‘dem Zögling’ auf einer allgemein
menschlichen Ebene umzugehen, damit sein Bemühen Erfolg haben kann.
Nun ist es allerdings so, dass die diesbezüglichen Theorieentwürfe sozusagen aus der
„Gründerphase“ erziehungswissenschaftlicher Wissenschaftsbildung in einer gewissen
Art und Weise als fremd erscheinen und eher mit distanzierter Brille gelesen werden,
wobei dies wohl mitunter - aber keineswegs ausschließlich - an deren „antiquierten“
Ausdrucksweise festzumachen ist. Es scheint vielmehr, daß im Lauf der geistesgeschichtlichen
Entwicklung sich die grundlegende Basis für solche Theorien verändert
haben: die Frage danach, was solche Theorien zu leisten vermögen, was demnach von
ihnen erwartet werden darf, wozu sie von Nutzen sind oder welcher Raum und
Stellenwert ihnen im Theoriegebäude der Wissenschaft eingeräumt werden soll - dies alles sind Fragen, die zwar in der Regel nicht als solche verhandelt werden, aber
dennoch sind sie für die Errichtung und Anwendung einer bestimmten Theorie von
erheblicher Bedeutung. [...]
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- Markus Raschke (Author), 1999, Überlegungen zu einer Hermeneutik des pädagogischen Bezugs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17022
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