Zu Beginn meiner Belegarbeit beschreibe ich zum besseren Verständnis des Lesers die RPK als Institution und in ihren inneren Strukturen genauer. Vorausgehend hierfür soll an dieser Stelle eine persönliche Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Sinn einer medizinisch – beruflichen Rehabilitation für psychisch kranke Menschen in dieser Gesellschaft stehen: Sowohl Arbeit als auch Arbeitslosigkeit können krank machen, körperlich ebenso wie psychisch. An dieser Stelle existiert eine fundamentale Schwierigkeit: Arbeitende stehen zwischen dauernder Verfügbarkeit und Freizeitstress, Arbeitslose zwischen erzwungener Untätigkeit und finanziellen Einbußen. Jeder aber ist angewiesen auf eine Balance zwischen Aktivität und Erholung, um sich seelisch im Gleichgewicht zu halten, um nicht zu „ver- rücken“. Es ist allgemein anerkannt, dass Arbeit das Selbstwertgefühl des Menschen stützt, den Tag strukturiert, Kontakte ermöglicht und Identität stiftet. Hingegen können gerade psychisch kranke Menschen den Anforderungen des Arbeitsmarktes wie Flexibili-tät, Konfliktfähigkeit, Frustrationstoleranz und anderer sozial – kommunikativer Kompetenzen nicht entsprechen und ziehen sich daraufhin resigniert zurück. Es wird ein Teufelskreis zwischen Ausgrenzung, Selbstisolierung und der Flucht in Scheinwelten in Gang gesetzt. Zudem sind psychische Erkrankungen immer noch stigmatisiert und viele befürchten Nachteile an ihrem Arbeitsplatz (auf die unter-schiedlichen Formen der möglichen Stigmatisierung gehe ich genauer im Kapitel 3.2. ein). Die Erwerbsarbeit als sinnvolle Tätigkeit bildet des Weiteren die Basis für die soziale Teilhabe der Menschen in der Gesellschaft, die ohne diese nicht funktionieren könnte. Die berufliche Rehabilitation ist somit das zentrale Ziel für die Sicherung der gesellschaftlichen Teilhabe. Die Integration psy-chisch kranker Menschen und gleichzeitig der Erfolg der Rehabilitation in der RPK sind wiederum abhängig von den ökonomischen, sozialen und rechtlichen Voraussetzungen. Diese vorgefundenen Rahmenbedingungen in der RPK erläutere ich im ersten Teil der Institutionsanalyse im Kapitel 2. An dieser Stelle ist es wichtig, den Pädagogen, den Therapeuten, den psychiatrisch Tätigen auf seine Interaktionsformen mit den Klienten genauer zu beleuchten. Ich hoffe, mit diesem Reflekti-onsbericht Perspektiven für die weitere (heil-) pädagogische Arbeit in diesem Bereich zu eröffnen.
Inhaltsverzeichnis
- Zu Beginn....
- Vorstellung der Praxisstelle: Rehabilitationseinrichtung für psychisch Kranke der Initiative G e.V.
- Das Team der RPK
- Das Drei-Stufen - Modell
- Integration durch Rehabilitation?
- Diagnostik und ihre Folgen in der RPK
- Stigma:,,Psychisch krank“.
- Aufbau von Beziehungen
- Heilpädagogische Beziehungsgestaltung in der RPK.
- Das Computergestützte Hirntraining..
- Das Soziale Kompetenztraining
- Die Beratung....
- Experiment: Lachyoga...
- Zum Schluss...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der heilpädagogischen Beziehungsgestaltung in einer Rehabilitationseinrichtung für psychisch Kranke. Sie analysiert die Herausforderungen und Möglichkeiten der Integration von psychisch kranken Menschen in den Arbeitsmarkt und beleuchtet die Rolle der Rehabilitation in diesem Prozess. Die Arbeit untersucht, wie Beziehungen eingegangen, wahrgenommen, reflektiert und gestaltet werden können, um die Teilhabe und Integration von Klienten zu fördern.
- Bedeutung der beruflichen Rehabilitation für die gesellschaftliche Teilhabe
- Herausforderungen der Stigmatisierung psychischer Erkrankungen
- Rolle der Diagnostik und ihrer Folgen in der Rehabilitation
- Aufbau und Gestaltung von Beziehungen in der heilpädagogischen Arbeit
- Einsatz verschiedener Methoden und Interventionen zur Förderung der Integration
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der heilpädagogischen Beziehungsgestaltung in der Rehabilitationseinrichtung für psychisch Kranke ein und erläutert die Motivation der Autorin für die Wahl dieses Praktikums. Das zweite Kapitel stellt die Rehabilitationseinrichtung für psychisch Kranke der Initiative G e.V. genauer vor, beleuchtet ihre Struktur und die Rahmenbedingungen der Rehabilitation. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Frage der Integration durch Rehabilitation und analysiert die Rolle der Diagnostik und die Auswirkungen der Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen. Kapitel 4 widmet sich dem Aufbau von Beziehungen in der Rehabilitationseinrichtung. Kapitel 5 stellt verschiedene Methoden der heilpädagogischen Beziehungsgestaltung vor, darunter das Computergestützte Hirntraining, das Soziale Kompetenztraining, die Beratung und das Lachyoga.
Schlüsselwörter
Psychische Krankheit, Rehabilitation, Integration, Beziehungsgestaltung, Heilpädagogik, Stigmatisierung, Diagnostik, Soziale Kompetenz, Computergestütztes Hirntraining, Beratung, Lachyoga.
- Citation du texte
- Janette Bardella (Auteur), 2009, Elemente heilpädagogischen Handelns in einer Rehabilitationseinrichtung für psychisch Kranke der Initiative G e.V., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/170704