In den letzten zehn bis zwanzig Jahren kommt es weltweit vermehrt zu Schulamokläufen und gewaltbasierender Kriminalität von Kindern und Jugendlichen. Das Medienspektakel von Amokläufen und sonstigen Gewalttaten wird übertrieben inszeniert, da die Sensation hierbei am Größten ist. Dagegen kommen solche Gewalttaten, insbesondere Schulamokläufe, faktisch eher selten vor, werden in den Medien dennoch überrepräsentiert, so dass es scheint, es bedürfe besonderer Erklärungen der Taten. Freilich sind School Shootings ein eher seltenes Phänomen und die meisten Schüler überleben ihre Schulzeit ohne Zeuge eines Amoklaufes zu werden, dennoch besitzen diese Taten eine erhebliche mediale und gesellschaftliche Aufmerksamkeit und Erklärungsbedürfnisse sowie Bedürfnisse nach Präventionsmaßnahmen. Medienwirkungsforschungen beschäftigen sich seit den 1960er Jahren vermehrt mit dem Phänomen der Medienwirkungen, insbesondere mit Thesen zur Klärung der Wirkung auf die Rezipienten.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- BEGRIFFSKLÄRUNG.
- ABWEICHENDES VERHALTEN UND KRIMINALITÄT.
- JUGENDLICHKEIT, MEDIENSOZIALISATION UND JUGENDDELINQUENZ..
- JUGENDLICHKEIT
- MEDIENSOZIALISATION
- JUGENDDELINQUENZ.
- GRÜNDE FÜR JUGENDDELINQUENZ..
- MASSENMEDIEN
- MEDIALE WIRKLICHKEITSKONSTRUKTIONEN
- MOTIVE FÜR DIE NUTZUNG MEDIALER GEWALTDARSTELLUNGEN
- DIE ATTRAKTIVITÄT DER MEDIENGEWALT.
- THEORIEANSÄTZE ZUR WIRKUNG MEDIALER GEWALTDARSTELLUNGEN
- KATHARSISTHESE/ INHIBITIONSTHESE.
- HABITUALISIERUNGSTHESE.
- KULTIVIERUNGSTHESE
- SUGGESTIONSTHESE.
- STIMULATIONSTHESE
- PRIMING- KONZEPTE UND SKRIPT- THEORIE..
- LERNTHEORETISCHE ANNAHMEN..
- GENERAL AGGRESSION MODEL
- KOGNITIV- PHYSIOLOGISCHER ANSATZ.
- THEORIEANWENDUNGEN AM BEISPIEL VON SCHOOL SHOOTINGS......
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Wirkung von Massenmedien auf das Kriminalitätsverhalten von Kindern und Jugendlichen, insbesondere im Hinblick auf die Frage, wie Jugenddelinquenz durch medienbedingte Erklärungsversuche verständlich gemacht werden kann. Die Arbeit verfolgt das Ziel, das komplexe Zusammenspiel von Mediensozialisation, Jugendlichkeit und Jugenddelinquenz zu beleuchten und verschiedene Theorien zur Wirkung medialer Gewaltdarstellungen kritisch zu betrachten.
- Definitionen von abweichendem Verhalten und Kriminalität, Jugendlichkeit und Jugenddelinquenz sowie Massenmedien.
- Analyse der medialen Konstruktion von Wirklichkeit und des Gewaltbegriffs im Kontext medialer Darstellungen.
- Untersuchung der Motive für die Nutzung medialer Gewaltdarstellungen durch Kinder und Jugendliche.
- Darstellung und kritische Betrachtung wichtiger Theorieansätze zur Wirkung medialer Gewaltdarstellungen.
- Anwendung der Theorien am Beispiel von School Shootings.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Problematik von Schulamokläufen und gewaltbasierender Kriminalität von Kindern und Jugendlichen im Kontext der medialen Überrepräsentation dieser Phänomene. Sie stellt die Relevanz der Medienwirkungsforschung und die Frage nach der Rolle der Medien bei der Entstehung von Jugenddelinquenz in den Vordergrund.
- Begriffsklärung: Dieses Kapitel definiert wichtige Begriffe wie abweichendes Verhalten, Kriminalität, Jugendlichkeit, Mediensozialisation und Jugenddelinquenz. Es wird auf die unterschiedlichen Normen und Sanktionen im Kontext abweichenden Verhaltens und Kriminalität eingegangen und die Besonderheiten des Jugendstrafrechts hervorgehoben.
- Mediale Wirklichkeitskonstruktionen: Der Fokus liegt auf der Konstruktion von Wirklichkeit durch die Medien, wobei der Gewaltbegriff im Kontext medialer Darstellungen analysiert wird. Die Frage, inwieweit Medien eine reale Welt konstruieren und welche Rolle sie bei der Wahrnehmung von Gewalt spielen, wird beleuchtet.
- Motive für die Nutzung medialer Gewaltdarstellungen: Dieses Kapitel untersucht die Motive, die Kinder und Jugendliche zur Nutzung medialer Gewaltdarstellungen führen. Es wird die Frage gestellt, welche Faktoren die Attraktivität von Mediengewalt für junge Rezipienten ausmachen.
- Theorieansätze zur Wirkung medialer Gewaltdarstellungen: Das Kapitel stellt wichtige Theorien zur Wirkung medialer Gewaltdarstellungen wie die Katharsis-, Habituations-, Kultivierungs-, Suggestions-, Stimulations- und Priming-Theorie sowie lerntheoretische Ansätze wie das General Aggression Model und den kognitiv-physiologischen Ansatz vor. Die Theorien werden kritisch analysiert und ihre Stärken und Schwächen beleuchtet.
- Theorieanwendungen am Beispiel von School Shootings: Dieses Kapitel stellt die Anwendung der Theorien am Beispiel des Schulamoklaufes in Winnenden im März 2009 dar. Es wird jedoch betont, dass die praktische Anwendung spekulativ und nicht beweisbar ist.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Mediensozialisation, Jugenddelinquenz, mediale Gewalt, mediale Wirklichkeitskonstruktion, Theorien zur Medienwirkung, Schulamokläufe und Jugendstrafrecht. Die zentralen Themen der Arbeit sind die Analyse der Wirkungen medialer Gewaltdarstellungen auf das Kriminalitätsverhalten von Kindern und Jugendlichen sowie die Erforschung von medienbedingten Erklärungsansätzen für Jugenddelinquenz.
- Citation du texte
- Olga Gillich (Auteur), 2010, Die Wirkung der Massenmedien auf das Kriminalitätsverhalten von Kindern und Jugendlichen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/170767