„Patchworkfamilie“, „Eheähnliche Lebensgemeinschaft“, Stieffamilien uvm. sind Begriffe neuer Formen der modernen Familie. Die familialen Lebensformen befinden sich im Wandel. Die traditionelle Vater- Mutter- Kind- Kernfamilie mit der geschlechtshierarchischen Arbeitsteilung befindet sich heutzutage im Umbruch. Die Familienformen pluralisieren sich zunehmend. Indikatoren hierfür sind die sinkenden Geburtenzahlen, die sinkende Heiratsneigung, die steigenden Scheidungszahlen und der immer spätere Beginn der Elternschaft. Der Wandel ist neben der kulturellen Veränderung auch auf die immer stärker wachsende Partizipation des weiblichen Geschlechts in der Gesellschaft zurückzuführen. Durch die Bildungsexpansion beläuft sich die Zahl der Mädchen und Frauen mit einem höheren Schulabschluss gleich der Zahl der männlichen Schulabgänger, übertrifft diese teilweise sogar (vgl. Träger 2009: 34). Dadurch entstehen auch Veränderungen in der familialen Arbeitsteilung und im Geschlechterverhältnis. Die Dynamik der Arbeitsteilung verläuft allerdings extrem einseitig und immer noch sind es die Frauen, die neben ihrer Erwerbstätigkeit die Doppelbelastung Familie und Beruf versuchen in Einklang zu bringen. Nach der Geburt des ersten Kindes trennen sich hier trotz gleicher Bildungsabschlüsse die Berufsbiografien. Es scheint selbstverständlich zu sein, dass der Mann der Ernährer der Familie ist und die Frau die Kinder hütet, obgleich sie einem Beruf nachgeht oder nicht. Mit der Veränderung der Partnerschaft in eine Elternschaft, resultiert das Konfliktfeld der neu verhandelbaren Ansprüche auf die Erwerbstätigkeit. Eine Lösung scheint simpel zu sein: Eine stärkere Partizipation des familialen Engagements der Väter. Doch nicht nur das gesellschaftliche Verständnis von Männlichkeit, sondern auch die politischen und betrieblichen Maßnahmen verhindern eine Familienform von Zweiverdienern. Welche Hindernisse und Probleme die Männer in unserer Gesellschaft bezüglich der Vereinbarung von Berufs- und Privatleben trotzen müssen, wird in der folgenden Hausarbeit beleuchtet.
Aufgrund des Wandels und der Pluralisierung der Familienformen betrachte ich in folgender Hausarbeit die egalitären Arrangements von Arbeit und Leben der Männer bzw. der Väter.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- WAS BESTIMMT EINE FAMILIE?
- FAMILIE IM WANDEL
- GRUNDZÜGE DER FAMILIENPOLITIK
- VEREINBARKEIT VON FAMILIE UND BERUF
- DIE TRADITIONELLE MÄNNLICHKEIT
- DIE NEUE MÄNNLICHKEIT
- HINDERNISSE EINER GESELLSCHAFTLICHEN NEUPOSITIONIERUNG DER VEREINBARUNG VON BERUFS- UND PRIVATLEBEN
- ANSATZPUNKTE EINER FAMILIENORIENTIERTEN BETRIEBS- UND SOZIALPOLITIK
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht das männliche Verständnis der Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Wandel. Sie analysiert die Herausforderungen, denen Männer in Bezug auf die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben gegenüberstehen, und beleuchtet die Faktoren, die diese Herausforderungen beeinflussen. Die Arbeit befasst sich mit der Pluralisierung der Familienformen, den Grundzügen der Familienpolitik und dem Wandel des Männlichkeitsverständnisses. Sie untersucht die Hindernisse, die einer gesellschaftlichen Neupositionierung der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben entgegenstehen, und beleuchtet mögliche Ansätze für eine familienorientierte Betriebs- und Sozialpolitik.
- Der Wandel der Familienformen und die Herausforderungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- Das traditionelle und das neue Männlichkeitsverständnis im Kontext der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Die Rolle der Familienpolitik und die Bedeutung staatlicher Maßnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit
- Hindernisse und Probleme, denen Männer in der Gesellschaft bei der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben begegnen
- Mögliche Ansätze für eine familienorientierte Betriebs- und Sozialpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Hausarbeit vor und erläutert die Relevanz des Themas im Kontext des gesellschaftlichen Wandels. Sie beschreibt die Pluralisierung der Familienformen und die zunehmend wichtige Rolle der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Das zweite Kapitel beleuchtet die Definition des Begriffs der Familie und die unterschiedlichen Familienformen, die in der heutigen Gesellschaft existieren. Es wird die Entwicklung der Familienformen im Wandel der Zeit dargestellt und die verschiedenen Funktionen der Familie in der Gesellschaft beleuchtet. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den Grundzügen der Familienpolitik. Es wird die Bedeutung der Familienpolitik für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erläutert und die unterschiedlichen Maßnahmen der Familienpolitik dargestellt. Das vierte Kapitel befasst sich mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Hinblick auf die traditionelle und die neue Männlichkeit. Es werden die verschiedenen Ansätze und Herausforderungen für Männer im Kontext der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben beleuchtet. Das fünfte Kapitel analysiert die Hindernisse, die einer gesellschaftlichen Neupositionierung der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben entgegenstehen. Es werden die gesellschaftlichen, politischen und betrieblichen Faktoren, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erschweren, untersucht. Das sechste Kapitel befasst sich mit dem Fazit der Hausarbeit. Es werden die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammengefasst und mögliche Handlungsempfehlungen für die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie gegeben.
Schlüsselwörter
Familienpolitik, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Männlichkeitsverständnis, Familienformen, Geschlechterrollen, Arbeitsteilung, gesellschaftlicher Wandel, Betriebs- und Sozialpolitik.
- Arbeit zitieren
- Olga Gillich (Autor:in), 2010, Das männliche Verständnis der Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Wandel?!, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/170770