In der heutigen Zeit ist selbständiges und lebenslanges Lernen zu
einem wichtigen Bestandteil der Gesellschaft geworden. Jeder Mensch
möchte sich weiterbilden und versucht sich Wissen auf unterschiedliche Art und Weise anzueignen. Dabei kann es geschehen, dass auch sehr komplexe kognitive Fähigkeiten erlernt werden sollen. Für das Erlernen dieser komplexen Fähigkeiten hat van Merriënboer das 4-Komponeten-Instruktionsdesign-Modell (engl.: four-component instructional design model (4CID)) entwickelt (Bastiaens, Deimann, Schrader & Orth, 2006, S.90). Dieses Modell entstand Mitte der 1980er Jahre und wurde seit dem fortlaufend erweitert und explizit für das Training von komplexen kognitiven Fähigkeiten konstruiert (Bastiaens et al., 2006, S.92). Das 4CID-Modell ist wissenschaftlich-empirisch erforscht worden. Mit Hilfe dieses Modells ist es möglich nach einer genauen Analyse der notwendigen Kompetenzen (z.B. zur Ausübung einer bestimmten beruflichen Tätigkeit) eine möglichst authentische Lernumgebung zu entwerfen, die an real auftretenden Ereignissen des Alltags ausgerichtet ist, um die notwendigen und erwünschten Fähigkeiten zu trainieren. Auf diese Weise wird ein erfolgreiches Lernen von komplexen Fähigkeiten
ermöglicht (Bastiaens et al. 2006, S. 90). Die vorliegende
wissenschaftliche Arbeit soll darlegen, wie mit Hilfe des 4CID-Modells authentische Lernumgebungen vorbereitet und gestaltet werden können, um eine Steigerung des Lernerfolgs und der späteren
Umsetzbarkeit des Gelernten zu erzielen. Hierbei liegt der Fokus auf
authentischen Anwendungsfeldern, Lernsituationen und Lernaufgaben.
Zunächst werden einige Schritte des 4CID-Modells anhand eines
Beispiels beschrieben. Die Tätigkeit eines Bildungswissenschaftlers
im Bereich der Eltern-/ Familienbildung dient hier als Vorlage.
Zu Beginn wird eine Fertigkeitenhierarchie ausgearbeitet. Anschließend wird die Sequenzierung von Aufgabenklassen mit Hilfe des Prinzips der vereinfachten Annahmen und deren Ausarbeitung folgen. Des Weiteren werden Lernaufgaben entwickelt und Beispiele für unterstützende Informationen dargestellt. Im zweiten Teil der Arbeit werden die 4 theoretischen Überlegungen zum 4CID-Modell dargelegt und der Einsatz von Medien exemplarisch beschrieben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das 4CID-Modell am Beispiel „Bildungswissenschaftler/-in im Bereich der Eltern-/ Familienbildung“
- Die Fertigkeitenhierarchie
- Bilden von Aufgabenklassen
- Entwicklung der Lernaufgaben
- Lernaufgabe 1: Das Lösungsbeispiel
- Lernaufgabe 2: Das zielfreie Problem
- Lernaufgabe 3: Das konventionelle Problem
- Unterstützung des Lernenden
- Entwurf von unterstützenden Informationen
- Der Entwurf von Just-in-time-Informationen
- Lerntheoretische Überlegungen und Aspekte des situierten Lernens bezogen auf das 4CID-Modell
- Didaktische Szenarien zur Integration des 4CID Modells
- Der individualisierte programmierte Unterricht
- Der individuelle Lernplatz
- Das Lernnetzwerk
- Medien zur Unterstützung des Blueprints
- Didaktische Szenarien zur Integration des 4CID Modells
- Zusammenfassung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit dem 4CID-Modell (four-component instructional design model) und seiner Anwendung in der Eltern-/ Familienbildung. Ziel ist es, die Entwicklung authentischer Lernumgebungen mithilfe dieses Modells zu erläutern und die Steigerung des Lernerfolgs sowie die spätere Umsetzbarkeit des Gelernten zu beleuchten. Der Fokus liegt dabei auf authentischen Anwendungsfeldern, Lernsituationen und Lernaufgaben.
- Das 4CID-Modell als Instrument zur Gestaltung von Lernumgebungen
- Die Entwicklung von Lernaufgaben und unterstützenden Informationen
- Die Integration des 4CID-Modells in didaktische Szenarien
- Der Einsatz von Medien zur Unterstützung des Lernprozesses
- Die Bedeutung des situierten Lernens im Kontext des 4CID-Modells
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das 4CID-Modell und seiner Bedeutung für das Lernen komplexer Fähigkeiten. Anschließend wird das Modell anhand eines Beispiels aus der Eltern-/ Familienbildung veranschaulicht. Es werden die Schritte zur Entwicklung einer Fertigkeitenhierarchie, zur Bildung von Aufgabenklassen und zur Entwicklung von Lernaufgaben vorgestellt. Weiterhin werden verschiedene Formen von Unterstützung für den Lernenden erläutert.
Im zweiten Teil der Arbeit werden lerntheoretische Überlegungen und Aspekte des situierten Lernens im Kontext des 4CID-Modells behandelt. Verschiedene didaktische Szenarien zur Integration des Modells werden präsentiert, sowie Medien zur Unterstützung des Blueprints vorgestellt.
Schlüsselwörter
4CID-Modell, Eltern-/ Familienbildung, Fertigkeitenhierarchie, Aufgabenklassen, Lernaufgaben, Unterstützung des Lernenden, situiertes Lernen, didaktische Szenarien, Medien, Lernumgebung, Lernerfolg.
- Arbeit zitieren
- Thorsten Geitz (Autor:in), 2011, Das 4CID-Modell am Beispiel Bildungswissenschaflter/-in im Bereich der Eltern-/Familienbildung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/170920