Die vorliegende Arbeit beleuchtet das Schweizer Bankgeheimnis und deren Entwicklung seit
deren Aufnahme ins Bankengesetz im Jahre 1934. Dabei wird aufgezeigt, dass das Bankgeheimnis
noch nie absolut gegolten hat. Die Voraussetzungen, unter denen das Bankgeheimnis
aufgehoben wird, wurden laufend angepasst. Dabei stand im Vordergrund, dass kriminelles
Handeln nicht mit Hilfe des Bankgeheimnisses gedeckt werden kann. Der Gesetzgeber und
Regulator wie auch die Finanzbranche agierten dabei oftmals defensiv aber nicht passiv. Sobald
das Bankgeheimnis kriminellen Taten, die als schädlich für den Bankenplatz Schweiz
eingestuft wurden, Schutz bot, wurde dies aktiv und resolut bekämpft. Die neusten Entwicklungen
führten dazu, dass das Bankgeheimnis auch bei begründeten Fällen von Steuerhinterziehung
und somit bei einem Tatbestand bei dem die doppelte Strafbarkeit nicht gegeben ist,
im Rahmen der internationalen Amtshilfe aufgehoben werden kann. Diese Neuerung im
Bankgeheimnis entstand aufgrund des breit abgestützten internationalen Drucks, der auf fiskal-
und machtpolitischen Interessen anderer Staaten und internationalen Organisationen zurückzuführen
war. Damit das Bankgeheimnis als Persönlichkeitsschutz aufrecht erhalten
bleibt, muss die Schweiz ihre Handlungsoptionen nicht nur aktiv, sondern offensiv angehen.
Inwieweit das Bankgeheimnis gegenüber Drittstaaten aufrecht erhalten werden kann oder
einem automatischen Informationsaustausch weichen muss, ist nicht nur von den innenpolitischen
Vorgängen und dem Verhalten der Schweizer Behörden gegenüber dem Ausland abhängig,
sondern insbesondere auch von der Entwicklung des internationalen Umfeldes.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichte des Bankgeheimnisses
- Ursprung des BKG in der Schweiz
- Inhalt des Bankgeheimnisses
- Entwicklung des BKG und des Finanzplatzes Schweiz
- Das BKG und die Steuerflucht
- Zwischenfazit: Das BKG und seine Vergangenheit
- Das Bankgeheimnis in der Gegenwart
- Der Finanzplatz Schweiz und das BKG
- Neuste Entwicklungen und deren Folgen
- Die „Graue Liste“ und der OECD-Standard
- Der Steuerstreit mit der EU
- Die Affäre UBS - USA und die Auswirkungen auf die Schweiz
- Zwischenfazit: Der internationale Druck und die Reaktion der Schweiz
- Zukunft des Bankgeheimnisses
- Interessen und Ziele der internationalen Politik
- Handlungsoptionen der Schweizer Politik
- Zwischenfazit: Das Bankgeheimnis - was bleibt?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Geschichte und Entwicklung des Schweizer Bankgeheimnisses seit seiner Aufnahme ins Bankengesetz 1934. Das Hauptziel ist es, die Entwicklung des Bankgeheimnisses im Kontext des sich verändernden internationalen Umfelds zu analysieren und die zukünftigen Herausforderungen zu beleuchten. Die Arbeit berücksichtigt dabei sowohl innenpolitische als auch aussenpolitische Aspekte.
- Entwicklung des Schweizer Bankgeheimnisses im historischen Kontext
- Der Einfluss des internationalen Drucks auf das Bankgeheimnis
- Die Rolle des Bankgeheimnisses im Steuerstreit mit der EU
- Die Auswirkungen des Bankgeheimnisses auf den Schweizer Finanzplatz
- Mögliche zukünftige Entwicklungen des Bankgeheimnisses
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema des Schweizer Bankgeheimnisses ein und skizziert die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Sie betont die Aktualität des Themas und die Notwendigkeit einer umfassenden Analyse.
Geschichte des Bankgeheimnisses: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung und Entwicklung des Bankgeheimnisses in der Schweiz. Es beschreibt den Ursprung im Bankengesetz von 1934, analysiert die Absichten der damaligen Gesetzgebung und verfolgt den Weg der Kodifikation. Der Aufstieg des Schweizer Finanzplatzes nach 1945 wird ebenso betrachtet wie der Missbrauch des Bankgeheimnisses und die Reaktionen der Schweiz darauf. Der Fokus liegt auf der kontinuierlichen Anpassung der Bedingungen, unter denen das Bankgeheimnis aufgehoben werden kann, stets mit dem Ziel, kriminelles Handeln nicht zu schützen. Das Kapitel endet mit einem Zwischenfazit, das die Entwicklung des Bankgeheimnisses in seiner historischen Perspektive zusammenfasst.
Das Bankgeheimnis in der Gegenwart: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die aktuelle Situation des Schweizer Bankgeheimnisses. Es analysiert die Auswirkungen des Bankgeheimnisses sowohl im Inland als auch im Ausland und beleuchtet die jüngsten Entwicklungen, darunter die "Graue Liste" der OECD, den Steuerstreit mit der EU und die Affäre UBS-USA. Das Kapitel zeigt den immensen internationalen Druck auf die Schweiz auf, das Bankgeheimnis aufzugeben. Das Zwischenfazit dieses Kapitels bewertet die Reaktion der Schweiz auf diesen Druck und die Auswirkungen auf den Schweizer Finanzplatz.
Zukunft des Bankgeheimnisses: In diesem Kapitel werden die zukünftigen Herausforderungen für das Schweizer Bankgeheimnis analysiert. Die fiskal- und machtpolitischen Interessen der internationalen Gemeinschaft werden untersucht, sowie die Handlungsoptionen der Schweizer Politik, wie beispielsweise Doppelbesteuerungsabkommen und der Ausbau der Zinsbesteuerung. Das Kapitel schliesst mit einem Zwischenfazit, das die möglichen Szenarien für die Zukunft des Bankgeheimnisses und dessen Bedeutung für die Schweiz erörtert.
Schlüsselwörter
Schweizer Bankgeheimnis, Bankengesetz, internationale Amtshilfe, Steuerhinterziehung, OECD, EU, Finanzplatz Schweiz, internationaler Druck, Doppelbesteuerungsabkommen, Zinsbesteuerung, Geldwäscherei, Persönlichkeitsschutz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Schweizer Bankgeheimnis
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über das Schweizer Bankgeheimnis. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und die wichtigsten Themen, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und ein Stichwortverzeichnis. Der Text analysiert die Geschichte, die Gegenwart und die mögliche Zukunft des Bankgeheimnisses vor dem Hintergrund des internationalen Drucks und der damit verbundenen Herausforderungen für die Schweiz.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt die Entwicklung des Schweizer Bankgeheimnisses von seinen Ursprüngen im Bankengesetz von 1934 bis zur Gegenwart. Es analysiert den Einfluss des internationalen Drucks, insbesondere durch die OECD und die EU, die Rolle des Bankgeheimnisses im Steuerstreit, seine Auswirkungen auf den Schweizer Finanzplatz und mögliche zukünftige Entwicklungen. Die innen- und außenpolitischen Aspekte werden gleichermaßen berücksichtigt.
Wie ist das Dokument strukturiert?
Das Dokument ist in Kapitel gegliedert, die jeweils einen Aspekt des Bankgeheimnisses behandeln: Einleitung, Geschichte des Bankgeheimnisses, Das Bankgeheimnis in der Gegenwart und Zukunft des Bankgeheimnisses. Jedes Kapitel enthält eine Zusammenfassung und endet mit einem Zwischenfazit. Zusätzlich enthält das Dokument ein Inhaltsverzeichnis, eine Beschreibung der Zielsetzung und der Themenschwerpunkte sowie ein Stichwortverzeichnis.
Welche Zielsetzung verfolgt das Dokument?
Das Hauptziel des Dokuments ist die Analyse der Entwicklung des Schweizer Bankgeheimnisses im Kontext des sich verändernden internationalen Umfelds und die Beleuchtung der zukünftigen Herausforderungen. Es soll ein umfassendes Verständnis der Geschichte, der aktuellen Situation und der möglichen zukünftigen Entwicklungen des Bankgeheimnisses vermitteln.
Welche Schlüsselereignisse werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt unter anderem den Ursprung des Bankgeheimnisses im Bankengesetz von 1934, den Aufstieg des Schweizer Finanzplatzes, den Missbrauch des Bankgeheimnisses, die „Graue Liste“ der OECD, den Steuerstreit mit der EU und die Affäre UBS-USA. Es analysiert auch die kontinuierliche Anpassung der Bedingungen für die Aufhebung des Bankgeheimnisses im Kampf gegen kriminelles Handeln.
Welche Handlungsoptionen der Schweizer Politik werden diskutiert?
Das Dokument diskutiert verschiedene Handlungsoptionen der Schweizer Politik, um den Herausforderungen bezüglich des Bankgeheimnisses zu begegnen. Dazu gehören beispielsweise der Ausbau von Doppelbesteuerungsabkommen und die Erweiterung der Zinsbesteuerung.
Welche Schlussfolgerungen zieht das Dokument?
Das Dokument zieht keine expliziten Schlussfolgerungen im Sinne von Empfehlungen, sondern präsentiert eine umfassende Analyse der Entwicklung und der zukünftigen Herausforderungen des Schweizer Bankgeheimnisses. Es lässt den Leser die möglichen Szenarien für die Zukunft selbst bewerten.
Für wen ist dieses Dokument gedacht?
Dieses Dokument ist für alle gedacht, die sich umfassend über das Schweizer Bankgeheimnis informieren möchten, insbesondere für Personen mit akademischem Interesse an diesem Thema. Die professionelle und strukturierte Analyse eignet sich gut für wissenschaftliche Arbeiten.
- Arbeit zitieren
- Florian Wespi (Autor:in), 2009, Schweizerisches Bankgeheimnis quo vadis?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/170949