Alexander Kluges Revolution im deutschen Fernsehen.
Sonntag nachts durch das deutsche Fernsehprogramm zu schalten, bedeutet Gefahr zu laufen auf alternative, abschreckend monoton ablaufende Sendeformate zu stoßen, die ein ultimatives Kontrastprogramm zu so manch schrillen Call-In-Sendungen darstellen. Auf viel zu schnell durchlaufende Schriftbänder,verwirrenden Bildern und dramatischer, klassischer Musik folgt ein meist (optisch) unbekanntes Gesicht, welches zu einer Off-Stimme derart privat spricht, als säßen beide neben einem auf dem Sofa. Dies scheint auf den ersten Blick eine absolute Überforderung des Rezipienten bzw. der Rezipientin zu sein, mitten in der Nacht zum intellektuellen Höhepunkt der Woche getrieben zu werden, welcher nicht zur Berieselung des Gehirns oder als Einschlafbeihilfe gesehen werden sollte.
Diese Seminararbeit möchte ich persönlich dafür nützen, mir die Entstehung des Autorenfernsehens in Deutschland näher zu bringen mit Hilfe von Kluges eigenwilliger Fernsehformate.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Oberhausener Manifest
- Das Autorenkino
- Das Autorenfernsehen
- Die Anfänge des Privatfernsehens
- Die Mängel des Privatfernsehens
- Die Gründung der dctp
- Der Quotenkampf
- Fernsehen ohne Ermäßigung
- Ausblick der Drittsender
- Überforderung vs. Neugier
- Alexander Kluges Revolution im deutschen Fernsehen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit der Entstehung des Autorenfernsehens in Deutschland und untersucht dabei insbesondere die innovativen Fernsehformate von Alexander Kluge. Die Arbeit beleuchtet Kluges Einfluss auf die deutsche Filmlandschaft, insbesondere im Kontext des Oberhausener Manifests, und analysiert die Entwicklung des Autorenkinos und seine Auswirkungen auf das deutsche Fernsehen.
- Die Geschichte des Oberhausener Manifests und dessen Einfluss auf die deutsche Filmlandschaft
- Die Entstehung und Charakteristika des Autorenkinos in Deutschland
- Die Entwicklung des Autorenfernsehens und die Rolle von Alexander Kluge
- Der Wandel des deutschen Fernsehprogramms und die Suche nach neuen Formaten
- Die Herausforderungen und Chancen des Autorenfernsehens im Kontext des Medienwandels
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Problematik des deutschen Fernsehprogramms im Kontext von alternativen, oft monotonen Sendungen dar, die im Gegensatz zu den gängigen Call-In-Sendungen stehen. Der Fokus liegt auf der Herausforderung des Zuschauers, sich diesen intellektuellen Sendungen zu öffnen und sich auf die Inhalte einzulassen. Die Arbeit zielt darauf ab, die Entstehung des Autorenfernsehens in Deutschland anhand von Kluges eigenwilligen Fernsehformaten zu beleuchten.
Das Oberhausener Manifest
Dieses Kapitel analysiert den Einfluss von Alexander Kluge auf die deutsche Filmlandschaft im Kontext des Oberhausener Manifests. Es beschreibt die Dominanz der nationalsozialistischen Partei in der deutschen Filmindustrie zwischen 1933 und 1945 und die Herausforderungen, die die deutsche Filmlandschaft nach dem Zweiten Weltkrieg bewältigen musste, insbesondere die Konkurrenz des Fernsehens und den Mangel an Innovationen. Das Manifest wird als Reaktion auf die bestehende Filmlandschaft und als Aufruf zur Selbstständigkeit und Eigeninitiative junger Filmemacher dargestellt.
Das Autorenkino
Das Kapitel stellt das Autorenkino als Gegenentwurf zum kommerziellen Unterhaltungsfilm vor und beleuchtet dessen Merkmale. Es betont die umfassende Kreativität des Autors, der seine Geschichte in Bildern wiedergeben und die Phantasie des Zuschauers anregen möchte. Im Gegensatz dazu steht der Produzent des kommerziellen Films, dessen Fokus auf dem Gewinn liegt und der Stars einsetzt, um möglichst viele Zuschauer anzulocken. Der Inhalt wird dabei häufig vernachlässigt.
- Citar trabajo
- Mag. phil. Tiffany Kudrass (Autor), 2006, Überforderung vs. Neugier - Alexander Kluges Revolution im deutschen Fernsehen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171010