Das Wissen um den eigenen Tod: Dilemma oder Chance?


Mémoire de Maîtrise, 2003

86 Pages, Note: 2.1


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Einführung in das Thema und grundlegende Vorbemerkungen

1 Einleitung
1.1 Konzeption der Arbeit
1.2 Kurzer Ausflug in die Geschichte und Eingrenzung des Themas
1.3 Klärung der Fragestellung
1.3.1 Das Wissen
1.3.2 Dilemma oder Chance?

2 Bemerkungen zu Philosophie und Methode in Bezug auf den Tod
2.1.1 Theorie und Motivation
2.1.2 Die Gültigkeit von Aussagen
2.1.3 Die Undurchsichtigkeit der Voraussetzungen
2.1.4 Das methodische Hauptproblem: Es gibt keine Erfahrung des Todseins
2.1.5 Philosophie und Autobiographie
2.1.6 Die atheistische Perspektive
2.1.7 Der eigene Anspruch: Vom Menschen her denken 18 Erster Teil: Das Wissen um den eigenen Tod

3 Das Wissen um den eigenen Tod
3.1 Das Wissen vom eigenen Tod
3.1.1 Die geschichtliche Entstehung des kulturellen Wissens vom eigenen Tod
3.1.2 Das individuelle Wissen vom eigenen Tod
3.2 Das Wissen über den Tod: Analyse des Todes
3.2.1 Der existenziale Begriff des Todes
3.2.2 Die Unerfahrbarkeit der Erfahrungen Anderer im Tod
3.2.3 Die Gewissheit des Todes
3.2.4 Die Endgültigkeit des Todes
3.2.5 Die Undenkbarkeit des Todseins
3.2.6 Die Unvertretbarkeit des Todes
3.2.7 Der Tod als Ende jeglicher Intersubjektivität
3.2.8 Die Ungewissheit der Todesart
3.2.9 Die Ungewissheit des Todeszeitpunktes
3.2.10 Das unvollendete Sterben
3.2.11 Zusammenfassende Analyse des Todes

4 Das Subjekt des Todes: Wer stirbt?
4.1 Individualität und Tod: Beckers Theorie der Individualität
4.1.1 Individualität ohne Todeswissen
4.2 Was macht ein Individuum aus: Dasein und Person
4.2.1 Das alltägliche Dasein
4.2.2 Das Fehlen des Augenblicks und der Geschichte in der Analyse Heideggers
4.2.3 Was ist eine Person?
4.2.3.1 Die Grundlagen
Die Frage nach der Bedeutung sprachlicher Ausdrücke
Internalismus
Externalismus
Die Rationalität des Geistes
Subjektive Zustände
4.2.3.2 Die Irreduziblität
Die Irreduziblität des Geistigen
Die Irreduziblität des Materiellen und im Speziellen des Körperlichen
4.2.3.3 Das Modell des Geistes und der Person
4.3 Das Subjekt des Todes
4.3.1 Folgerungen aus der Analyse des Subjekts des Todes für die Bedeutung des Todes einer Person
Zweiter Teil: Dilemma oder Chance?

5 Der Tod als Dilemma
5.1 Das existenzielle Dilemma
5.2 Das Sinnproblem oder das metaphysische Dilemma
5.3 Das Nicht-wissen-wollen
5.3.1 Das uneigentliche Sein zum Tode (Heidegger)
5.3.2 Das Dilemma der menschlichen Existenz (Becker)
5.3.2.1 Die dauerhafte Todesfurcht
5.3.2.2 Individualität und die Ausweglosigkeit des Dilemmas
5.3.2.3 Die Entlastung vom existenziellen Dilemma: Teilhabe und Selbstbehauptung
5.3.2.4 Kritik an der Verdrängungs- und Entlastungstheorie Beckers
Die Überbetonung des Dilemmas gegenüber der Selbsterhaltung
Der entfremdende Aspekt beider Entlastungsmöglichkeiten
Kritik an der Alternativenlosigkeit

6 Das Wissen um den eigenen Tod als Chance
6.1 Das eigentliche Sein zum Tode
6.1.1 Abschließende Charakterisierung des Seins zum Tode
6.1.2 Vorlaufen in den eigenen Tod als Entscheidungshilfe
6.1.3 Was heißt Eigentlichkeit?
6.1.4 Eigentlichkeit als positives Ideal
6.2 Das existenzielle Dilemma als Chance

7 Ethische Konsequenzen der Individualität

8 Versuch einer Selbstreflexion

9 Literaturverzeichnis
9.1 zentrale Werke
9.2 zu Heidegger
9.3 zum Ausflug in die Geschichte
9.4 andere Autoren zum Todesproblem
9.5 Literatur am Rande

Einführung in das Thema und grundlegende Vorbemerkungen

1 Einleitung

1.1 Konzeption der Arbeit

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage der Bedeutung des Wissens um den eigenen Tod für den/die WissendeN.1 Die Arbeit richtet sich einerseits an PhilosophInnen, andererseits auch an jedeN InteressierteN. Um die Lesbarkeit auch für die zweite Gruppe von Personen zu erhöhen, sind einige Begriffe und Zusammenhänge in Fußnoten erklärt. Gleicherart behandele ich einige Kritikpunkte an Positionen anderer PhilosophInnen, die keinen oder nur geringen Einfluss auf die Entwicklung des Themas haben, in Fußnoten.

Ziel dieser Arbeit ist es, die Frage: „Das Wissen um den eigenen Tod: Dilemma oder Chance?“ systematisch zu klären.2 Dies soll in mehren Schritten erfolgen. Zur Einleitung gehe ich kurz auf geschichtliche Gedanken zum Tod ein. Daraufhin kläre ich die Fragestellung und mache einige Bemerkungen zu Philosophie und Methode in Bezug auf das Thema Tod.

Im ersten Hauptteil der Arbeit geht es um das Wissen um den eigenen Tod und die Beschreibung der im Tod sterbenden Instanz. Dabei beschreibe ich anhand von Werner Beckers Buch „Das Dilemma der menschlichen Existenz“ wie das Wissen um den eigenen Tod entstanden sein könnte und welche Bedeutung es in der Geschichte der kulturellen

Entwicklung gespielt hat. Daraufhin wird geklärt, was unser Wissen um den eigenen Tod beinhaltet. Dies führt zur Frage, was der eigene Tod für einen selbst bedeutet, wobei ich auf eine Theorie zurückgreife, die ich in der Auseinandersetzung mit der Frage „Was ist eine Person?“ entwickelt haben. Diese Theorie argumentiert für eine Irrreduzibilität von Körper und Geist. Durch diesen Schritt zeige ich, dass der Tod das absolute Ende des Lebens ist.

Im zweiten Hauptteil der Arbeit behandele ich die Frage, ob das Wissen, welches im ersten Teil erarbeitet worden ist, ein Dilemma oder eine Chance für die wissende Person darstellt. Dabei greife ich auf das Dilemma Beckers zurück und stelle diesem die Möglichkeiten, die Heidegger dem Wissen um den eigenen Tod zuschreibt, gegenüber.

An dieser Stelle möchte ich meinem Betreuer Herrn Jens Heise für die Unterstützung bei der Konzeption der Arbeit und seine produktive Kritik an meinem ersten Entwurf danken. Weiterhin danke ich Rahel Stichtenoth und Anke Dietze für ihre abschließenden Rechtschreibkorrekturen sowie Allen, die mir mit ihrer Gesprächsbereitschaft geholfen haben, das Thema für mich zu entwickeln und klar zu formulieren.

1.2 Kurzer Ausflug in die Geschichte und Eingrenzung des Themas

Das Thema Tod hat die Menschen schon vor langer Zeit beschäftigt. Auch antike Philosophen wie Platon3 oder Epikur4 haben sich mit dem Tod und seiner Bedeutung für den Menschen befasst. Beide versuchen, dem Tod die Ernsthaftigkeit zu nehmen: Platon, indem er ihn als Durchgangsstadium betrachtet, nach welchem die Seele weiterhin existiert; Epikur, indem er behauptet, der Tod ginge uns nichts an. Dabei gleicht Epikurs Argumentation einem logischen Zaubertrick: „...wenn >>wir<< sind, ist der Tod nicht da; wenn der Tod da ist, sind >>wir<< nicht.“5 Es stellt sich die Frage, inwieweit uns diese antiken Ansätze auch heute noch weiterhelfen können, mit unserem eigenen Tod umzugehen.

Wie die Ansätze in ihrer Zeit gewirkt haben, soll hier nicht beurteilt werden. Nach der Infragestellung der christlichen Seelenmetaphysik vermag Platons Ansatz jedoch nicht mehr zu überzeugen. Die Ausgangsbedingungen seiner Argumentation erscheinen antiquitiert und überholt. Wird die Unsterblichkeit der Seele ernsthaft bezweifelt - nicht einmal zwingend verneint - vermag uns Platon nicht mehr viel über den Tod zu sagen. An späterer Stelle werde ich dafür argumentieren, dass die Idee der unsterblichen Seele nicht mit einer Theorie des Subjekts gedacht werden kann, wenn dieses als ein intersubjektiv gewordenes Subjekt angenommen wird.

Aber auch Epikur hilft uns nic ht viel weiter, obwohl er keine Seelenwanderung annimmt. Er folgert aus der Unmöglichkeit der Gleichzeitigkeit von uns und unserem Tod, dass uns unser Tod nichts angehe. In seiner Interpretation des Todes steht er einer heutigen, atheistischen Position sehr nahe. Nach Epikur ist der Tod unser wirkliches endgültiges Ende: „der Tod aber ist die Vernichtung der Empfindung“.6

Gerade als unser absolutes Ende geht uns unser Tod jedoch an. Er vernichtet unser Leben und unser Werk. Nach dem Tod gibt es für uns keinen Rückblick mehr, keine Möglichkeit mehr zu würdigen, was wir getan haben. Der Tod bricht das ab, was wir noch zu tun vorhatten. Gerade dass wir, wenn wir tot sind, nicht mehr sind, macht uns am Tod Angst. Epikurs Argumentation trifft auf die Schmerzen, die im Sterben auf uns wirken werden, oder die Qualen, die uns nach dem Tod erwarten könnten, zu. Aus unserem Leben heraus beurteilt, müssen wir uns, wenn wir kein Weiterleben nach dem Tod annehmen, um derlei keine Sorgen machen. Der Tod beendet das Leben, die Schmerzen, die Gedanken und alle Empfindungen, die uns in unserem Leben bestimmen. Es ist sinnlos, und das ist es, was Epikur uns auch heute noch zu sagen hat, sich Ängste über die Zeit nach dem Tod oder die unangenehmen Empfindungen im Moment des Ablebens zu machen. All dies befreit jedoch nicht von der Angst, nicht mehr zu sein, zu einem Ende zu kommen, über das wir nicht treten können und hinter das wir vorher nicht blicken können; ein Ende, von dem wir zunächst nicht einfach mit Gewissheit sagen können, ob es ein Danach gibt oder nicht.7 Offensichtlich ist nur, dass nach dem Tode unsere bisherige Existenz nicht weitergeht, wir also in dem Sinne, in dem wir jetzt sind, nicht mehr sein werden. Dieses Nicht-mehr-sein-können kann durchaus schrecklicher erscheinen als angedrohte Höllenqualen, unter denen man leidet, jedoch noch ist.

Mit dem kurzen Rückblick auf die antiken Ansätze kann nun das Thema eingegrenzt werden. Es geht nicht darum, den Tod zu erklären oder aufzuzeigen, was oder ob etwas nach dem Tod kommt. Der Tod ist das Ende unserer menschlichen Existenz, aus der heraus und nur aus dieser wir über den Tod nachdenken. Die entscheidende Frage, die es zu klären gilt, ist, was der Tod für uns bedeutet und zwar für uns, solange wir noch nicht tot sind, und ob uns die

Klärung dieser Bedeutung irgendwie geartete Vorteile bringen kann. Diese Frage kann nicht auf der Grundlage der antiken Ansätze geklärt werden.

1.3 Kl ä rung der Fragestellung

Über der Arbeit steht die Frage: „Das Wissen um den eigenen Tod: Dilemma oder Chance?“. Ziel der Arbeit ist es, diese Frage zu bearbeiten und eine mögliche Antwort zu finden. Die gestellte Frage wirft weitere Fragen auf: Was ist unser Wissen um den eigenen Tod? Wie kann dieses ein Dilemma oder eine Chance darstellen? Und für wen?

Die Frage selbst konnte erst aus einem Vorverständnis gestellt werden. Sie wurde als vorläufiges Resultat meiner ersten intensiven Beschäftigung mit dem Problemfeld Tod als Leitfaden meiner Magisterarbeit entwickelt. Zunächst gilt es, die Frage verständlich zu machen. Diese erste Heranführung muss das Feld aufzeigen, in dem eine Antwort zu suchen ist. Es soll die Richtung der Frage verdeutlichen.8

Auf mich selbst bezogen fragt die Frage nach meinem Tod: Was bedeutet mein Tod für mich und wie kann ic h mit diesem Wissen umgehen? Auf eine andere Person bezogen fragt die Frage: Was bedeutet ihr Tod für sie und wie kann sie mit diesem Wissen umgehen?

Wenn davon ausgegangen wird, dass das Wissen um den eigenen Tod zumindest in unserer Gesellschaft zumeist verdrängt wird, ist es ein Ziel dieser Arbeit, Verdrängungen aufzuheben, um die eigenen Handlungsmotivationen besser zu erkennen und sich nicht selbst Steine in den Weg zu räumen.

Die Frage, die sich eröffnet, ist, ob das Klar-denken-können des eigenen Todes in der Herausarbeitung der eigenen Ziele und Möglichkeiten einen Vorteil bringen kann oder nicht.

Die Vorwegnahme einer Antwort hilft dem/der Lesenden nicht weiter. Am Ende der Arbeit kann eine Antwort derart erwartet werden, dass das Wissen um den eigenen Tod eine Chance ist, sich die Einmaligkeit des eigenen Lebens [Daseins] zu veranschaulichen und dadurch Entscheidungen zu fällen, die einem ein irgendwie besseres Leben ermöglichen. Diese Antwort verbleibt aber mehr oder weniger leer, wenn nicht der Prozess ihrer Entwicklung betrachtet werden kann. Diesen Prozess zu entwerfen, ist die Aufgabe des Kommenden.

1.3.1 Das Wissen

Das Wissen um den eigenen Tod zielt in erster Linie auf die Frage ab: Wie ist der eigene Tod zu verstehen? Der eigene Tod ist der Tod, der einem selbst bevorsteht. Wenn ich über den eigenen Tod schreibe, spreche ich zuallererst von meinem Tod. In einer philosophischen Abhandlung geht es jedoch nicht nur um meinen Tod als den Tod des Autors dieser Arbeit, sondern vielmehr um den abstrakten eigenen Tod, um den Tod jedes Menschen und der Bedeutung, die dieser Tod für den jeweiligen Menschen hat. Thema ist also der Tod des Menschen im Allgemeinen in seiner Bedeutung für das jeweilige Individuum, das über seinen eigenen Tod nachdenkt. Ein schwerer Schritt für die lesende Person liegt darin, das Gesagte auf sich selbst zu beziehen. Die Probleme, die mit dem Wissen - speziell in Bezug auf den Tod - verbunden sind, erfordern ausführliche Bemerkungen zu Methode und Philosophie.

Das Wissen um den eigenen Tod lässt sich in zwei Arten von Wissen einteilen: Einerseits das Wissen um die eigene Sterblichkeit und die Gewissheit des Todes und andererseits das Wissen über den eigenen Tod oder seine Bedeutung für einen noch nicht gestorbenen Menschen. Aus le tzterem lassen sich Konsequenzen für das eigene Verhalten ableiten. Diese Konsequenzen entscheiden über den zweiten Teil: die Fragestellung ob das Wissen um den eigenen Tod ein Dilemma oder eine Chance darstellt.

1.3.2 Dilemma oder Chance?

Zunächst ist es wichtig herauszustellen, dass es um das Dilemma oder die Chance der um ihren Tod wissenden Person geht. Die Möglichkeiten und Probleme, die sich aus dem Wissen um den Tod für Andere, für Hinterbliebene, Gesellschaften oder Staaten ergeben, werden nur am Rande behandelt werden.

Wie kann das Wissen um den eigenen Tod in ein Dilemma führen? Ein Dilemma liegt in dem Fall vor, dass das Wissen um den eigenen Tod den Menschen in eine Situation bringt, die er für sich selber nicht positiv entwickeln kann. Als Dilemma für eine Person ist insofern jede Situation zu verstehen, bei der sie keine Handlungsfreiheit hat.9 Als Chance wäre das Gegenteil zu betrachten: dass das Wissen um den eigenen Tod den Menschen in die Lage versetzt, sich derart zu diesem Wissen zu verhalten, dass es vorteilhaft für ihn ist.

2 Bemerkungen zu Philosophie und Methode in Bezug auf den Tod

Um eine Philosophie zu verstehen, ist es von Vorteil, sich über die Methode, mit der eine philosophierende Person vorgegangen ist, klar zu werden. Dies zu ermöglichen kann nicht die alleinige Aufgabe der Person sein, welche die Methode anwendet, da sie sich über das eigene Vorgehen nie ganz im Klaren sein kann. Trotzdem stelle ich dieser Arbeit methodische Bemerkungen voraus. Ich hoffe, damit an einigen Stellen das Verständnis der Arbeit zu erleichtern und die methodischen Probleme, die sich im Speziellen in Bezug auf das Wissen um den (eigenen) Tod ergeben, aufzuzeigen.

2.1.1 Theorie und Motivation

Eine Handlung, und dazu gehört auch das Fragen und Antworten sowie das Entwerfen einer Theorie, hat immer eine gewisse Motivation. Der Versuch, eine Theorie zum Tode zu entwickeln, entspringt aus dem Auf-etwas-bezogen-sein. Bei der Frage nach dem eigenen Tod muss vorab versucht werden zu klären, was man sich von ihrer Beantwortung erhofft, auch wenn dies in der Analyse immer Veränderungen unterworfen sein kann. Es gibt immer ein Vorverständnis, mit dem eine Analyse begonnen wird. Dieses Vorverständnis ändert sich in der erfolgreichen Analyse, es wird genauer oder es stellt sich als falsch heraus und wird durch ein anderes Verständnis ersetzt. Das bereits Verstandene leitet und strukturiert immer den Gang der Analyse. Dieser Leitfaden kann die Lesenden über die Perspektive des/der Schreibenden aufklären.

Die Analyse ist immer in einem Interesse begründet. Sie steht nie für sich alleine, sondern immer auch in einem Verhältnis zum Untersuchenden. Der Untersuchende hat einen Bezug oder eine Motivation zur entstehenden Analyse. Es kann sich dabei um von der Analyse unabhängige Faktoren handeln, wie der Wunsch, das Studium abzuschließen, und um in die Analyse mit einbegriffene, wie die Hoffnung, sich selbst Klarheit in einem Gebiet zu verschaffen, das vorher ängstigte, oder aber ein Interesse, bestimmte Untersuchungen von Anderen zu verstehen. Letztlich lässt sich aber jede Motivation darauf zurückführen, dass man sich etwas von ihr verspricht. Dieses sich selbst Versprochene ist die Hoffnung, das Kommende mit Hilfe der Untersuchung positiv zu bewältigen. Es ist immer eine Voraussicht und der Wunsch, sein Leben in irgendeinem Sinne besser, oder zumindest für die Zukunft gesehen, möglichst gut zu führen.10

Diese Position beruht einerseits auf der Psychoanalyse11, die davon ausgeht, dass jegliches Verhalten eines Menschen auf dessen Wünsche und Bedürfnisse zurückgeführt werden kann, und nimmt andererseits schon ein Ergebnis dieser Arbeit vorweg: Der Mensch, der weiß, dass er sterben wird, muss sich darauf besinnen, dass das, was er tut, von entscheidender Wichtigkeit für ihn ist, da er ja nur diese eine Möglichkeit hat, sein Leben zu leben.

2.1.2 Die Gültigkeit von Aussagen

Im Gegensatz zu den Naturwissenschaften und der Mathematik ist in den Geisteswissenschaften das Verfahren, mit dem man zu Ergebnissen kommt, nicht exakt festgelegt.

In der Mathematik ist das Verfahren der Beweis. In einem Beweis dürfen nach bestimmten Regeln Aussagen verknüpft werden. Dabei ist ein Beweis erst dann vollständig, wenn alle in ihm verwendeten Argumente selbst auch bewiesen sind. Betrachtetet man dieses Verfahren, wird offensichtlich, dass es eine objektive Regel gibt, nach der eine Aussage oder ein Argument auf seine Gültigkeit hin überprüft werden kann. Dabei ist es nicht notwendig, dass die Ergebnisse eines mathematischen Beweises auf eine Realität angewendet werden. Sie müssen nur schlüssig (kohärent) innerhalb des Systems der Mathematik und den speziellen Voraussetzungen, unter denen der Beweis begonnen wurde, sein.

In den Naturwissenschaften gibt es auch eine Regel dieser Art: das Experiment. Eine Aussage ist dann gültig, wenn sie sich experimentell und wiederholbar bestätigen lässt, oder ihre Implikationen zu brauchbaren Ergebnissen führen und sie sich nicht experimentell falsifizieren lässt. Diese Art der Gültigkeit ist die Korrespondenz: naturwissenschaftliche Aussagen müssen mit der Realität übereinstimmen.

Im ersten Fall, der Mathematik, gibt es eine definierte Methode. Alle Arten, zu Aussagen zu gelangen, die ihr nicht entsprechen, sind nicht mathematisch. Im zweiten Fall, den Naturwissenschaften, spielt die Erfahrung bzw. die Erklärung dieser eine vorherrschende Rolle. Die Naturwissenschaften versuchen das, was unter dem undeutlichen Begriff Welt gefasst werden kann, zu erklären. Innerhalb der Naturwissenschaften ist es möglich, über die richtige Methode zur Erklärung bestimmter Phänomene zu diskutieren, und es gibt die Möglichkeit, dass zumindest über einen langen Zeitraum verschiedene, konkurrierende Erklärungsmodelle unentscheidbar nebeneinander existieren, bis sie sich ineinander transformieren lassen12 oder alle bis auf eines falsifiziert13 werden. Die Wissenschaft, die sich mit der Reflexion der Erklärungsmodelle beschäftigt, ist die Wissenschaftstheorie, die der Philosophie zugerechnet wird. Innerhalb der Wissenschaftstheorie sind bereits Probleme identifiziert worden, welche die Sicherstellung der Gültigkeit von Aussagen erschweren oder unmöglich machen.14

Auch in der Philosophie geht es darum, gültige Aussagen zu erzeugen und die Welt, in der wir leben, zu erklären. Aber die Philosophie hat keine ihr selbst übergeordnete Disziplin zur Reflexion ihrer Methode. Die Philosophie ist darauf angewiesen, ihre eigene Methode zu reflektieren. Es gibt innerhalb der Philosophie unterschiedliche Ansichten darüber, unter welchen Bedingungen eine Aussage als wahr anerkannt werden sollte. Zwei mögliche Kriterien sind auch hier Korrespondenz, d.h. Übereinstimmung mit der Welt und Kohärenz, d.h. Schlüssigkeit innerhalb der verwendeten Methode. Der Grundsatz der Korrespondenz wäre verletzt, wenn ich behaupten würde, Mensche n würden ewig leben, obwohl die Erfahrung mich und die von mir Angesprochenen etwas anderes lehrt. Der Grundsatz der Kohärenz wäre verletzt, wenn ich behaupten würde, der Körper wäre nach dem Tod ein verrottendes Etwas, aber nach dem Tod ginge das Leben ge nauso, wie es hier zuvor war, weiter.

Aber selbst mit Hilfe dieser beiden Kriterien bleibt die Methode zur Feststellung der Gültigkeit der Aussagen unklar. Es kann durchaus Fälle geben, in denen eine Person davon ausgeht, eines der beiden Kriterien sei verletzt, während die andere Person sich sicher ist, dass dies nicht der Fall ist. Auch hier kann das Problem unterschiedlich gelöst werden. Eine Möglichkeit wäre, ein demokratisches Kriterium einzuführen, das davon ausgeht, dass eine Aussage korrespondierend mit der Welt ist, wenn ihr alle Menschen zustimmen würden. Dieses Kriterium ist jedoch in der Praxis nicht anwendbar. Eine andere Möglichkeit wäre, nur solche Aussagen als gültig zu akzeptieren, die mit einer bestimmten Methode, z.B. der wissenschaftlichen, verifiziert worden sind. Allerdings kommt man auch mit dem zweiten Vorgehen in Probleme: philosophische Positionen sind oft an Diskursen beteiligt, bei denen es aus den unterschiedlichsten Gründen nicht genügend gesicherte Aussagen gibt. Darüber hinaus lassen sich bestimmte Fragestellungen nicht nur mit Hilfe gesicherter wissenschaftlicher Ergebnisse beantworten. Dies gilt vor allem für eine Philosophie, die nach den Möglichkeiten und Handlungsfreiheiten des einzelnen Menschen fragt. Auch Fragen über die Bedeutung von Wissen lassen sich nicht mit wissenschaftlichen Methoden verifizieren. Wichtige Elemente der Philosophie sind insofern auch immer die Spekulation und die Verwendung nicht formalisierbarer Aussagen.

Der für mich sinnvollste Umgang mit dem Problem der Gültigkeit von Aussagen scheint mir, an den beiden Kriterien von Korrespondenz und Kohärenz festzuhalten und etwaige Widersprüche zwischen verschiedenen Personen bezüglich dieser beiden Kriterien als Anzeichen für die Unvollständigkeit der jeweiligen Theorie oder im Einzelfall auch als Fehlwahrnehmung mindestens einer der beiden beteiligten Personen anzunehmen. Welche der beiden Möglichkeiten zutrifft, lässt sich nur im Einzelfall entscheiden. Im praktischen Umgang mit Philosophie fordert diese Herangehensweise, Erklärungen von Positionen aus aufzubauen, auf die sich die Beteiligten einigen können. Dies stellt bei schriftlichen Arbeiten ein besonderes Problem dar, da sich die schreibende Person und die lesenden Personen nicht in einer Gesprächssituation auf den gemeinsamen Wissensgrund einigen können. In diesem Fall liegt die Verantwortung, diese Aufgabe zu erfüllen, allein bei der schreibenden Person. Der Widerspruch oder die alternative Erklärung sind innerhalb dieser Methode vorantreibende und notwendige Faktoren. Ein philosophischer Ansatz dieser Art fordert die lesende Person dazu auf, das Geschriebene an der eigenen Erfahrung und am eigenen Wissen zu überprüfen.

Darüber hinaus leitet sich aus der Forderung von Korrespondenz und Kohärenz eine Vorgehensweise bei der philosophischen Spekulation ab: Erstens ist es nur sinnvoll, begründet zu spekulieren, also auf einer gesicherten Grundlage aufzubauen, und zweitens darf eine Spekulation nicht zur Folge haben, dass die Grundlage, auf der sie aufbaut, aufgrund der spekulativen ‚Erkenntnisse’ als ungültig angesehen werden muss.

2.1.3 Die Undurchsichtigkeit der Voraussetzungen

Wie beschrieben, haben philosophische Gedanken immer ihre Voraussetzungen (Grundlagen), die im spezifischen Wissen und in den spezifischen Erfahrungen der philosophierenden Person liegen. Dieses Wissen ist der Person, die philosophische Gedanken eines Anderen aufnimmt, zwar nicht gänzlich verschlossen, jedoch zu großen Teilen unbekannt. Leider geht es der philosophierenden Person nicht anders. Bei ihr kann unterschieden werden zwischen bewussten und unbewussten Voraussetzungen. Die unbewussten Voraussetzungen verbleiben im Dunkeln und können nicht genannt werden. Aber auch die bewussten Voraussetzungen können oft nicht genannt werden, da sie einerseits zu viele sind, andererseits ihr Einfluss auf die jeweilige Philosophie nicht bekannt sein muss.

Ein Beispiel für bewusste Voraussetzungen im vorhergegangenen Kapitel sind erstens die Annahme der prinzipiellen Möglichkeit der Übereinkunft von verschiedenen Personen in ihrer Erklärung von der Welt und zweitens die Annahme der prinzipiellen Erklärbarkeit der Welt.15 Erst diese Voraussetzungen ermöglichen die Anwendung des Korrespondenzkriteriums. Die Voraussetzung selber lässt sich jedoch nicht beweisen. Es ist zwar möglich zu sagen, dass bestimmte Phänomene erklärt werden können, aber bevor alle Phänomene erklärt wären, könnte diese Annahme nicht verifiziert werden.

Aufgrund der Undurchsichtigkeit der unbewussten Voraussetzungen und der Vielfältigkeit der bewussten Voraussetzungen ist es einer philosophierenden Person nie möglich, sich völlig klar darüber zu sein, was sie tut. Eine Abhandlung ist also immer mit Unbestimmtheiten belastet. Dies zu umgehen, wäre nur einem sich vollständig selbst bewussten Subjekt, dem zu Ende therapierten Menschen oder dem „absoluten Geist“ möglich. Menschen, denen ihre eigene Geschichte nicht vollständig transparent ist, können dies nicht leisten. Dies gilt erst recht, wenn ein Mensch über Menschen oder das Menschsein philosophiert.

Eine Abhandlung ist in diesem Sinne immer vorläufig,16 und das Gesagte bleibt veränderbar. Auch hier gilt wieder, dass die Methode zur Überprüfung des Geschriebenen die eigene Erfahrung und das eigene Wissen sein muss. Trotz der Schwierigkeiten, die mit den Voraussetzungen verbunden sind, lässt sich mit Hilfe der im vorangegangenen Punkt beschriebenen Kriterien zur Gültigkeit von Aussagen ein Leitfaden für eine Theorie entwickeln. Erstens sollte eine Theorie auf sinnvollen Voraussetzungen aufbauen (Korrespondenz) und zweitens gilt folgendes: Eine Theorie, die ihre eigenen Voraussetzungen in Zweifel zieht, kann nicht haltbar sein. Eine Theorie, die zeigt, dass die Argumente, auf denen sie aufbaut, unzulässig oder falsch sind, kann nicht richtig sein, da sie, nachdem sie aufgestellt worden ist, nicht wiederholt werden kann. Der zweite Punkt lässt sich in gewissen Fällen auch als positives Argument verwenden.17

2.1.4 Das methodische Hauptproblem: Es gibt keine Erfahrung des Todseins.

Das Korrespondenzkriterium führt sofort zum methodischen Hauptproblem: der Erfahrung vom Tod. Was wissen wir überhaupt von unserem eigenen Tod? Ist uns unser eigener Tod nicht völlig unbekannt, weil wir ja, so wir dies lesen können, noch nicht gestorben sein können?

Empirisch vermögen wir nichts über unseren eigenen Tod zu sagen. Wir wissen nicht, wie es sein könnte zu sterben. Darüber hinaus kann uns auch niemand anderes von seinem eigenen Tod berichten, da, wer gestorben ist, nicht mehr an der Kommunikation zu noch Lebenden teilnehmen kann. Es gibt also keine Möglichkeiten, sich irgendwie auf Erfahrungsberichte von Menschen zu stützen, um zu ergründen, was der Tod ist. Der Tod stellt eine Mauer dar, die wir nicht überschreiten können. Wir können nicht empirisch gesichert wissen, was nach dem Tod sein wird. Es bleibt also nichts anderes, als den Tod vom Leben aus zu betrachten.

Wovon wir wissen können, ist der Tod von anderen Menschen. Wir können Erfahrungen machen, die wir in Bezug auf den Tod anderer Menschen sammeln. Wenn wir über den Tod sprechen, wissen wir dabei also nicht, wie es ist, tot zu sein, sondern nur, was wir an anderen bereits Gestorbenen wahrnehmen. Diese Erfahrungen können dann wiederum auf das eigene Leben und dessen Ende, den eigenen Tod, übertragen werden. Die Analyse des Todes steht daher vor dem Problem, nicht direkt über den eigenen Tod zu sprechen, sondern nur indirekt aus der Erfahrung des Todes Anderer über den eigenen Tod zu spekulieren. Aussagen darüber, wie der Tod ist, können also nicht mit Hilfe einer Korrespondenz zur eigenen Erfahrung verifiziert werden. Es ist daher besonders bei der Spekulation über den Tod notwendig, von Erfahrungen über den Tod Anderer (Korrespondenz) in einer sinnvollen Weise auf die Bedeutung des eigenen Todes zu schließen (Kohärenz).

Aufgrund dieser methodischen Schwierigkeit ist das Thema ‚Tod’ eines, welches leicht zur grundlosen Spekulation18 verleitet. So ist es zum Beispiel leicht, eine unsterbliche Seele anzunehmen und aus der Unkenntnis dessen, was nach dem Tod ist, darauf zu schließen, dass diese Annahme nicht wiederlegt werden kann. Daraus jedoch zu folgern, dass die Annahme der unsterblichen Seele richtig sei, ist unbegründet, da sie nicht auf einer sinnvollen Basis angenommen wurde.

Insofern ist es wichtig, zuerst das zu analysieren, was wir über den Tod wissen können und dieses danach auf unseren eigenen Tod zu übertragen. Um eine Instanz wie die Seele anzunehmen, bräuchten wir dann gute Gründe, die für diese Annahme sprächen. An späterer Stelle soll jedoch noch gezeigt werden, dass durchaus mit guten Gründen dafür argumentiert werden kann, dass der Tod ein absolutes Ende des Lebens ist.

2.1.5 Philosophie und Autobiographie

Um über den Tod zu schreiben oder zu denken, muss man sich zuallererst auf dieses Thema einlassen. Dies stellt beim Thema ‚Tod’ eine besondere Herausforderung dar, da der Tod einen selbst betrifft und zwar auf eine Weise, die bei den meisten Menschen Angst oder Unbehagen erzeugt. Die Gefahr bei der Beschäftigung mit dem Thema ‚Tod’ ist groß, an der Oberfläche zu verbleiben und sich abstrakt mit den Aussagen Anderer oder nur mit dem Tod der Anderen zu beschäftigen. Eine entscheidende Frage ist jedoch, was der eigene Tod für einen selbst bedeutet. Mir diese Frage zu stellen und zu beantworten, ist eine persönliche, individuelle Motivation meiner Magisterarbeit.

Aber allein aus dieser persönlichen Motivation heraus eine Frage zu betrachten, erzeugt noch keine Philosophie. Die Philosophie hat immer den Anspruch, über den individuellen (autobiographischen) Einzelfall hinaus zu gehen. Eine philosophische Fragestellung entsteht erst, wenn die Fragestellung darauf ausgeweitet wird, nicht nur nach meinem Tod zu fragen, sondern nach der Bedeutung des eigenen Todes für ein beliebiges oder einer bestimmten Gruppe zugehöriges menschliches Individuum.

Die Philosophie erhebt den Anspruch, nicht nur von der Person zu sprechen, welche die Philosophie betreibt, sondern von dieser zu abstrahieren und Aussagen zu treffen, die eine weitere Gruppe von Personen betreffen. Durch diese Abstraktion eröffnet sie der lesenden Person die Möglichkeit, die Aussagen einer bestimmten Philosophie auf sich selbst zu beziehen und anhand der eigenen Erfahrungen bzw. am eigenen Wissen zu überprüfen. Ohne den Schritt der Abstraktion zu vollziehen, verbleiben die Aussagen, die man trifft, Aussagen über eine individuelle Lebenserfahrung, die zwar auch für Andere von Interesse sein können, jedoch nicht so einfach bezüglich ihrer Richtigkeit diskutiert werden können und sich nicht innerhalb des philosophischen Diskurses verorten lassen. Ohne den Allgemeinheitsanspruch wären philosophische Aussagen nicht auf ihren Wahrheitsgehalt hin diskutierbar. Durch die Abstraktion vom eigenen Ich und der Behauptung allgemeinerer Aussagen wird jede Person in die Lage versetzt zu überprüfen, ob die Aussagen zutreffen oder nicht. Dagegen lässt sich die Rede von einer spezifischen individuellen Erfahrung nicht an den Kategorien wahr und falsch messen.

Andererseits entsteht gerade durch die Abstraktion die Versuchung, die Theorie abstrakt zu belassen und nur noch innerhalb von verschiedenen Texten und abstrakten Begrifflichkeiten Probleme zu diskutieren, die ihren Bezug zur Lebenswelt des Menschen verloren haben. Verfällt man dieser Versuchung, betreibt man eine Philosophie, die, wenn überhaupt, nur für ein spezialisiertes Fachpublikum zugänglich ist.

Philosophische Arbeiten sind insofern mit dem Problem konfrontiert, einerseits auf einer spezifischen Lebenserfahrung aufzubauen und von dieser auf eine allgemeine re Theorie zu abstrahieren, ohne die individuellen Bedingungen, unter denen die Theorie entstanden ist, vollständig transparent machen zu können, und sich andererseits in intellektueller Abstraktion von der spezifischen Lebenserfahrung zu entfernen und so bezugslos zur ‚normalen’ Welt zu werden. Diese beiden Probleme zu umschiffen, stellt eine große Herausforderung für meine Arbeit dar.

Im Fall meiner Magisterarbeit stelle ich die Frage nach der Bedeutung des eigenen Todes. Der eigene Tod soll hierbei einerseits als der spezifisch eigene, also mein Tod oder der Tod der Person, die dieses gerade liest, also Ihr Tod und andererseits auch als der abstrakte Tod eines beliebigen anderen Menschen verstanden werden. Das jeweils Gesagte auf sein eigenes Denken zu übertragen, ist die Herausforderung für die Person, welche die Arbeit liest. Diese Aufgabe kann nicht vom Autor bewältigt werden, ist aber gerade bei der Diskussion der Fragestellung: „Das Wissen um den eigenen Tod: Dilemma oder Chance?“ ausgesprochen wichtig.

2.1.6 Die atheistische Perspektive

Die Perspektive meiner Arbeit ist eine atheistische. Aber auch für religiöse Menschen kann sich die Frage stellen, was ihr eigener Tod für ihr jetziges Leben bedeutet. Der Tod beendet auf jeden Fall das Leben, das wir alle kennen, und das auch das einzige ist, das wir kennen, da alle Kenntnisse, die wir über andere Leben haben könnten, aus diesem Leben stammen. Es stellt sich also die Frage, wie wir in Bezug auf unser Leben mit unserem Tod umgehen. Wir können dieses Leben ganz in den Zweck einer Nachwelt stellen oder den einzigen Zweck im jetzigen Leben suchen.19 Ersteres setzt alles, von dem wir sicher sein können, das es ist, zurück und verspricht sich dann ein späteres besseres Leben. Das Zweite hält sich an das, was uns zugänglich ist. Aus der zweiten Perspektive stellt sich nur die Frage: „Was bedeutet der Tod für das Leben?“

2.1.7 Der eigene Anspruch: Vom Menschen her denken

Ein Ziel dieser Arbeit ist es, einen Ansatz zu verwenden, der versucht, die Philosophie vom Menschen aus zu denken. In der Rechtfertigung dieses Ansatzes spielt der Tod eine große Rolle: Dadurch, dass der Tod unhintergehbar bzw. unumgänglich ist, erhält der einzelne Mensch einen ausgezeichneten Platz im Denken. Der einzelne Mensch ist unersetzbar und untauschbar. Ihm lässt sich nicht ein Wert zuordnen.20

Der Mensch, der denkt, ist eines dieser endlichen Einzelwesen. Wenn die Philosophie, die dieser Mensch betreibt, nicht auf das eigene Leben bezogen bleibt, ist sie bezugslos. Philosophie ist beidseitig an den Menschen gekoppelt. Einerseits wird sie stets von einem Menschen aus seinem Dasein heraus entworfen und zum anderen kann sie nur von einem Menschen aus seinem Dasein heraus rezipiert werden. Wenn Philosophie nicht mehr den Anspruch hat anzusprechen, wird sie aussageleer. Der Einzige, den eine konkrete Philosophie ansprechen kann, ist der einzelne Mensch. Wenn sie diesem Menschen nichts zu sagen hat, ist sie in den diskursiven Raum gestellte Bezugslosigkeit.

Der Mensch handelt in seinem Leben. Auch Denken ist in gewissem Sinne ein Handeln, zumindest sofern es aktiv geschieht. Vergisst das Denken seine eigene Instanz - die noch so geformt und entstanden sein mag - so verliert es seine eigene Basis. Daher muss die Forderung an die Philosophie sein, vom Menschen selbst aus zu denken. Die Forderung, vom Menschen aus zu denken, sollte nicht als Verbot einer abstrakten Philosophie aufgefasst werden. Die abstrakte Philosophie kann durchaus auf ein konkretes In-der-Welt-sein bezogen werden. Die vorangegangenen Überlegungen sollen nur deutlich machen, dass die denkende Instanz, der konkrete Mensch, in seinem Dasein nicht übergangen werden kann, ohne eine un- menschliche Philosophie zu erzeugen. Nur eine Philosophie, die bereit ist, das einzelne Dasein und den Menschen an beiden Seiten der Philosophie, der Entstehung und der Rezeption, ernst zu nehmen, kann eine emanzipative Philosophie sein.

Eine so geartete Philosophie überwindet die Metaphysik zu einem großen Teil. Nach Luckner verfahren wir „genau dann metaphysisch, wenn wir uns keine Rechenschaft darüber ablegen, von welcher Warte aus das Ganze, über das wir sprechen, betrachtet wird.“21 Im Falle dieser Arbeit schreibt ein Mensch als Sterblicher über die Bedeutung der Sterblichkeit für Sterbliche und richtet sich damit an sterbliche Menschen.

Indem der einzelne Mensch in seiner jeweiligen Einzigartigkeit zentral in die Überlegungen mit einbezogen wird, wird der Versuch unternommen, alle Instanzen, die der Mensch zur Beschreibungen seiner Welt verwendet, auf ihn zurückzubeziehen und nicht zu essentialisieren.22

Die Richtlinie der Betrachtung des Todes soll sein, ihn auf den Menschen, dessen Leben er beendet, individuell zu beziehen. D. h. es soll herausgestellt werden, was der jeweils eigene Tod für den Menschen bedeutet und wie er vom Menschen aus seinem Dasein heraus verstanden werden kann.

können. Heidegger entwirft „Sein und Zeit“ auf das Dasein als ein ausgezeichnetes Sein hin. Er versucht z.B. in „Sein und Zeit“ den Raum vom Menschen her zu denken.

Erster Teil: Das Wissen um den eigenen Tod

3 Das Wissen um den eigenen Tod

Das Wissen um den eigenen Tod teile ich in das Wissen vom Tod, also dem Wissen, dass wir sterben werden, und das Wissen über den eigenen Tod, also dem Wissen über das, was der Tod ist, ein.

3.1 Das Wissen vom eigenen Tod

3.1.1 Die geschichtliche Entstehung des kulturellen Wissens vom eigenen Tod

Bevor aufgezeigt werden kann, was über den eigenen Tod gewusst werden kann, stellt sich die Frage, woher wir überhaupt von unserem eigenen Tod wissen. Nach Werner Becker23 ist das Wissen um den eigenen Tod ist ein historisch kulturelles. Das heißt, Menschen haben irgendwann einmal gelernt, dass alle Menschen sterblich sind, und jetzt wird dieses Wissen weitergegeben. Das Wissen um den eigenen Tod ist insofern immer intellektuell vermittelt.

„Vor dieser Bewusstwerdung war Sterblichkeit ein in den Menschen sich vollziehendes Geschehen.“24 Die Bewusstwerdung der eigenen Sterblichkeit sieht Becker als den bedeutendsten Einschnitt in der menschlichen Kultur. „Mit Akzeptanz dieser Wahrheit geht nämlich der Verlust der Naivität des Lebensvollzugs einher, jener Unschuld, die ein Jeder vor der Aufnahme dieses Wissens besaß und deren Wesen darin lag, ähnlich wie die Tiere im Hier und Jetzt aufzugehen.“25 Becker geht sogar so weit, im Wissen um den eigenen Tod ein zuverlässiges Kriterium zur Unterscheidung von Mensch und Tier zu sehen. Aus dem Wissen um den eigenen Tod resultiert ein Dilemma, das Becker das Dilemma der menschlichen Existenz nennt. Das Dilemma der menschlichen Existenz ist leicht aufzuzeigen: Wir wissen, dass wir sterben werden und können es nicht akzeptieren. Becker formuliert es zu Beginn seines gleichnamigen Buches folgendermaßen: „Jeder Mensch weiß, dass er sterben muss. Wir wissen um diese Notwendigkeit, ohne uns damit abfinden zu können. Es ist ein Wissensinhalt, eine unumstößliche Tatsache, die wir dennoch weitgehend zu verdrängen suchen, handelt es sich doch um Sein und Nichtsein, das Ende unserer Existenz.“26

An diesem entscheidenden Einschnitt der Menschheitsgeschichte, der Entstehung des kulturellen Wissens um den eigenen Tod, teilt Becker die Zeitrechnung der Menschheit in ante scientiam mortis und post scientiam mortis. Die Zeit vor dem Wissen um den eigenen Tod nimmt dabei den weitaus größeren Zeitraum ein. Der exakte Zeitpunkt, an dem sich die Menschen das erste Mal darüber bewusst wurden, dass ihre eigene Existenz endlich ist, lässt sich nicht genau bestimmen, da er in eine Zeit fällt, aus der es noch keine schriftlichen Zeugnisse gibt. Wie die Menschen genau gelernt haben, dass sie sterblich sind, d.h. dass sie alle aufgrund ihres Menschseins irgendwann sterben müssen, kann deswegen auch nicht bestimmt werden. Über beide Punkte lässt sich insofern nur mit Hilfe von einigen Anhaltspunkten spekulieren.

Dass Kulturen ein Wissen um die Sterblichkeit des Menschen gehabt haben, lässt sich an den Bestattungsritualen und ihrer Geschichte erkennen. In den Bestattungsritua len zeigt sich zum ersten Mal das Dilemma der menschlichen Existenz. „Denn die Lebenden haben sich zu allen Zeiten immer an sich selbst gewandt, haben ihr Wissen um den eigenen Tod abreagiert, indem sie ihre Toten begruben. So sind Bestattungsriten einzig als Reaktion auf die Betroffenheit zu verstehen, die bei den Lebenden das Wissen um den eigenen Tod ausgelöst hat.“27 In diesen ersten Bestattungsriten zeigt sich schon der Anfangspunkt einer metaphysischen Betrachtung des Todes: Weil die Menschen ihren eigenen Tod nicht als endgültiges Ende sehen wollen, schaffen sie sich ein Weltbild, in dem der Tod seiner vernichtenden Bedeutung für das menschliche Leben beraubt wird. Um sich dieses Weltbildes zu vergewissern, werden den Toten Beigaben für ein Leben nach dem Tod mit ins Grab gegeben. Insofern kann der Zeitpunkt der Entstehung des Todeswissens nur negativ abgegrenzt werden: Er muss vor der Zeit, auf welche die ersten Grabfunde datiert wurden, gelegen haben.

Nun stellt sich die Frage, wie das Wissen um den eigenen Tod entstanden sein könnte. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich dieses Wissen zu erklären. Ein Versuch der Erklärung läuft über den Prozess des Alterns, der uns mitteilt, dass wir verfallen.28 Indem wir das Altern im Geiste fortsetzen, erhalten wir die Idee des Todes. Dieser Ansatz hat jedoch ein Problem zu erklären, wie wir vom Altern auf die Idee des Todes kommen könnten. Schwer verständlich daran ist weiterhin, dass wir so erst in fortgeschrittenem Alter von unserem Tod wissen würden. Die wahrscheinlichere Variante, die auch Becker vertritt, ist dass der Mensch nicht aus sich heraus merkt, dass er sterben muss, sondern sieht, dass viele Andere sterben, und diese Erkenntnis auf sich überträgt. Da Sterben ein alltäglicher Prozess ist, und gerade in früheren Gesellschaften auch im öffentlichen oder im halböffentlichen Raum der Großfamilie

[...]


1 Um geschlechtsspezifische Diskriminierung in der Sprache zu vermeiden, verwende ich die Schreibweise mit Großbuchstaben „N“, „I“ oder „R“. Beim Lesen ist das „Innen“ bzw. „In“, sowie das „R“ oder „N“ optional zu lesen, so dass sich jedeR angesprochen fühlen kann. Da diese Schreibweise, wenn sie gehäuft auftritt, die Lesbarkeit des Textes verschlechtert, verwende ich möglichst oft die unspezifische Form ‚Person’ oder ‚Mensch’. Ist auch dies nicht möglich, dann benutze ich die übliche männliche Form. Mein ursprüngliches Vorhaben, im Gegensatz zur üblichen Art die weibliche Form zu verwenden, um erfahrbar zu machen, wie diskriminierend ein typischer philosophischer Text ist, habe ich aufgrund der Unlesbarkeit des entstandenen Textes wieder verworfen. Diese Rückkehr zur Konvention dokumentiert mehr die eigene Hilflosigkeit in Bezug zur diskriminierenden Ausdrucksweise als die politische Position. Ich hoffe, dass sich trotzdem alle Menschen angesprochen fühlen können und die männliche Form auf das grammatische Geschlecht des Substantivs ‚Mensch’ und nicht auf das ‚Mann’ beziehen. In Zitaten bitte ich, den/die LeserIn die einseitige Schreibweise immer selbst zu ergänzen, da sich in der Philosophie in fast allen Texten, sicher aber in allen bearbeiteten Texten, eine rein männliche Schreibweise erhalten hat. Geschlechtsspezifische Unterschiede im Umgang mit dem Wissen um den Tod habe ich nicht untersucht.

2 Die Arbeit stützt sich in erster Linie auf die Werke: „Sein und Zeit“ (Heidegger), „Das Dilemma der menschlichen Existenz“ (Becker), sowie „Freud und die analytische Philosophie des Geistes“ (Cavell). Letzteres ist jedoch nur in Bezug auf den Personenbegriff relevant.

3 s. Apologie des Sokrates und Phaidon

4 s. v.a. Brief an Menoikeus

5 Epikur, S. 45

6 Epikur, S. 43

7 Aus der Beschreibung des Subjekts des Todes lassen sich jedoch indirekt Rückschlüsse über die Möglichkeiten eines Weiterlebens nach dem Tode ziehen. Diese führen meiner Meinung nach zu einer Verneinung dieser Möglichkeit in jedem für uns verständlichem Sinne. S. a. „Das Subjekt des Todes“ in dieser Arbeit.

8 Es ist notwendig, vorab den Sinn der Untersuchung selbst zu klären. Erst aus diesem Sinn kann die Perspektive der Untersuchung deutlich werden.

9 Ein klassisches Dilemma besteht, wenn Etwas sowie das Gegenteil zur gleichen Folge führen. D.h. die Folge ist nicht zu verhindern. Formal: Aus (A) folgt (B) und aus (nicht A) folgt (B).

10 Dies ist die Behauptung, dass jede Theorie auch persönlich motiviert ist.

11 Psychoanalyse verwende ich in einem eher geisteswissenschaftlichen Sinne. Die Psychoanalyse ist die Analyse des menschlichen Geistes nach einem bestimmten Schema, das die Handlungsmotivationen in der Geschichte der zu analysierenden Psyche sucht. (Dabei beziehe ich mich nicht nur auf die Ausformungen der freudschen Version der Psychoanalyse.)

Die konkrete Form der Psychoanalyse als Therapie ist in diesem Sinne eine Umsetzung eines psychoanalytischen Erkenntnismodells auf eine bestimmte Person. Der Vorgang der Analyse - der Analytiker sitzt im Rücken des Patienten und hört hauptsächlich zu, was dieser zu sagen hat - spielt bei der philosophischen Inanspruchnahme des psychoanalytischen Modells zur Beschreibung des menschlichen Geistes keine ausschlaggebende Rolle.

12 z.B. der Welle-Teilchen-Dualismus: Licht kann als Teilchen (Photon) oder als Welle beschrieben werden. Die verschiedenen Betrachtungsarten können jedoch auf der Ebene der physikalischen Formeln ineinander transformiert werden. Die Alltagserfahrung kann nicht über die Richtigkeit oder Falschheit der einen oder der anderen Betrachtungsweise entscheiden, da auf diesem Bereich der Physik mit nicht direkt wahrnehmbaren Messergebnissen operiert wird.

13 z.B. die Geschichte der Atommodelle. In der Geschichte von Demokrit bis hin zur Elementarteilchenphysik gab es die verschiedensten Ansätze zur Erklärung der Zusammensetzung der Atome. Jedes Modell leistete eine genauere Erklärung und integrierte neue Erfahrung (Messergebnisse) als das jeweils ältere, wurde aber seinerseits wieder durch ein neues Modell abgelöst.

14 An erster Stelle wäre hier das Problem des Paradigmas zu nennen. Das Problem des Paradigmas ist ein Problem des Standpunktes. Ein Paradigma ist eine Aussage, die in einer bestimmten Gruppe als so selbstverständlich gilt, dass sie nicht hinterfragt werden kann. Erst bei einem Paradigmenwechsel wird das Paradigma hinterfragbar. s. Paul Hoyningen-Huene: „Thomas S. Kuhn: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen“

15 Das soll nicht heißen, dass die Welt innerhalb eines Systems vollständig erklärbar wäre, sondern nur, dass für jedes Phänomen eine mögliche Erklärung gefunden werden kann. Es kann also durchaus davon ausgegangen werden, dass die Welt rational zugänglich ist, ohne anzunehmen, dass ein einzelner Mensch oder auch ein Kollektiv von Menschen in der Lage wäre, alle Phänomenen in einer richtigen Art und Weise aufeinander zu beziehen. (Die hier gemachten Behauptungen sind ein Beispiel für spekulative Aussagen. Es gibt zwar gute Gründe dafür so zu denken, aber es lässt sich letztlich nie beweisen, ob dem so ist.)

16 im Gegensatz zu endgültig

17 z.B. dass, wer sich am philosophischen Diskurs beteiligt, davon ausgeht, dass eine Verständigung über gewisse Probleme möglich ist. Die Beteiligung an der Kommunikation unter der Annahme, dass diese unmöglich sei, ist nicht sinnvoll.

18 Unter grundloser Spekulation verstehe ich eine Theorie, die Annahmen macht, ohne gute Gründe dafür zu haben.

19 Diese beiden Möglichkeiten stellen die radikalen Positionen dar. Sie treten meistens vermischt auf.

20 Insofern ist z.B. eine Staatsphilosophie, die nicht beim Menschen ansetzt, verfehlt. Sie geht über diese Unersetzbarkeit des Einzellebens hinweg. Strategisches Denken muss diese Unersetzbarkeit aber mitdenken. Ethisch ergeben sich hieraus unlösbare Probleme für einen Versuch, Krieg zu legitimieren. Die Taktik des Krieges ist immer ein Machtinteresse einzelner Menschen, die bereit sind, andere Menschen für ihre Pläne in den Tod zu schicken. Eine diese Möglichkeit in Kauf nehmende Gesellschaftstheorie übergeht die Unersetzbarkeit des einzelnen Daseins, indem sie ihm einen Wert zuschreibt, der für etwas anderes, z.B. Güter oder Land getauscht wird.

21 Luckner, S.100; An dieser Stelle soll das Problem der Metaphysik nicht ausführlich diskutiert werden. Es kann durchaus gezeigt werden, dass verschiedene Annahmen dieser Arbeit auf metaphysischen Annahmen beruhen, die letztlich unbeweisbar sind (z.B. die prinzipielle Erklärbarkeit der Welt). Daher ist der Versuch, einer Metaphysik zu entkommen, auch schnell in der Gefahr, selbst metaphysisch oder dogmatisch zu werden. Der hier geforderte Ansatz behauptet nur, eine Möglichkeit für ein Ausbrechen aus metaphysischen Fragestellungen zu sein.

22 Vorläufer eines solchen Programms waren in meinen Augen in erster Linie Freud und Heidegger. Freud bezieht die Handlungen und auch das Denken auf Wünsche und Bedürfnisse eines je bestimmten Individuums und fordert auch, dass diese letztlich vom Denkenden selbst angenommen werden müssen, um wahr sein zu

23 Becker: „Das Dilemma der menschlichen Existenz“

24 Das Dilemma der menschlichen Existenz, S. 14

25 Das Dilemma der menschlichen Existenz, S. 15

26 Das Dilemma der menschlichen Existenz, S. 13, vgl. auch S. 27

27 Das Dilemma der menschlichen Existenz, S. 20

28 z.B. Scheler

Fin de l'extrait de 86 pages

Résumé des informations

Titre
Das Wissen um den eigenen Tod: Dilemma oder Chance?
Université
Humboldt-University of Berlin  (Philosophie)
Note
2.1
Auteur
Année
2003
Pages
86
N° de catalogue
V17111
ISBN (ebook)
9783638217620
Taille d'un fichier
608 KB
Langue
allemand
Mots clés
Wissen, Dilemma, Chance
Citation du texte
Olaf Dietze (Auteur), 2003, Das Wissen um den eigenen Tod: Dilemma oder Chance?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17111

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