In der großen Zahl wichtiger Denker, fällt der englische Philosoph und politische Theoretiker John Locke als eine besonders interessante Figur auf. Ein englischer Gentleman und einer der wenigen Menschen, der sich mit seiner umfassenden Bildung ein Urteil über zahlreiche Sachverhalte von der Politik über die Religion, die Pädagogik, die Medizin, die Wirtschaft, die Technik bis hin zu zahlreichen Themen aus allen Bereichen der Philosophie bilden konnte. John Locke hat sich dabei von einem eher strikten und konservativen Menschen, der absolutistische Zustände akzeptieren konnte, hin zu einem relativ toleranten, im Grundsatz liberalen und freiheitsliebenden Bürger entwickelt, jedenfalls in dem Maße, das ihm in seiner Zeit möglich war, ohne ein Revolutionär sein zu wollen. Ein dritter Grund liegt in der außerordentlichen Wirkung, die seine erkenntnistheoretischen Schriften, vor allem aber seine politische Philosophie offensichtlich bis heute hat.
John Locke wird als Kind seiner Zeit und seiner Klasse beschrieben. Der Zeitbezug und die erlebte Geschichte (beispielsweise hielt sich Locke während der Enthauptung Charles I. am 30.01.1649 nur wenige hundert Meter vom Richtplatz entfernt betend in seiner Schule auf) können bis zu einem gewissen Grad seine Überlegungen in Bezug auf das Individuum, die Gesellschaft und den Staat verdeutlichen oder erklärbar machen. Dazu werden Lockes Vita und die zentralen historischen Gegebenheiten im England des 17. Jahrhunderts knapp dargestellt. Begleitende geisteswissenschaftliche und politische Entwicklungen der Zeit finden, wie auch Lockes Auslandsaufenthalte und die Bekanntschaften mit namhaften Persönlichkeiten seiner Zeit, Erwähnung.
Im Hauptteil der Arbeit werden, vorrangig unter Nutzung des politischen Hauptwerkes Lockes, der „Two Treatises of Government“ (i.d.R. in der deutschen Übersetzung von Hans Jörn Hoffmann, die sich auf die maßgebliche englische Ausgabe stützt, die von Peter Laslett in den Jahren 1964 bzw. 1980 herausgegeben wurde)und ggf. notwendiger weiterer Werke, die Vorstellungen Lockes zum Thema Eigentum und zur Frage, wer denn der freie Mensch im Lockschen Staat ist, Gegenstand der Diskussion sein. Die Begriffe: Naturzustand, Naturgesetz, Sozialvertrag, Selbsterhaltung, Eigentum, Arbeit, Staat, Gewaltenteilung, Regierung und wenn notwendig weitere sich ergebende Themen werden besprochen, um damit die Titelthese zu untermauern oder zu widerlegen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- John Locke im England des 17. Jahrhunderts
- Der politische Philosoph John Locke
- Der Naturzustand, das Naturgesetz und der Sozialvertrag
- Arbeit schafft Eigentum
- Der Staat, die Regierung und die Gewaltenteilung
- Der freie Mensch im Lockschen Staat
- Wirkung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Menschenbild und dem Staatsverständnis von John Locke, einem einflussreichen englischen Philosophen und politischen Theoretiker des 17. Jahrhunderts. Die Arbeit analysiert Lockes zentrale Ideen, insbesondere seine Konzepte des Naturzustands, des Naturgesetzes, des Sozialvertrags und der Gewaltenteilung. Sie untersucht, wie diese Ideen die Entwicklung des liberalen Denkens beeinflusst haben und welche Auswirkungen sie auf das moderne Staatsverständnis haben.
- Die Rolle des Naturzustands und des Naturgesetzes in Lockes Philosophie
- Lockes Theorie des Eigentums und die Bedeutung von Arbeit
- Die Gewaltenteilung als Grundlage für eine freie und gerechte Gesellschaft
- Der freie Mensch im Lockschen Staat und seine Rechte und Pflichten
- Die Relevanz von Lockes Ideen für die moderne politische Philosophie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und stellt John Locke als eine bedeutende Figur der politischen Philosophie des 17. Jahrhunderts vor. Sie beleuchtet Lockes Entwicklung von einem eher konservativen Menschen zu einem liberalen und freiheitsliebenden Bürger. Die Einleitung skizziert auch die historischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen von Lockes Leben und Werk.
John Locke im England des 17. Jahrhunderts
Dieses Kapitel beleuchtet die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in England im 17. Jahrhundert. Es beschreibt die turbulente Zeit mit Bürgerkrieg, Revolutionen und sozialen Umbrüchen, die Lockes Denken prägten. Das Kapitel stellt auch Lockes Biografie vor und schildert seine Jugend und Ausbildung.
Der politische Philosoph John Locke
Dieses Kapitel analysiert Lockes politische Philosophie und seine zentralen Ideen. Es behandelt die Konzepte des Naturzustands, des Naturgesetzes, des Sozialvertrags und der Gewaltenteilung. Das Kapitel diskutiert auch Lockes Theorie des Eigentums und die Bedeutung von Arbeit für den Menschen.
Wirkung
Dieses Kapitel befasst sich mit der Wirkung von Lockes Ideen auf die Philosophie, die Politik und die Kultur. Es zeigt auf, wie Lockes Theorien das liberale Denken beeinflusst haben und wie sie bis heute relevant sind.
Schlüsselwörter
John Locke, Naturzustand, Naturgesetz, Sozialvertrag, Gewaltenteilung, Eigentum, Arbeit, Freiheit, Liberalismus, politische Philosophie, 17. Jahrhundert, England.
- Citar trabajo
- Klaus Leesch (Autor), 2011, Freiheit für die Besitzenden! - John Lockes Menschenbild und sein Verständnis vom Staat, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171300