Vorliegende Seminararbeit setzt sich mit der Rolle des Waldes in der mittelalterlichen Literatur auseinander und untersucht, ob der Wald allenfalls einen Einfluss auf den Geisteszustand einer Person haben kann. Zahlreiche Literaturwissenschaftler haben sich bereits mit der Waldszene im Iwein (Hartmann von Aue) oder im Parzival (Wolfram von Eschenbach) auseinandergesetzt, so beispielsweise Dirk Matejovski, Marianne Stauffer oder auch Bernhard Waldmann. Die mittelalterliche Erzählung Der Busant wurde, Dirk Matejovski ausgenommen, der ihr ein eigenes Kapitel widmete (Wahnsinn und höfisches Ritualhandeln: Der Bussard), bisher kaum besprochen. Dies soll mit dieser Seminararbeit nachgeholt werden. In einem ersten Kapitel soll die Rolle des Waldes in der mittelalterlichen Literatur, in einem allgemeinen Rahmen besprochen werden. Neben dem Versuch einer Typisierung von verschiedenen Waldtypen, soll auch das Zwischenspiel zwischen Natur und Kultur untersucht werden. Ich stütze mich dabei auf das Werk von Robert Pogue Harrison, der darin einen Überblick über die kulturelle Vorstellung des Waldes im Westen gibt. Das zweite Kapitel wendet die Theorie auf die Praxis an und beschäftigt sich explizit mit den Stellen im Busanten, wo der Wald thematisiert wird. Damit sollen die verschiedenen Etappen der Verwilderung aufgezeigt werden. Zusätzlich soll besprochen werden, inwiefern der Busant ein Wesen des Waldes ist und welche Rolle er in der Maere einnimmt. Schlussendlich sollen die verschiedenen Etappen des Wahnsinns betrachtet werden, vom Vergehen, das den Wahnsinn auslöste, über den Wahnsinn selbst, bis hin zum zweigeteilten Heilungsverfahren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die Rolle des Waldes in der mittelalterlichen Literatur
- 1.1. Der Versuch einer Waldtypologie
- 1.1.1. Locus amoenus
- 1.1.2. Der Wald als Zufluchtsort
- 1.1.3. Der wilde Wald
- 1.1.4. Der Jagdwald
- 1.2. Natur vs. Kultur
- 1.1. Der Versuch einer Waldtypologie
- 2. Der Wald im Busanten.
- 2.1. Der Baumgarten
- 2.2. Die Waldlichtung …
- 2.2.1. Der Busant - ein Waldwesen
- 2.3. Der Wald und seine Benutzer
- 3. Die verschiedenen Etappen des Wahnsinns im „Busanten“
- 3.1. Das Wahnsinnigwerden
- 3.1.1. Die Vergehen
- 3.1.2. Der Ringraub
- 3.2. Der Wahnsinn ....
- 3.3. Die Heilung
- 3.3.1.Die Rolle des Busanten bei der Heilung
- 3.1. Das Wahnsinnigwerden
- Fazit..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Rolle des Waldes in der mittelalterlichen Literatur und untersucht, ob der Wald einen Einfluss auf den Geisteszustand einer Person haben kann. Die Arbeit analysiert die mittelalterliche Erzählung „Der Busant“ und beleuchtet die verschiedenen Waldtypen sowie deren Bedeutung für die Charakterentwicklung und das Geschehen in der Geschichte.- Die Rolle des Waldes in der mittelalterlichen Literatur
- Die verschiedenen Waldtypen und ihre Bedeutung für die Charakterentwicklung
- Der Einfluss des Waldes auf den Geisteszustand einer Person
- Die Verbindung zwischen Wahnsinn und Wald in der Erzählung „Der Busant“
- Die verschiedenen Etappen des Wahnsinns im „Busanten“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Seminararbeit ein und beleuchtet die Rolle des Waldes in der mittelalterlichen Literatur. Das erste Kapitel befasst sich mit verschiedenen Waldtypen und deren Bedeutung, wobei der Fokus auf die Darstellung des Waldes als locus amoenus, Zufluchtsort, wilder Wald und Jagdwald liegt. Das zweite Kapitel wendet die Theorie auf die Praxis an und analysiert die Stellen im „Busanten“, in denen der Wald thematisiert wird. Es werden die verschiedenen Etappen der Verwilderung aufgezeigt und die Rolle des Busanten als Waldwesen untersucht. Das dritte Kapitel befasst sich mit den verschiedenen Etappen des Wahnsinns in der Erzählung, vom Vergehen, das den Wahnsinn auslöste, über den Wahnsinn selbst, bis hin zum zweigeteilten Heilungsverfahren.Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Wahnsinn, Wald, Mittelalter, Literatur, „Der Busant“, Waldtypologie, Natur, Kultur, Verwilderung, Heilung. Die Arbeit untersucht den Einfluss des Waldes auf den Geisteszustand einer Person und beleuchtet die verschiedenen Etappen des Wahnsinns im „Busanten“.- Arbeit zitieren
- Nadja Leuenberger (Autor:in), 2010, Der Zusammenhang von Wahnsinn und Wald in der mittelalterlichen Erzählung "Der Busant", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171386