Das Auf und Ab der Börsenkurse hatte schon immer eine magische
Anziehungskraft auf die Menschen. Der Traum vom schnellen und
einfachen Geld erfüllte sich jedoch für die meisten nicht. Häufig
beendete ein Crash die Träume vom großen Reichtum und die
meisten der Spekulanten verloren einen Großteil ihres Vermögens.
Obwohl die Analysemethoden immer weiter verbessert wurden und
heute vielfach Computer die Kauf- und Verkaufsentscheidungen
treffen, kam es an den Aktien- und Bondmärkte immer wieder zu
heftigen Marktbewegungen. Dies signalisiert, daß wir keinen
"Vollkommenen Kapitalmarkt" im Sinne der Kapitalmarkttheorie
besitzen und ihn sehr wahrscheinlich auch niemals erreichen werden.
Denn sehr oft spielt die Psyche der Anleger eine übergeordnete
Rolle, welche man nicht mit noch so modernen Analysemethoden
vorhersehen kann.
Der aufmerksame Leser wird jedoch feststellen, daß bei allen in
diesem Buch analysierten Spekulationskrisen eine immer sehr
ähnliche Kursentwicklung und Verhaltensweisen der
Marktteilnehmer stattfand. Die Kurse werden erst durch das
unbegrenzte Spekulationsfieber in schwindelerregende Höhen
getrieben. Schließlich folgt ein Crash, der die Kurse dann wieder in
die Nähe ihres wahren Wertes zurückführt. Die Folge des Crashs
bleibt oftmals nicht auf das Vermögen der Spekulanten begrenzt,
vielmehr wird die gesamte reale Wirtschaft mit in Mitleidenschaft
gezogen. Sehr häufig bildet ein Crash auch den Anfang einer
wirtschaftlichen Rezession wie dies beispielsweise der Schwarze
Freitag im Jahr 1929 war. Im Jahr 1554 entdeckte der Naturforscher Busbeck im türkischen
Adrianopel die Tulpe und brachte sie nach Mitteleuropa. Besonders
in Holland entstand bald deren große Beliebtheit. Es wurden neue
Arten gezüchtet und anfangs interessierten sich nur Garteninhaber
für diese Pflanzen. Ein größeres Interesse richtete sich jedoch bald
auf den Besitz und die Zurschaustellung der schönsten und
ausgefallensten ihrer Art. Mit der Nachfrage nach Tulpenzwiebeln
stieg auch deren Preis, jedoch ohne daß die Zucht oder die Einfuhr
der Zwiebeln im entsprechenden Maße stieg. Wenig später
begannen reiche Kaufleute sich mit ansehnlichen Tulpenbeeten
gegenseitig zu übertrumpfen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die historischen Spekulationskrisen
- Die Tulpenspekulation
- Das Finanzsystem von John Law
- Der Südseeschwindel
- Die Landspekulation in Florida
- Der Aktiencrash von 1929
- Der Aktiencrash von 1987
- Der "Minicrash" von 1989
- Die Kuweitkrise von 1990
- Der "Gorbatschow - Crash" von 1991
- Analyse der Spekulationskrisen
- Charakteristika der Anlegergruppen
- Phänomen der Massenpsychologie
- Gemeinsamkeiten aller untersuchten Spekulationskrisen
- Vergleich des Aktiencrash von 1929 mit dem Aktiencrash von 1987
- Schlußbetrachtung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Buch untersucht die Ursachen und Auswirkungen historischer Spekulationskrisen. Es beleuchtet das Phänomen der Massenpsychologie und die Rolle von Anlegergruppen bei der Entstehung von Börsenblasen.
- Analyse der Ursachen und Auswirkungen von Spekulationskrisen
- Die Rolle der Massenpsychologie in Börsencrashs
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen verschiedenen Spekulationskrisen
- Die Bedeutung von Anlegergruppen und ihren Verhaltensweisen
- Vergleich historischer Börsencrashs
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel bietet eine Einleitung und stellt die Thematik des Buches vor.
- Das zweite Kapitel beleuchtet eine Reihe historischer Spekulationskrisen, beginnend mit der Tulpenspekulation im 17. Jahrhundert und endend mit dem "Gorbatschow - Crash" von 1991.
- Das dritte Kapitel analysiert die Charakteristika der Anlegergruppen, das Phänomen der Massenpsychologie sowie die Gemeinsamkeiten aller untersuchten Spekulationskrisen. Es bietet auch einen Vergleich des Aktiencrashs von 1929 mit dem Aktiencrash von 1987.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter des Buches sind Spekulationskrisen, Börsencrashs, Massenpsychologie, Anlegergruppen, historische Analyse, Finanzmärkte, Risikomanagement, Finanzsystem, Börsenblasen.
- Citation du texte
- Matthias Leibner (Auteur), 1995, Aktiencrash - Wenn Börsianer verrückt spielen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17154