Ein Leistungsturner turnt heute bis zu neun Metern hoch, eine Übung von zehn Elementen dauert in der Weltspitze maximal 25 Sekunden. Den Schwierigkeitsweltrekord stellte 2009 der Kanadier Jason Burnett auf. Er schafft es in nur 23 Sekunden 27 Salti und 19,5 Schrauben zu drehen.
2010 gab es in Deutschland ca. 320 Vereine und 39 Universitäten die die Sportart Trampolinturnen sowohl im Breiten-, als auch im Wettkampf- und Leistungssport anboten.
Aber was fasziniert so viele Menschen an dieser Sportart? Wer hat sie erfunden? Woher kommt das Trampolin überhaupt?
Zu Beginn dieser Arbeit wird die Problematik der Begriffsherkunft aufgegriffen und behandelt. Das anschließende Kapitel 3 gibt eine Übersicht über die historischen Vorformen des Trampolins. Nach der Darstellung der historischen Entwicklung, wird die Erfindung des modernen Trampolins als Stahlrohrgerät thematisiert.
Den Schwerpunkt dieser Arbeit ist der Wettkampfsport. Es wird die Gründung und Etablierung als Wettkampfsportart und die Auswirkungen in Bezug auf die Leistungssteigerung auf nationalem und internationalem Niveau erklärt. Dazu gehören neben der Steigerung des Wettkampfangebots auch die Entwicklung der Wettkampfbestimmungen, die Leistungsveränderungen bei den Athleten unter Aspekten wie Kaderförderung, technischer Fortschritt der Geräte und Technikänderung bei der Ausführung der Elemente.
Für nahezu alle Altersstufen geeignet, gewinnt das Trampolinturnen auch im Schulsport, in der Physio- und Bewegungstherapie sowie im Bereich der Heilpädagogik an Bedeutung. Durch den enorm hohen Aufforderungscharakter, der durch das Gefühl des Schwebens und Fliegens erzeugt wird, wird die intrinsische Motivation gefördert. Die Bewegung auf dem Trampolin wird so eher als lustbetonte Freude denn als Einsatz und Aufwand beim Üben empfunden.
Obwohl die Attraktivität und Popularität der Sportart stetig steigt, gibt es dennoch kaum Literatur zur Entstehung und Entwicklung des Trampolinturnens. Es existieren zwar bereits einige ältere Arbeiten, häufig veraltete Zeitschriftenartikel und eigene Magazine, in denen kleine Ausschnitte der Entstehungsgeschichte zu finden sind, jedoch überwiegt bei den Lehrbüchern und Skripten die methodische Aufbereitung des Trampolinturnens und Lehrens.
Daher soll diese Arbeit eine Brücke schlagen und die Entstehung der noch jungen olympischen Disziplinen darstellen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Begriff
- 3 Vorformen des Trampolins
- 4 Das moderne Stahlrohrgerät als Wegbereiter einer Sportart
- 4.1 George Nissen und der Werdegang einer Idee
- 4.2 Entstehung des ersten Trampolins
- 4.3 Der Name
- 4.4 Verbreitung des Sportgeräts
- 4.4.1 Verbreitung in den USA
- 4.4.2 Verbreitung weltweit
- 4.4.3 Mitbewerber und Imageprobleme
- 4.5 Nissens weitere Unternehmertätigkeiten
- 4.6 Nationale Entwicklung des Trampolins
- 4.7 Weitere Entwicklung des Trampolins
- 5 Entstehung und Entwicklung einer neuen Sportart
- 5.1 George Nissen als Urvater der Sportart
- 5.2 Internationale Entwicklung
- 5.2.1 Gründung und Aufgaben des internationalen Trampolinverbands FIT
- 5.2.2 Internationale Steigerung der Wettkampfaktivitäten
- 5.3 Olympischer Werdegang
- 5.4 Der nationale Weg des Trampolinturnens
- 5.4.1 Allgemeine Entwicklung
- 5.4.2 Entstehung und Entwicklung des deutschen Liga-Systems
- 6 Entwicklung des Wettkampfsystems im Trampolinturnen
- 6.1 Terminologie
- 6.1.1 Fachausdrücke
- 6.1.2 Ausführungsarten
- 6.2 Wettkampfklassen
- 6.3 Wettkampfdisziplinen des großen Trampolins
- 6.3.1 Geräte
- 6.3.2 Pflichtübungen
- 6.3.2.1 P-Übungen
- 6.3.2.2 M-Übungen
- 6.3.3 Wettkampfablauf
- 6.3.3.1 Qualifikationsphase
- 6.3.3.2 Finale
- 6.4 Wettkampfdisziplin Doppelmini Tramp
- 6.4.1 Geräte
- 6.4.2 Der Wettkampfablauf beim Doppelmini Tramp
- 6.5 Wettkampfdisziplin Tumbling
- 6.5.1 Die Tumblingbahn
- 6.5.2 Wettkampfablauf
- 6.6 Wettkampfregeln und Kampfrichterwesen
- 6.6.1 Das Kampfgericht
- 6.6.2 Die Entwicklung der Wettkampfbestimmungen
- 6.6.2.1 Rückblick: Das Wettkampfverfahren bis zu den ersten Weltmeisterschaften 1964
- 6.6.2.2 Rückblick: Die Implementierung erster eigener Wettkampfbestimmung bis heute
- 6.6.2.3 Wandel der Gewichtung der einzelnen Wertungsbestandteile
- 6.6.3 Ausblick
- 7 Leistungsentwicklung beim Trampolinturnen
- 7.1 Abgrenzung zu ähnlichen und verwandten Sportarten
- 7.2 Die Leistungsentwicklung am Beispiel der Schwierigkeit
- 7.3 Leistungssteigerung durch Materialverbesserung
- 7.3.1 Verbesserung des Sprunggeräts
- 7.3.2 Entwicklung und Einsatz neuer Hilfsmittel
- 7.4 Leistungssteigerung durch Technikänderung
- 7.4.1 Technik aktuell
- 7.4.2 Salto rückwärts gestreckt
- 7.4.3 Schraubensalto
- 7.4.4 Aussortierte Sprünge
- 7.4.5 Zusammenstellung von Sprungkombinationen
- 7.5 Leistungssteigerung durch die Einführung eines Kadersystems
- 8 Nutzung des Trampolins in anderen Bereichen
- 8.1 Das Trampolin als Trainingshilfsmittel für andere Sportarten
- 8.2 Das Trampolin als Therapiegerät
- 8.3 Das Trampolin für verschiedene Berufsgruppen
- 8.4 Das Trampolin im Schulsport
- 9 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Magisterarbeit befasst sich mit der Entwicklung des Trampolinturnens von seinen Anfängen bis zur heutigen Zeit. Dabei werden die verschiedenen Phasen der Entwicklung, die wichtigsten Akteure und die wesentlichen Einflussfaktoren beleuchtet.
- Die Geschichte des Trampolins und seiner Vorformen
- Die Entwicklung der Sportart Trampolinturnen, national und international
- Die Entwicklung des Wettkampfsystems im Trampolinturnen
- Die Leistungsentwicklung im Trampolinturnen
- Die Nutzung des Trampolins in anderen Bereichen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Leser in die Thematik des Trampolinturnens einführt und die Zielsetzung der Arbeit erläutert. Im zweiten Kapitel wird der Begriff "Trampolin" definiert und seine verschiedenen Bedeutungen beleuchtet. Das dritte Kapitel widmet sich den Vorformen des Trampolins, die bereits im Mittelalter und in verschiedenen Kulturen existierten. Im vierten Kapitel wird die Entwicklung des modernen Stahlrohrgeräts als Wegbereiter der Sportart Trampolinturnen beschrieben. Hierbei werden die wichtigsten Akteure, wie George Nissen, und die wichtigsten Einflussfaktoren, wie die Verbreitung des Sportgeräts, näher beleuchtet. Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung der Sportart Trampolinturnen, national und international. Es werden die Gründung des internationalen Trampolinverbands FIT, die Steigerung der Wettkampfaktivitäten und der olympische Werdegang der Sportart beleuchtet. Im sechsten Kapitel wird die Entwicklung des Wettkampfsystems im Trampolinturnen dargestellt. Hierbei werden die verschiedenen Wettkampfdisziplinen, das Kampfrichterwesen und die Entwicklung der Wettkampfbestimmungen näher beleuchtet. Das siebte Kapitel widmet sich der Leistungsentwicklung im Trampolinturnen. Es werden die Abgrenzung zu ähnlichen Sportarten, die Leistungssteigerung durch Materialverbesserung und Technikänderung sowie die Einführung eines Kadersystems behandelt. Im achten Kapitel werden die verschiedenen Anwendungsbereiche des Trampolins, wie zum Beispiel im Schulsport, in der Therapie und als Trainingshilfsmittel für andere Sportarten, dargestellt. Die Arbeit endet mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse und Schlussfolgerungen.
Schlüsselwörter
Trampolinturnen, Geschichte, Entwicklung, Sportart, Wettkampf, Technik, Material, Leistung, Anwendung, Therapie, Schulsport, George Nissen, FIT.
- Citation du texte
- Christina Neeb (Auteur), 2011, Zur Entwicklung des Trampolinturnens. Historische Aufarbeitung einer neuen olympischen Sportart, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171551