"Bis dass der Tod euch/uns scheidet…." Mit diesem Satz verbindet jeder das Versprechen, mit seinem Partner ein Leben lang verbunden zu bleiben. Die Zahlen von geschiedenen Ehen und sich trennenden Paaren sprechen allerdings eine andere Sprache. In den letzten 20 Jahren ist die Scheidungsrate kontinuierlich gestiegen. Betroffen davon sind erst einmal die Paare selbst, aber auch Kinder, die aus diesen Verbindungen hervorgegangen sind. In der vorliegenden Arbeit werde ich versuchen die Frage zu beantworten, wie Mediation dazu beitragen kann, auch nach Trennung oder Scheidung Elternschaft weiterhin zu leben.
Im ersten Kapitel der Arbeit werde ich, um eine Vorstellung davon zu vermitteln, wie viele Paare und Kinder heute von Trennung und Scheidung betroffen sind, auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes zurückgreifen und diese darstellen. Weiterhin werde ich in Kapitel zwei beschreiben, welche Bedeutung heute einer Scheidung im Leben eines Menschen zukommt.
Das dritte Kapitel wird die rechtlichen Beziehungen zwischen Eltern und Kindern zum Inhalt haben. Kann man sich von seinem Partner trennen und diese Paarebene unwiderruflich verlassen, so sieht der Gesetzgeber die Verantwortung gegenüber den Kindern anders.
Nachdem in diesem Kapitel die Verpflichtungen der Eltern gegenüber ihrem Kind/ihren Kindern deutlich geworden sind, stellt sich die Frage, wie Eltern es schaffen können, dieser Verantwortung gerecht zu werden, und welche Hilfen die soziale Arbeit dazu anbieten kann. Neben einer Reihe von Beratungsmöglichkeiten gibt es das Angebot, ein Mediationsverfahren in Anspruch zu nehmen. Um zu verstehen, um was es sich bei diesem Verfahren handelt, wird Kapitel vier der allgemeinen Darstellung der Mediation gewidmet sein.
Nach dieser allgemeinen Darstellung werde ich mich im fünften Kapitel der Trennungs- und Scheidungsmediation als spezieller Form zuwenden. Am Ende der Arbeit werde ich mich noch damit beschäftigen, was Mediation im Bereich der Trennung oder Scheidung fähig ist zu leisten.
Abschließend werde ich dann auf die Ausgangsfrage zurückkommen, in einem Gesamtresümee meine gewonnenen Erkenntnisse darstellen und mich am Ende der Frage zuwenden, was diese für die soziale Arbeit bedeuten.
Darüber hinaus befinden sich im Anhang zwei Verlaufsprotokolle von Mediationen, welche von mir durchgeführt wurden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Scheidungen in Deutschland (Statistik)
- Die Scheidungsrate
- Zahlen der von Scheidung betroffenen Kinder
- Resümee
- Die Bedeutung der Ehe und Scheidung
- Ein Blick in die Geschichte
- Bedeutung der Ehe heute
- Scheidungsgründe heute
- Ansätze von Scheidungstheorien
- Empirische Untersuchungen
- Resümee
- Die rechtlichen Regelungen der Beziehung zwischen Eltern und Kindern nach Scheidung oder Trennung
- Elterliche Sorge
- Bei Scheidung
- Bei Trennung der nichtehelichen Lebensgemeinschaft
- Inhalt der elterlichen Sorge
- Grenzen der elterlichen Sorge
- Resümee
- Recht des Kindes auf Umgang
- Resümee
- Elterliche Sorge
- Grundlagen der Mediation
- Das Verfahren der Mediation
- Phase 1 - Vorbereitung
- Phase 2 - Konfliktanalyse
- Phase 3 - Produktive Beilegung der Konflikte
- Phase 4 - Mediationsvereinbarung
- Phase 5 Evaluation
- Die Rolle des Mediators
- Grenzen der Mediation
- Ansprüche aus geltendem Recht
- Nichtvereinbare Positionen
- Kognitive Beschränkungen
- Therapie
- Eskalationsstufen der Konflikte
- Mediator
- Resümee
- Arbeitsfelder der Mediation
- Das Verfahren der Mediation
- Trennungs- und Scheidungsmediation als eine besondere Form der Mediation
- Definition
- Besonderheiten
- Konflikte
- Kompetenzen des Mediators
- Ziele der Parteien
- Mediationsvereinbarung
- Kinder in der Mediation
- Grenzen der Trennungs- und Scheidungsmediation
- Leistungen der Mediation in der Praxis
- Gesamtresümee und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit untersucht den Beitrag der Mediation zur Erhaltung der Elternschaft nach Trennung und Scheidung. Sie zielt darauf ab, zu erforschen, wie Mediation als Instrument der Konfliktlösung in der Sozialen Arbeit dazu beitragen kann, die Beziehung zwischen Eltern und Kindern nach einer Trennung oder Scheidung positiv zu gestalten.
- Die steigende Scheidungsrate in Deutschland und ihre Auswirkungen auf Kinder
- Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die elterliche Sorge und den Umgang nach Trennung und Scheidung
- Die Prinzipien und Methoden der Mediation im Kontext von Trennung und Scheidung
- Die Rolle des Mediators in der Unterstützung von Familien in Trennungssituationen
- Die Möglichkeiten und Grenzen der Mediation im Hinblick auf die Bewältigung von Konflikten und die Erhaltung der Elternschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Trennung und Scheidung ein und stellt die Relevanz der Mediation in diesem Kontext dar. Das zweite Kapitel beleuchtet die Scheidungsrate in Deutschland anhand von Statistiken und analysiert die Auswirkungen von Trennung und Scheidung auf Kinder. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Bedeutung der Ehe und Scheidung im historischen und gesellschaftlichen Kontext sowie mit den Ursachen für Scheidungen. Das vierte Kapitel behandelt die rechtlichen Rahmenbedingungen für die elterliche Sorge und den Umgang zwischen Eltern und Kindern nach Trennung und Scheidung. Das fünfte Kapitel widmet sich den Grundlagen der Mediation, dem Verfahren und der Rolle des Mediators. Das sechste Kapitel analysiert die besondere Form der Trennungs- und Scheidungsmediation, ihre Besonderheiten, Ziele und Grenzen. Das siebte Kapitel bietet ein Gesamtresümee der Arbeit und einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfelder.
Schlüsselwörter
Scheidung, Mediation, Trennungs- und Scheidungsmediation, Elternschaft, Kinder, Konfliktlösung, Soziale Arbeit, rechtliche Rahmenbedingungen, Familienrecht, Mediationsverfahren, Mediator, Konfliktmanagement, Familienmediation.
- Citation du texte
- Heike Matejka (Auteur), 2010, Mediation als Hilfe in der sozialen Arbeit?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171688