Die Theorie des Gesellschaftsvertrags besagt, dass einzig Zustimmung seitens der Regierten einer Regierung rechtmässige Autorität verleihen kann. Die Legitimität einer jeden Herrschaft muss sich somit auf einen Vertrag stützen können, in dem alle Bürger gemeinsam der Einsetzung einer Obrigkeit zugestimmt und diese mit den entsprechenden Kompetenzen ausgestattet haben.
David Hume, ein englischer Philosoph des 18. Jahrhunderts, hat in seinen Essays und im Traktat über die menschliche Natur die Vertragstheorie kritisiert. Er versucht aufzuzeigen, dass die Vertragstheoretiker einigen schwerwiegenden Trugschlüssen erliegen und dass sie von Überlegungen ausgehen, die in modernen Gesellschaften keine Gültigkeit haben. In Auseinandersetzung mit Humes Schriften soll in dieser Arbeit der Frage nachgegangen werden, ob es Hume gelingt die Vertragstheorie zu widerlegen.
Angesichts der gebotenen Kürze einer Seminararbeit kann nicht auf alle Einzelheiten von Humes Philosophie eingegangen werden, zudem muss die Schilderung der Vertragstheorie in ihren Grundzügen genügen. Stellvertretend für die Vertragstheoretiker wird mit John Locke und seinen Zwei Abhandlungen über die Regierung, von denen besonders die zweite von Interesse ist, argumentiert. In einem ersten Schritt wird ein kurzer Überblick über Humes Ideen zur Gemeinschaft gegeben, um danach die Argumentationen von Locke und Hume einander gegenüberzustellen. Anschliessend folgt Humes alternative Konzeption zu der Frage, wie rechtmässige Autorität zustande kommt und zum Schluss wird versucht, die oben formulierte Fragestellung zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ursprung der Gemeinschaft
- Humes Kritik am Gesellschaftsvertrag
- Rechtmässige Autorität durch Gewalt, Gesetz und Gewohnheit
- Schlusswort
- Literatur- und Quellenverzeichnis
- Primärliteratur
- Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit David Humes Kritik an der Vertragstheorie. Hume argumentiert, dass die Legitimität von Herrschaft in modernen Gesellschaften nicht auf einen expliziten Gesellschaftsvertrag zurückzuführen ist, sondern auf die Gewohnheit, die Gesetze und den Wunsch nach Sicherheit. Die Arbeit untersucht, ob Hume die Vertragstheorie widerlegen kann und welche alternativen Konzeptionen er für die Entstehung von rechtmässiger Autorität bietet.
- Humes Kritik an der Vertragstheorie
- Die Rolle von Gewohnheit, Gesetzen und Sicherheit in der Legitimierung von Herrschaft
- Die Entstehung von Gemeinschaft und die Rolle der menschlichen Natur
- Humes alternative Konzeptionen für die Entstehung von rechtmässiger Autorität
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die zentrale Frage nach der Widerlegung der Vertragstheorie durch David Hume.
2. Ursprung der Gemeinschaft
In diesem Kapitel werden Humes Gedanken zur Entstehung von Gemeinschaft beleuchtet. Hume argumentiert, dass der Mensch von Natur aus zur Gemeinschaft tendiert, die Familie als erste Form der Gemeinschaft darstellt und die Sicherung des Eigentums eine wichtige Rolle für den Erhalt der Gesellschaft spielt.
3. Humes Kritik am Gesellschaftsvertrag
Hume kritisiert die Vertragstheorie mit dem Argument, dass die rechtmässige Herrschaft in modernen Gesellschaften nicht auf einen expliziten Vertrag zurückzuführen ist, sondern auf Gewohnheit und die Sicherung von Sicherheit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf folgende Schlüsselwörter: David Hume, Vertragstheorie, Gesellschaftsvertrag, Herrschaft, Legitimität, Gewohnheit, Gesetz, Sicherheit, menschliche Natur, Gemeinschaft, John Locke.
- Citation du texte
- Maria Krummenacher (Auteur), 2010, Hume und der Gesellschaftsvertrag, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171762