Ziel dieser Facharbeit ist es, die Interessen des Wirtschaftsbürgertums und die Gründe für dessen Handeln in der Revolution von 1848/49 zu untersuchen. Ausschlaggebend für diese Themenwahl ist nicht nur ein allgemeines Interesse an Ökonomie und Geschichte, sondern vor allem das Interesse an der Frage, ob ein so großes Bedürfnis nach Veränderungen in Staat und Gesellschaft allein von patriotischer Begeisterung getragen werden konnte. Es geht hierbei in keinem Fall darum, dem Wirtschaftsbürgertum jener Zeit Heimatliebe und ein nationales Gemeinschaftsgefühl abzusprechen, jedoch den Blick darauf zu lenken, dass handfeste wirtschaftliche Interessen von größerer Bedeutung für das Wirtschaftsbürgertum waren. Warum die Revolution trotz aller wirtschaftlicher Vorteile und der anfänglichen Un-terstützung schlussendlich doch von dieser Bevölkerungsgruppe gehemmt wurde, ist die zweite Frage, die ich durch das Verfassen dieser Facharbeit beantworten möchte.
Nach einer Einführung in die Situation des Stadt-, Bildungs- und Wirtschaftsbürgertums folgt eine Darlegung der Interessenslage und der daraus folgenden Handlungen des Wirt-schaftsbürgertums, konkretisiert am Beispiel des Unternehmens Krupp. Der Ablauf der Re-volution 1848/49 wird als bekannt vorausgesetzt; auf eine Darlegung wird daher verzichtet - zumal Einzelereignisse im Zusammenhang mit der Fragestellung dieser Arbeit von nachran-giger Bedeutung sind.
Wichtige Begriffe werden im Kontext erläutert. Verwendete Literatur ist im Anhang zu-sammengestellt; genutzt wurden nicht nur anerkannte Standardwerke der universitären For-schung (z.B. Werke von Gunilla Budde und Frank Lorenz Müller), sondern auch Publikatio-nen von Journalisten mit dem Arbeitsschwerpunkt Geschichte (bspw. Frank Stenglei
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Das Bürgertum
- Das Stadtbürgertum
- Das Bildungsbürgertum
- Das Wirtschaftsbürgertum
- Die Rolle des Wirtschaftsbürgertums in der Revolution von 1848/49
- Das Wirtschaftsbürgertum in der Frankfurter Nationalversammlung
- Interessen an der Revolution von 1848
- Wirtschaftliche Interessen
- Politische Interessen
- Die Hemmung der Revolution
- Schwer zu steuernde Radikalität der Bewegung
- Fehlende Identifikation mit der revolutionären Bewegung
- Angst vor der „sozialen Revolution“
- Die Firma Krupp zur Zeit der Revolution
- Schlussbemerkung
- Anhang
- Literaturverzeichnis
- Arbeitsprozessbericht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Facharbeit untersucht die Interessen des Wirtschaftsbürgertums und die Gründe für dessen Handeln in der Revolution von 1848/49. Dabei wird insbesondere die Frage beleuchtet, ob die wirtschaftlichen Interessen des Wirtschaftsbürgertums die Hauptmotivation für ihre Unterstützung oder Hemmung der Revolution waren.
- Die Entwicklung und Stellung des Stadt-, Bildungs- und Wirtschaftsbürgertums im 18. und 19. Jahrhundert
- Die wirtschaftlichen und politischen Interessen des Wirtschaftsbürgertums während der Revolution von 1848/49
- Die Rolle des Wirtschaftsbürgertums bei der Hemmung der Revolution
- Die Bedeutung des Unternehmens Krupp als Beispiel für die Handlungsweise des Wirtschaftsbürgertums
- Die Auswirkungen der Industrialisierung auf die politische und gesellschaftliche Landschaft des 19. Jahrhunderts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Facharbeit beginnt mit einer Einführung in die Situation des Stadt-, Bildungs- und Wirtschaftsbürgertums im 19. Jahrhundert. Dabei werden die jeweiligen Merkmale, Interessen und gesellschaftlichen Positionen dieser Gruppen beleuchtet.
Im Anschluss wird die Rolle des Wirtschaftsbürgertums in der Revolution von 1848/49 analysiert. Es werden die wirtschaftlichen und politischen Interessen dieser Gruppe sowie deren Einfluss auf den Verlauf der Revolution untersucht. Die Analyse fokussiert auf die Gründe, warum das Wirtschaftsbürgertum letztlich zur Hemmung der Revolution beitrug.
Die Facharbeit wird durch eine Betrachtung der Firma Krupp während der Revolution abgerundet. Anhand dieses Unternehmens wird konkretisiert, wie das Wirtschaftsbürgertum in der Praxis auf die Revolution reagierte.
Schlüsselwörter
Diese Facharbeit befasst sich mit dem Wirtschaftsbürgertum im 19. Jahrhundert, insbesondere mit dessen Rolle in der Revolution von 1848/49. Wichtige Schlüsselwörter sind: Industrialisierung, Kapitalismus, wirtschaftliche Interessen, politische Partizipation, Revolution, Bürgertum, Stadtbürgertum, Bildungsbürgertum, Wirtschaftsbürgertum, Frankfurter Nationalversammlung, Unternehmen Krupp.
- Citation du texte
- Karsten Große (Auteur), 2011, Die Rolle des Wirtschaftsbürgertums während der Revolution von 1848 - Motive für dessen Haltungen gegenüber der Revolution, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172029