Der Einfluss der Medien auf den Alltag ist in den letzten 50 Jahren unumstritten massiv gestiegen. Jeder Bürger hat mittlerweile leichten Zugang zu verschiedensten Massenmedien. Besonders die Bereitstellung des Internets für die Öffentlichkeit hat zu diesem exorbitanten Nutzungsaufschwung beigetragen und den Menschen völlig neue Partizipationsmöglichkeiten aufgezeigt.
Massenmedien sind in einem langen Prozess in modernen Gesellschaften zu etwas Alltäglichem geworden.
Medien durchdringen alle Lebensbereiche und verändern nach und nach die Art und Weise wie untereinander kommuniziert wird. Besonders die Politiker sind von dieser expandieren Mediennutzung betroffen, die ihnen zwar neue Chancen bietet, aber auch mehr Möglichkeiten zu Scheitern. Die politische Kommunikation entwickelt völlig neue Formen. Ohne Zweifel kann man Deutschland bei dem derzeitigen Umgang mit den Medien als eine Mediengesellschaft bezeichnen, die Ulrich Saxer als „moderne Gesellschaften, in denen Medienkommunikation, also über technische Kommunikation realisierte Bedeutungsvermittlung, eine allgegenwärtige Prägekraft entfaltet“ definiert.
Neben Fortschritt und Lebenserleichterungen haben die Medien allerdings auch Schattenseiten mit denen man sich ebenfalls kritisch auseinandersetzen sollte. Wie schon Luhmann mit Hilfe des Konstruktivismus erklärte, konstruieren Medien immer etwa ein eigenes Bild von Wirklichkeit. Durch steigende Nutzung der Massenmedien erklärt es sich von selbst, dass das Weltbild der meisten Menschen, ein von den Medien gezeichnetes ist. Eigene Realitätserfahrungen verringern sich mehr und mehr und werden ersetzt durch die Realitätswahrnehmung via Massenmedien. Gerade in Zeiten der Globalisierung sind Massenmedien die wichtigste und schnellste Informationsquelle. Eine immer größer werdende Gefahr ist deshalb auch das Risiko von – unbewusst oder bewusst verbreiteten – Falschinformation und manipulativer Darstellung. Diese Hausarbeit soll die Stellung der Massenmedien in der Gesellschaft erklären und in diesem Zusammenhang zu einer Einschätzung des Verhältnisses zwischen massenmedialer Berichterstattung und dem speziellen Bereich Politik geben. Wie stehen diese beiden Systeme im Verhältnis zueinander und wie hoch sind die derzeitigen Gefahren des gegenseitigen Einflusses oder gar der Instrumentalisierung einer Sektion.
Inhaltsverzeichnis
- LEBEN IN EINER MEDIENGESELLSCHAFT
- MEDIEN UND POLITISCHE KOMMUNIKATION
- MASSENMEDIEN UND MASSENKOMMUNIKATION
- POLITISCHE KOMMUNIKATION UND POLITIKVERMITTLUNG
- MEDIENORDNUNGSTYPOLOGIEN
- RUNDFUNK
- Historische und rechtliche Entwicklung des Rundfunks
- Auftrag des öffentlichen Rundfunks
- Das „Problem“ der Staatsferne
- PRINTMEDIEN
- INTERNET UND WEB 2.0
- FUNKTIONEN DER MEDIEN
- HERSTELLUNG VON ÖFFENTLICHKEIT
- VERHÄLTNIS ZWISCHEN POLITIK UND MEDIEN
- MEDIALISIERUNG UND DEREN ERSCHEINUNGSFORMEN
- Mediokratiemodell - Übermacht der Medien
- POLITISIERUNG
- Top-Down-Modell – Übermacht der Politik
- BOTTOM-UP-MODELL – ÜBERMACHT DES PUBLIKUMS
- BIOTOP-MODELL – SYMBIOSE ALLER BEREICHE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die komplexe Beziehung zwischen Medien und Politik in der heutigen Gesellschaft. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, wie sich die zunehmende Medialisierung und Politisierung auf das Verhältnis zwischen diesen beiden Bereichen auswirken.
- Die wachsende Bedeutung der Medien in der Gesellschaft
- Die Rolle der Medien in der politischen Kommunikation
- Die unterschiedlichen Modelle des Verhältnisses zwischen Politik und Medien
- Die Herausforderungen und Chancen der Medialisierung für die Politik
- Die Auswirkungen der Medien auf die Meinungsbildung und Willensbildung in der Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 widmet sich der Analyse der Mediengesellschaft und deren Einfluss auf den Alltag. Es beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der Medien sowie die rasante Zunahme ihrer Nutzung in den letzten Jahrzehnten. Kapitel 2 analysiert die Rolle der Medien in der politischen Kommunikation, untersucht die unterschiedlichen Formen der Massenkommunikation und beleuchtet die Bedeutung von Medien in der Vermittlung politischer Inhalte. In Kapitel 3 werden verschiedene Medienordnungstypen vorgestellt, darunter Rundfunk, Printmedien und Internet. Kapitel 4 beschäftigt sich mit den Funktionen der Medien in der Gesellschaft, insbesondere mit der Herstellung von Öffentlichkeit. Kapitel 5 widmet sich der komplexen Beziehung zwischen Politik und Medien und analysiert verschiedene Modelle, die das Verhältnis beider Bereiche beschreiben.
Schlüsselwörter
Medialisierung, Politisierung, Massenmedien, politische Kommunikation, Mediengesellschaft, Rundfunk, Printmedien, Internet, Meinungsbildung, Willensbildung, Öffentlichkeit, Politikvermittlung, Mediokratiemodell, Top-Down-Modell, Bottom-Up-Modell, Biotop-Modell.
- Quote paper
- Stefanie Groß (Author), 2010, Medialisierung und Politisierung in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172091