Wir schließen an den ersten Teil von Koevolution von Organisation und Management an. Dort haben wir nach den funktionalen Äquivalenten für die Erfordernisse des Managements, sich in die Organisation einzunisten, gefragt. Nun beleuchten wir die andere Seite dieser Koevolution.
Management nistet sich parasitär in die Paradoxien der Organisation ein. Wir suchen nach diesen Paradoxien und nach funktionalen Äquivalenten auf Seiten des Managements, um den gemeinsamen Lock-In aus heroischem Management und pseudo-rational blinder Organisation auch von dieser Seite zu lösen.
Es wird aus der Perspektive der Viabilität der Organisation geschrieben. Die Organisation wird als unter Selektionsdruck stehend beschrieben. Dieser wird als sich aufgrund der Umweltveränderung auf die Ebene der Wahrnehmung- und Lernfähigkeit verschiebend beobachtet.
Jedoch ist die gesamte organisationale Perepherie auf die von der Gesellschaft delegierte Aufgabe der „Unbestimmtheitsabsorption“ zur Entscheidung von Unentscheidbarem innerhalb der Organisation ausgerichtet, was der Flexibilität der organisationalen Wirklichkeitsattraktoren entgegensteht.
Die undurchschaubare Differenz psychischer und sozialer Operationen kristallisiert sich an der Stelle des Managements auf doppelte Weise. Es ist am empfindlichsten Lebensnerv der Organisation spezialisiert und zuständig für die
Ungewißheitsabsorption, und es ist die Adresse für Karriere auf Seiten der Individuen und damit strukturell der Nukleus opportunistischer Präferenzen.
Daraus folgt die Paradoxie, daß das Management, welches die Organisation intern aufsteigen läßt, die Organisation als Ganzes auf Dauer absteigen läßt.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
I. Einführung
I.1. Problemstellung
I.2. Methodische Grundlagen
I.3. Interpenetration
I.4. Rekursivität
I.5. Soziologische Perspektive und ökonomisches Economizing
I.6. Praxisrelevante Abstraktion
II. Organisation und Entscheidung
II.1. Die doppelte Schließung
II.2. (Un)Sicherheitsabsorption
II.3. Verpackungen
II.4. Zeitverhältnisse
II.5. Rationalität als Self-fullfilling prophecy
III. Die Ökologie der Entscheidung
III.1. Psychische Systeme
III.2. Wahrnehmung und Kommunikation
III.3. Wahrnehmung und Wirklichkeit
III.4. Mitgliedschaft und Karriere
III.5. Kleiner Schluß
IV. Funktionale Äquivalente
IV.1. Notwendigù Unmöglichù Kontingenzwahrnehmung
IV.2. Operationù Beobachtung ù Ambivalenztstoleranz
IV.3. Managementù Mitarbeiter ù Identitätstoleranz
IV.4. Kontrolleù Abhängigkeitù Abhängigkeitstoleranz
IV.5. Entscheidung als sozialer Rechenprozess
V. Resümee] triesierung
VI. Erklärung zur Diplomarbeit
VII. Literatur
Vorwort
Wir schließen an den ersten Teil von Koevolution von Organisation und Management an. Dort haben wir nach den funktionalen Äquivalenten für die Erfordernisse des Managements, sich in die Organisation einzunisten, gefragt. Nun beleuchten wir die andere Seite dieser Koevolution.
Management nistet sich parasitär in die Paradoxien der Organisation ein. Wir suchen nach diesen Paradoxien und nach funktionalen Äquivalenten auf Seiten des Managements, um den gemeinsamen Lock-In aus heroischem Management und pseudo-rational blinder Organisation auch von dieser Seite zu lösen.
Es wird aus der Perspektive der Viabilität der Organisation geschrieben. Die Organisation wird als unter Selektionsdruck stehend beschrieben. Dieser wird als sich aufgrund der Umweltveränderung auf die Ebene der Wahrnehmung- und Lernfähigkeit verschiebend beobachtet.
Jedoch ist die gesamte organisationale Perepherie auf die von der Gesellschaft delegierte Aufgabe der „Unbestimmtheitsabsorption“ zur Entscheidung von Unentscheidbarem innerhalb der Organisation ausgerichtet, was der Flexibilität der organisationalen Wirklichkeitsattraktoren entgegensteht.
Die undurchschaubare Differenz psychischer und sozialer Operationen kristallisiert sich an der Stelle des Managements auf doppelte Weise. Es ist am empfindlichsten Lebensnerv der Organisation spezialisiert und zuständig für die Ungewißheitsabsorption, und es ist die Adresse für Karriere auf Seiten der Individuen und damit strukturell der Nukleus opportunistischer Präferenzen.
Daraus folgt die Paradoxie, daß das Management, welches die Organisation intern aufsteigen läßt, die Organisation als Ganzes auf Dauer absteigen läßt.
Wendet man sich von dieser statisch komparativen zu einer prozessualen Betrachtung, gewinnt sie noch an Komplexität. Denn gleichzeitig ist dieser Ursprungsvorgang der sich daraufhin auf inhaltlicher Ebene reproduzierende Vorgang der vollständigen Operation auf die oder trotz der vollständigen Beobachtung. Damit deutet sich die prozessuale Gleichzeitigkeit der beiden Arbeiten „Koevolution von Organisation und Management I und II“ in Form einer Rekursivität an.
Die Veränderung des Managements, daß die Organisation verändern will, ist zuerst die Selbstveränderung und umgekehrt. Sie hört, wie in einem Ping-Pong-Spiel, in welchem nicht klar ist, wer wem welchen Ball zuerst zugespielt hat, nicht mehr auf.[1] Doch diese Blickrichtung reicht als Voraussetzung zur Veränderung des chronifizierten Musters aus koevoliertem Management und Organisation nicht aus. Sie hilft nur dennoch die Möglichkeit eines Anfangs trotz anfangslosen Anfangs sehen zu können.
Das Management nistet sich parasitär in die Paradoxien der Organisation ein. Diese Perspektive drängt die explizierten Kriterien, nach denen Manager in Organisationen Karriere machen, in den Schatten, und führt neue ein.
Diese Seite der Analyse trägt der innerorganisatorischen Dynamik stärker Rechnung und stellt die Gesellschaft als Nutznießer hinsichtlich ihres funktionalen Erfordernisses Entscheidung (Unbestimmtheitsabsorption) an ihren Anfang. Diese Delegation wird strukturell über die Verortung, innerhalb Organisation bis zu deren Management als bisheriges Selektions- und Formungskriterium heruntergebrochen.
Die Folgekosten dieser Willkürverdeckungsnotwendigkeit sind für die Organisation (zu) hoch. Wir entdecken die vorhandene Lösung als historisch gewachsen, als kontingent und deren Ökologie als sich wandelnd.
Wenn wir Entscheidungen als verpackte Willkür erkennen, führt die Funktionalanalyse in Kombination mit einem „viabilitätsorientierten Economizing“ zu anderen funktionalen Lösungen als dem real existierenden Management.
Aus den Voraussetzungen einer somit notwendigen „Kulturrevolution“ über Interventionen in rekursives Evolieren, leitet die Analyse einen „postheroischen Toleranzenkanon“ als Verhaltensstrukturmuster der Individuen als beispielhaftem Rezeptor für die wahrnehmungs- und anpassungsfähige viable Organisation der Zukunft ab.
I. Einführung
Wie bereits im Vorwort angedeutet, verschiebt sich die Betrachtungsgrundlage dieser Arbeit durch die Perspektive der funktionalen Äquivalente auf die Gesellschaft. Die hier betrachteten Organisationen befinden sich, aus dieser Perspektive betrachtet, in einer paradoxen Doppelnutzung. Einerseits im Funktionssystem Wirtschaft dem globalen Selektionsdruck, mit allen aus den jeweiligen Gesellschaften ihr überlassenen Restriktionen ausgesetzt und andererseits die Unbestimmtheitsabsorption als Funktion von der Gesellschaft delegiert bekommen zu haben. (Abschnitt I.1.)
So greifen wir auf den methodischen Unterbau der vorhandenen Rückseite dieser Arbeit: “Koevolution von Organisation und Management I” zurück. Dieser wird in Abschnitt I.2. genauer dargestellt.
Um die Zusammenhänge von Wahrnehmung als relevanter Ressource psychischer Systeme für die Organisation, und Kommunikation, als basaler Einheit von Organisationen hinreichend klären zu können, nehmen wir, mit Luhmann, einen Analogieschluß hinsichtlich der Operationen der psychischen Systeme vor. Die damit eindeutige und scharfe Grenze zwischen psychischen und sozialen Operationen wird mit dem Begriff der Interpenetration genauer beleuchtet. (Abschnitt I.3.)
Das Zusammenspiel von „Koevolution von Organisation und Management I und II“ läßt sich, sowohl auf der Ebene der Beschreibung, als auch auf der Ebene des Beschriebenen, als anfangslose rekursive Operation verstehen (Abschnitt I.4.). Die daraus ableitbaren Interventionen mittels funktionaler Äquivalente müssen, um dieser prozessualen Struktur Rechnung zu tragen, eine analoge Struktur aufweisen.
Das Ziel der Arbeit wird mit Hilfe eines, dem williamsonschen äquivalenten, „Economizing“ formuliert. Hierbei taucht das Kernphänomen dieser Arbeit auf: Die gleichsam große Undurchsichtigkeit und Abhängigkeit der Organisation von der Grenze Wahrnehmungù Kommunikation und deren jeweilige Autopoiesis führen (selbst die institutionen-) ökonomischen Ansätze an ihre Grenzen und damit diese Arbeit darüber hinaus. (Abschnitt I.5.)
Als Folge taucht die Notwendigkeit einer diese Grenzen transzendierenden Betrachtungsweise auf. Mit ökonomische Unterscheidungen überwindender Systemtheorie wird die Darstellung abstrakter, das beobachtbare Phänomen verliert dadurch jedoch nichts von seiner Praxisrelevanz, ganz im Gegenteil, einige Lösungen werden durch die Einführung der systemtheoretischen Perspektive überhaupt erst ermöglicht. (Abschnitt I.6.)
I.1. Problemstellung
Die These dieser Arbeit ist, daß sich der Selektionsdruck der Systemart Organisation in Hinsicht auf deren Umgang mit der Umwelt erhöht hat. Aufgrund der dynamischeren, komplexeren Umwelt ist Wahrnehmung als Ressource für die Attraktor-Flexibilität[2] zu einem Engpaßfaktor der Organisation geworden. Damit rückt die Schnittstelle Individuum / Organisation wiederum in das Blickfeld, denn die Ressource Wahrnehmung ist nur dem Individuum zugänglich. Dieses ist wiederum in der Umwelt der Organisation zu verorten. Damit sind die Wahrnehmungen der Individuen der Organisation nicht (spezifisch) zugänglich und das existentielle Problem der Organisation formuliert.
Parallel hat sich die Wahrscheinlichkeit für die Annahme der Identitätsmarke Management bei den psychischen Systemen über andere gesellschaftliche Einflüsse, um diesem Risiko entgegenzusteuern, erhöht.[3] Anders formuliert mußte die Gesellschaft andere Gründe suchen und bereitstellen, die Annahmewahrscheinlichkeit der Identitätsmarke Management zu erhalten.[4] Und dieses trotz der Abnahme der Wirksamkeit rationaler Wirklichkeitskonstruktionen auf die die Viabilität aufrechterhaltende Reduktion der Umweltkomplexität, und des damit verbundenen Identitätsrisikos für die beteiligten Individuen.
Daraus ergibt sich die Betrachtung des gegenseitig voraussetzungsvollen „Füreinander-Umwelt-Seins“ dieser beiden Systemarten. Es ist ein Lock-In evolutionärer Errungenschaften, über konsolidierte Gewinne der beteiligten Systemarten, ein strukturelles Arrangement, welches gute Gründe in Form von Überlegenheit gegenüber funktionalen Äquivalenten vorzuweisen hat und damit in seinen Wirkungen und Nebenwirkungen zunächst persistent bleibt. Denn die Voraussetzungen zur Entstehung einer bestimmten „Lösung“ sind ihre Eignung und evolutionäre Vorteilhaftigkeit.[5]
Selbst und insbesondere ineffiziente, dysfunktionale evolutionäre Errungenschaften neigen zum Überleben, wenn sie Voraussetzung für andere, ohne eben diese, unwahrscheinliche Strukturen sind. Denn Evolution transformiert geringe Entstehungswahrscheinlichkeit in hohe Erhaltungswahrscheinlichkeit. Und das bedeutet und erklärt für den vorliegenden Fall die Vorgehensweise des Äquivalenzfunktionalismus: Um den Lock-In aufzulösen, ist es notwendig, an unterschiedlichen, historisch gewachsenen Voraussetzungs-Funktionalitäten (funktionalen Erfordernissen) anzusetzen und diese anders zu bedienen bzw. eventuelle, in vorhandene Nischen lockende, Rezeptoren zu verstopfen.
Jedoch wollen wir für die Analyse „im Hinterkopf behalten“, daß, wenn „etwas der Fall ist“, auch sehr wahrscheinlich „etwas dahinter steckt“. Wir bremsen damit Gestaltungs- oder sogar Steuerungsoptimismus. Denn in Form von evolutionären Errungenschaften werden Strukturen festgehalten und in Abhängigkeit vom Maß der Realisation der Komplexitätsgewinne, irreversibel eingebaut. In ausreichender Demut vor Voraussetzungen vorhandener Lösungen bedenken wir, daß evolutionäre Errungenschaften nicht entstehen, weil sie sich zur Lösung bestimmter Probleme eignen, sondern die Probleme erst mit den Errungenschaften entstehen.[6]
Bei der Analyse hilft die doppelte Lose Kopplung der Form der Evolution im Forschungsverbund mit der Systemtheorie. Auf der Zeitachse entzerrt sie sich in Variation/Selektion/Restabilisierung und korrespondiert mit der Notwendigkeit der räumlichen Innen/Aussen- bzw. System/Umwelt- Form. Damit besagt die Bestimmtheit eines Elementes nichts über die Bestimmtheit eines anderen Elements aus.[7]
I.2. Methodische Grundlagen
Wir erinnern uns an die theoretischen Grundlagen: Interdisziplinarität[8] wirkt als Mittel zur Reintegration zuvor artifiziell, zum Teil nur historisch begründbarer, ausdifferenzierter Unterscheidungen und Perspektiven. Systemtheorie wird als universelle, jedoch nicht absolute Perspektive um komplexe, selbstreferentielle Rückkopplungen beobachten, und diese Unterscheidungen auch noch durch Beobachtung 2. Ordnung (Kybernetik II. Ordnung) auf ihre blinden Flecken überprüfen zu können, genutzt.
Das Economizing[9] ist, in Verknüpfung mit dem systemtheoretischen Instrument des Äquivalenzfunktionalismus, auch hier die Vorgehensweise, Vorhandenes als kontingent und Verschiedenartiges als vergleichbar zu erfassen und vorzuführen, welche Probleme in Hinsicht auf die Unterscheidung viabelù nicht –viabel, auch anders gelöst werden könnten. Damit treten zweckrationale und systemrationale Gesichtspunkte in den Vordergrund.
Weiterhin verbinden wir die Theorie autopoietischer Systeme mit der Koevolutionstheorie.
Evolution meint den Strukturwandel in Form einer eigendynamischen Veränderung in der Zeit, bestehend aus dem Dreischritt aus Variation, Selektion und Restabilisierung.
Koevolution meint ein über eine Form von Selektion, die strukturelle Kopplung[10], in diesem Fall die Interpenetration[11], stattfindendes immer schon füreinander relevante Umwelt Sein in der Zeit.
Strukturelle Kopplung steht für alle Ereignisse, die als "Mehrsystemereignisse" in verschiedenen Systemen nach je herrschendem Eigensinn vorkommen. Welche Ereignisse für welche Systeme "relevant", im Sinne von funktional sind, ist eine Folge von Koevolution und nicht systemeigene Leistung.
„Organisationen als soziale Systeme suchen sich bestimmte Manager (psychische Systeme), und Manager (psychische Systeme) suchen sich bestimmte Organisationen (soziale Systeme). Danach sind sie strukturell gekoppelt, d.h. füreinander relevante Umwelt. Für beide ist dieses also eine nach Kriterien selegierte Nische in der ihrer selbstgeschaffenen Umwelt. Jedes für sich ist weiterhin ein strukturdeterminiertes System, welches Umweltereignisse zumeist nur unspezifisch, im Sinne einer Irritation, manchmal jedoch auch als Interpenetration, auf sich wirken läßt.“[12]
Damit gehen wir von einer Kombination aus beidseitiger, selbstreferentieller Selbst- und Fremdselektion zwischen den Systemen aus.
Da jedes für sich ein Systemart in einer selbstgewählten Umwelt ist, führt die Veränderung der Umwelt der jeweiligen Systemart gleichzeitig zu einer Verschiebung der Achsen der Koevolution. Die nicht spezifische Schnittstelle, zwischen den beiden Systemarten, läßt sich somit in Hinblick auf Rückwirkungen der Veränderungen in den jeweiligen Umwelten beobachten.
I.3. Interpenetration
Wir folgen der soziologischen Systemtheorie in ihrer Vorgehensweise, soziale Systeme als autopoietisch sich mit Hilfe ihrer basalen Einheiten, Kommunikation, aus eigenen Strukturen und Prozessen reproduzierend, zu beschreiben.
Kommunikation kommt als Synthese drei verschiedener Selektionen, von Information, Mitteilung dieser Information und Verstehen, zustande. Wobei sich das Kommunikationssystem sein eigenes Verstehen schafft.
Um diese Schnittstellenbetrachtung vornehmen zu können, werden wir dieselben Grundannahmen autopoietischer Reproduktion für psychische Systeme treffen.
Wir erweitern damit den Betrachtungsraum um das Wissen, daß wir die Reaktionen eines psychischen Systems auf Elemente sozialer Systeme aufgrund dessen autopoietischer Reproduktion oder, mit Heinz von Foerster formuliert, seiner Nicht–trivialität, nicht Wissen können.
Genauso wenig, wie ein Individuum über einen Kommunikationsbeitrag das soziale System spezifisch beeinflussen kann, kann eine Organisation dieses bei den beteiligten psychischen Systemen in ihrer Umwelt.
Bewußtsein trägt zur Kommunikation nur Rauschen bzw. Störung bei und umgekehrt. „Aber diese Argumentation bedarf natürlich einer Verfeinerung, da die Kommunikationssysteme oft Personen thematisieren und da das Bewußtsein sich gewöhnt hat, bestimmte Worte zu lieben, bestimmte Geschichten zu erzählen und sich so mit Kommunikation partiell identifiziert.“[13]
Dieses impliziert die Begrenzung der Betrachtung der jeweiligen Mehrsystemereignisse als „funktionale Erfordernisse“ des schon immer aneinander Angepasstseins beider Systemarten, ohne direkt oder spezifisch auf Motive oder Bedürfnisse zurückgreifen zu können, da wir von diesen nur wissen, daß wir nichts darüber wissen.
Wir separieren damit die Interpenetration psychischer und sozialer Systeme in: psychische Systeme, welche ihre Identität über die Beobachtung der Differenz von Selbstreferenz und Fremdreferenz herstellen und diese Fremdreferenz nur über Personen gewinnen; soziale Systeme, welche über Attribution Kontingenz und Komplexität reduzieren, und deren Kopplungsmedium, die Person. Personen als das Medium der strukurellen Kopplung von psychischen und sozialen Systemen entstehen somit als „bargaining-process“ zwischen Attribution und Intention.
Beobachtet man die Phänomene, die als Schnittmenge von Attribution und Intention kondensieren, also vom psychischen System durch Wiederbenutzung anerkannt werden, welche Gewichtung Selbst- und Fremdreferenz laufend bekommt, und welche Fremdreferenz in Form von sozialen Systemen laufend gesucht wird, so lassen sich eine strukturelle Verhaltensdispositionen feststellen.
Aus der Annahme und Suche nach bestimmten Attributionen auf der Außenseite läßt sich auf die funktionellen Erfordernisse des entsprechenden psychischen Systems schließen. Auf diesen Zusammenhang kommen wir in Kapital IV., Funktionale Äquivalente, zurück.
I.4. Rekursivität
Koevolution von Organisation und Management I und II sind zwei durch eine künstliche Unterscheidung voneinander getrennt beobachtete Seiten der Koevolution. Das eine entwickelt sich am anderen sobald das andere sich am einen bereits entwickelt hat und umgekehrt.
Wie immer ist die Stelle des Anfangs kontingent, jede Arbeit kommt in der anderen vor. Das Management von morgen soll genauso die Organisation von Morgen attrahieren, wie die Organisation von Morgen das Management von Morgen attrahieren soll. Dabei gibt es keinen Anfang, nur die Geschichte eingespielter Reagibilität und die Geschichte gegenseitigen Voraussetzung-Seins.
Betrachtet man die Unterscheidung von Management und Organisation mit dem Formenkalkül Spencer-Browns, so kommt man dem hier – inhaltlich, und in Form der zwei Teile dieser Arbeit - formal auftauchenden Verhältnis der beiden Systeme am nächsten: Die zwei Evolutionsbewegungen in der Zeit widersprechen sich nicht und heben einander nicht auf, weil sie sich bedingen und sich in einem rekursiven Zusammenhang zeitlich trennen.
Obwohl sie einander folgen sind sie füreinander Voraussetzung. Denn Koevolution heißt, daß jedes (in diesem Fall) System nur zusammen, und in Zusammenhang mit, seiner Umwelt evoliert. Systeme sind in diesem Sinne immer schon angepaßt. Oder, bildlicher formuliert, jedes System lebt in einer Unzahl chronifizierter Muster mit seiner Umwelt. Es stellt auf diese ab, genauso wie andere Systeme in der Umwelt auf das System abstellen.
Der Vorschlag in Koevolution und Management I war, an allen vier möglichen Interventionspunkten gleichzeitig anzusetzen um eine Auflösung des Lock-In ermöglichen zu können. Das bedeutet erstens, funktionale Erfordernisse beider Seiten anders zu erfüllen und zweitens, Rezeptoren dem Andocken parasitärer Umwelten auf beiden Seiten zu verstopfen.
Unter anderem und unter den Bedingungen dieser Paradoxie, zieht sich die „Organisation von Morgen“ gleichzeitig, und nur so, mit dem „Management von Morgen“ an den eigenen Haaren aus dem „Sumpf“.
Wie bereits erwähnt, bedarf es dabei neben der Erkenntnis über Autopoiesis des Bewußtseins und sozialer Systeme, der Akzeptanz einer Geschichte aus in evolutionäre Pfadabhängigkeiten eingebetteter evolutionärer Errungenschaften.[14]
Es folgt nun eine systemtheoretisch fundierte Betrachtung der Koevolution von psychischen und sozialen Systemen unter der Perspektive der Optimierung der Viabilität der Organisation. Diese Perspektive soll erst einmal genauer unter dem Begriff „Economizing“ dargestellt werden.
I.5. Soziologische Perspektive und ökonomisches Economizing
Ökonomische Probleme werden mit soziologischen Unterscheidungen und soziologische mit ökonomischen beschrieben.
Um andere, durch willkürlich gesetzte Unterscheidungen verhinderte, Perspektiven einzunehmen und die blinden Flecken der üblichen Unterscheidungen zu erkennen, werden unorthodox die Unterscheidungen einiger Disziplinen (Soziologie, Psychologie) angewandt, um Probleme anderer Disziplinen (Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre) zu beschreiben. Interdisziplinarität wird hier mit Notwendigkeit der Re-Integration kontingent ausdifferenzierter Perspektiven genutzt.
Es gibt zwei Kostenfaktoren, die im Sinne eines Economizing einer Heilung zur transaktionskostenökonomischen Optimalsituation im Sinne der Viabilität der Organisation im Wege stehen (also den Gewinn und die Überlebensfähigkeit minimieren). Die hier angewandte Unterscheidung ist die der Disziplinen Soziologie ù Ökonomie, bzw. die vor-der-Einführung-der-Soziologie-in-die-Ökonomie ù nach-der-Einführung-der-Soziologie-in-die-Ökonomie.
Die eine Gruppe von Aspekten, von March/Simon[15] erstmals genauer dargestellt, ist die im institutionenökonomischen Kontext als „bounded rationality“ (im engeren Sinne) bezeichnete Einschränkung der Entscheidungsrationalität: Handlungsmöglichkeiten, Konsequenzen, die die Handlungsalternativen nach sich ziehen, und die Entscheidungssituation sind nicht vollständig bekannt. Weiterhin ist keine vollständige Präferenzordnung vorhanden, so daß die, für Rationalität notwendigen Bedingungen, die Gesetze der Transitivität, der Alternativen von Entscheidungen, nicht zutreffen. Daraus leiteten March & Simon eine Reformulierung der rationalen Entscheidungstheorie und mit ihr ihre zwei fundamentalen Merkmale, „bounded rationality“.
Diese, aus der Organisationstheorie bereits hinlänglich bekannten, Aspekte lassen sich um neue erkenntnis- und systemtheoretische Rationalitätseinschränkungen erweitern.
Aufgrund ihrer Aktualität und weniger starken Diffusion in die Denkauffassungen der Leser werden diese in dieser Arbeit den größeren Raum einnehmen. Denn auch Denkauffassungen bzw. Erkenntnisse lassen sich im Ko-Evolutionskontext beschreiben. Es ist für eine Verarbeitung evolutionärer „Lösungen“ von Problemen, die wiederum Lösungen anderer Probleme sind, irgendwann an der Zeit, ein bestimmtes Wissen zu generieren und zu diffundieren.[16]
Während die Organisationstheorie noch von Streuverlusten bei der Wissensweitergabe redet, wird man mit luhmannscher Systemtheorie auf die Eigendynamik von sozialen Systemen und die Autopoiesis jeder Kommunikation stoßen[17].
Damit gibt es nicht nur harmlose Streuverluste: Die gesamte Idee vom Sender-Empfängermodell samt Kanal- und Behältermetapher geht (hoffentlich) verloren.[18] Die Aktualisierung und Radikalisierung dieses Kommunikationsaspektes findet auf einer analogen Ebene wie der Gesamtfaktor der Rationalität im Denken und Verhalten in Organisationen in Form einer Totalabsage statt. Nämlich: In der Organisation wird nicht nur beschränkt (nicht vollständig) rational gehandelt, es wird überhaupt nicht (alles andere als) rational, nämlich willkürlich, gehandelt.
(Analog: Wissen und Informationen werden über Kommunikation nicht nur beschränkt (nicht vollständig, durch eine Störquelle verzerrt) weitergegeben; es wird überhaupt nicht (alles andere als) weitergegeben, was ego alter geben möchte.)
Dieses sind Beispiele der Rekontextualisierung der Unterscheidungen der Organisationstheorie, mit Hilfe neuerer Theorien.[19]
Die zweite Gruppe von Kosten welche der Organisation aufgrund ihrer Abhängigkeit von Entscheidern entstehen, sind die Kosten, die dem mikropolitischen Bereich des Abweichens der Nutzenfunktionen der Entscheider von der der Organisation bedingt. Um das Problem der opportunistischen Präferenzen herum hat sich nicht umsonst eine „Neue Organisationsökonomik[20] “ formiert, welche sich an die Ressourcen der Property-Rights-Theorie, ihrer kritischen Weiterentwicklung, der Agenturtheorie, der Organisationstheorie, der Theorie der Firma und der Transaktionskostenökonomik wendet. Aber auch hier kam man, wie man liest, um eine transdisziplinäre Zusammenführung einer von „soft facts“ getriebenen Beschreibung des Problems nicht herum.
Um Transaktionskosten in Form von Opportunitätskosten zu senken, stellt man sogar auf einen „moral code of conduct“ ab und setzt intra team und inter team auf Reputation und befindet sich mit Begriffen wie Werten und Vertrauen schon weit auf soziologischem Boden.
Diese Analyse stellt sich der Beobachtung der opportunistischen Präferenzen jenseits von Überwachung, Bindung und Anreizkontrolle, weil es sich, so die Grundthese, nicht in einem eventuellen „moral hazard“ erschöpft.
Die Schnittstelle zwischen Organisation und Management ist maßgeblich für die Zukunft der Organisation, denn die Entscheider und ihre Opportunitäten finden ihre Lücken in der Paradoxie der Organisation auf die Bewußtseinsoperation „Wahrnehmung“ angewiesen zu sein, obwohl auf eben diese nicht spezifisch zugegriffen werden kann.
Das Problem der Organisation ist die Nichtunterscheidbarkeit der Beiträge der Individuen in Hinsicht auf die Unterscheidung, ob es sich bei dem Unterschied zwischen Kommunikation und Wahrnehmung im Einzelfall ein wirklichkeitsprobleminduzierten oder einen nutzenfunktionsassymmetrieinduzierten handelt. Sie kann es nicht wissen, da die psychischen Systeme der beteiligten Individuen für sie weder vollständig aufschließbar, noch umstellbar sind. Der Versuch auf Motive rückschließen zu wollen bringt sie und diese Arbeit nicht weiter.
Warum sich das heroische Management so einfach in die Paradoxien der Organisation nisten kann, ist erkannt. Das Management nutzt die Differenz von Kommunikation und Wahrnehmung, den strukturell vorhandenen Aspekt des „Nicht –gewußt-haben-Könnens“ als Nische um die Momente des „Nicht-gewußt-haben-Wollens“ zum „biasing“ der Entscheidungen: von der Nutzenfunktion der Organisation hin zu ihrer eigenen. Aufgrund inverser Zeitverhältnisse, und kommunikativer Emergenz der Organisation ist es dem Management möglich, sich parasitär in die Notwendigkeit, die Willkür der Wirklichkeit überdecken zu müssen, einzunisten.
Organisationen sind der gesellschaftliche Abladeplatz für Unbestimmtheit, und Management wiederum ist der Abladeplatz für Unbestimmtheit innerhalb der Organisation. Dafür wird sie/es laufend entschädigt.
Die Frage ist, ob diese Nischenbesetzung als Lösung zur Kompensation des Managements, der Viabilität der Organisation auch in Zukunft zugute kommt, oder ob die Schnittstelle bzw. der Unbestimmtheitsspielraum Wahrnehmung-Kommunikation sich aufgrund der Umweltveränderung nicht um eine zu wertvolle Ressource der Organisation handelt, um sie für die mikropolitischen Spiele des beteiligten Managements zu „verschwenden“.
Diese ökonomisierbaren Einschränkungen der Entscheidungen sind bereits im institutionenökonomischen Kontext mit der positiven Principal-Agententheorie als verhaltenssteuerndem Ansatz über Anreizstrukturen angegangen worden.
Das, und warum dieser jedoch nur einen Teil des Entscheidungsverhaltens zur „first best“ Lösung heilen/optimieren kann, ist bereits in „Koevolution von Organisation und Management I“ dargestellt worden.[21]
[...]
[1] Kirkegaard nannte diese Paradoxie (aus der jeweils subjektiven Perspektive des nicht handeln könnenden) den Sprung in die Freiheit, die Treppe, die sich dem Geist unter seinen Füßen bildet, während er sie hinaufläuft. So ist in diesem Fall die Treppe einerseits das neue Management für die Organisation und andererseits die Organisation für das Management. Kirkegaard, Sören (1984), Der Begriff Angst – Eine simple psychologisch-hinweisende Erörterung in Richtung des dogmatischen Problems der Erbsünde von Vigilius Haufniensis, Frankfurt am Main.
[2] Der Attraktor ist der Eigenwert einer Organisation, der autopoietisch zwischen Information und Rauschen entscheidet. Siehe dazu Abschnitt II und Luhmann, Niklas, Organisation, in: Ortmann/Küppers, Opladen 1992, S. 173, f.
[3] Siehe dazu: Flötotto, Marion (2000), Koevolution von Organisation und Management I, Wahlpflichtarbeit an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Witten/Herdecke, S. 17 f.
[4] Dieser Aussage liegt eine ganz profane (hier wohl eher lamarksche Variante mit neodarwinistischem Ablaufschema der) Evolutions-Populationsdynamik Unterscheidung zugrunde (wir betrachten die Evolution unterschiedlicher Systempopulationen, Identitätsmarken, Unterscheidungen, Kommunikationen, Wahrnehmungen usw. im Zeitverlauf). Es ist die hier angewandte Unterscheidung, weil es für die Beschreibung der gesellschaftlichen Entwicklung keine andere Theorie gibt, die Aufbau und Reproduktion des Sozialsystems und seiner Populationen erklären könnte. Wie alle Unterscheidungen, führt auch sie auf eine Ursprungsparadoxie zurück. „Die Unwahrscheinlichkeit des Überlebens isolierter Individuen oder auch isolierter Familien wird transformiert in die geringere Unwahrscheinlichkeit ihrer strukturellen Koordination, und damit beginnt die soziokulturelle Evolution. Die Evolutionstheorie verlagert das Problem in die Zeit und versucht zu klären, wie es möglich ist, daß immer voraussetzungsreichere, immer unwahrscheinlichere Strukturen entstehen und als normal funktionieren.“ Luhmann, Niklas (1997), Die Gesellschaft der Gesellschaft, Frankfurt am Main, S. 414 und damit sind wir am Kern des Problems eines (wie im Fall von Organisation und Management vorliegenden) Lock-In.
[5] Luhmann, Niklas (1997), Die Gesellschaft der Gesellschaft, Frankfurt am Main, S. 506.
[6] Vgl. Luhmann, Niklas (1997), Die Gesellschaft der Gesellschaft, Frankfurt am Main, S. 508.
[7] Vgl. Luhmann, Niklas (1997), Die Gesellschaft der Gesellschaft, Frankfurt am Main, S. 503.
[8] Flötotto, Marion (2000), Koevolution von Organisation und Management I, Wahlpflichtarbeit an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Witten/Herdecke, S. 6 f.
[9] „Die Transaktionskostenökonomie kann nur feststellen, daß eine vollständige „Heilung“ mit ihren Unterscheidungen nicht möglich ist. Transaktionskosten sind vorhanden und lassen sich, abhängig von Governance Strukturen oder Verträgen, minimieren.“ Flötotto, Marion (2000), Koevolution von Organisation und Management I, Wahlpflichtarbeit an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Witten/Herdecke, S. 6 Und: Es werden, analog zu der Vorgehensweise der positiven Prinzipal-Agentur-Ansatzes, insbesondere des williamsonschen Economizing, die Erkenntnisse und Instrumente der Systemtheorie, für das formulierte Problem genutzt. Systemtheoretisch können hier, ähnlich wie im Fall der systemischen Familientherapie, funktionale Äquivalente und neue Denkmodelle gesucht werden. Zusätzlich jedoch, anders als im Fall der Familientherapie, können die Ressourcen der psychischen Systeme in der Umwelt ausgetauscht werden. Damit ist eine Konstante der Familientherapie in eine Variable überführt. Erst diese Freiheit macht ein Economizing auch über die Variable der strukturell gekoppelten psychischen Systeme möglich.
[10] „Über strukturelle Kopplung kann ein System an hochkomplexe Umweltbedingungen angeschlossen werden, ohne deren Komplexität erarbeiten oder rekonstruieren zu müssen. (...) Das gilt bereits für die physikalischen Umweltkopplungen des Nervensystems und besonders eindrucksvoll auch für die Kopplung des Kommunikationssystems an die individuell verstreuten Bewußtseinssysteme.“ Luhmann, Niklas (1997), Die Gesellschaft der Gesellschaft, Frankfurt am Main, S.107
[11] Interpenetration bedeutet die Angewiesenheit eines Systems auf ein anderes, und zwar in einer genau bestimmten Weise. Psychische System könnten ohne soziale Kommunikation nicht existieren und soziale Kommunikation könnte ohne Bewusstseinsoperation nicht zustande kommen. Der Begriff der Interpenetration ist für das Verhältnis von psychischen Systemen und sozialem System reserviert. Strukturelle Kopplung erfolgt an bestimmten Punkten; Interpenetration hingegen beschreibt die Koevolution von psychischen Systemen und sozialem System. „Von Penetration wollen wir sprechen, wenn ein System die eigene Komplexität (und damit: Unbestimmheit, Kontingenz und Selektionszwang) zum Aufbau eines anderen Systems zur Verfügung stellt. In genau diesem Sinne setzen Soziale Systeme Leben voraus. Interpenetration liegt entsprechend dann vor, wenn dieser Sachverhalt wechselseitig gegeben ist, wenn also beide Systeme sich wechselseitig dadurch ermöglichen, daß sie in das jeweils andere ihre vorkonstituierte Eigenkomplexität einbringen. (...) Im Falle von Interpenetration wirkt das aufnehmende System auch auf die Strukturbildung des penetrierenden Systeme zurück.“ Luhmann, Niklas (1984), Soziale Systeme – Grundriß einer allgemeinen Theorie, Frankfurt am Main , S. 290; „Von Interpenetration soll nur dann die Rede sein, wenn auch die ihre Komplexität beitragenden Systeme autopoietische Systeme sind. Interpenetration ist demnach ein Verhältnis von autopoietischen Systemen.“ Luhmann, Niklas (1984), Soziale Systeme – Grundriß einer allgemeinen Theorie, Frankfurt am Main , S. 296.
[12] Flötotto, Marion (2000), Koevolution von Organisation und Management I, Wahlpflichtarbeit an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Witten/Herdecke, S. 15.
[13] Luhmann, Niklas, Was ist Kommunikation?, in: Soziologische Aufklärung Band 6, Opladen 1995, S. 122.
[14] Siehe: I.3. Analogieschluß
[15] Vgl. March, James/Simon, Organizations, 1958, S. 139.
[16] Das kann man daran beobachten, daß, sofern Wissen noch nicht brauchbar ist, es sich nicht druchsetzt, und eventuell zu einem späteren Zeitpunkt einer Reaktualisierung zugeführt wird. Und bei der dann eintretenden Diffundierung der wiederkäuende Träger oft maßlos übertrieben als Erfinder sich profilieren kann. Auch hier entstehen parasitäre Verhältnisse, in denen das Aufspringen auf ohnehin stattfindende Entwicklungen zum richtigen Zeitpunkt ähnlich dem Segeln oder Wellenreiten, zu einem (in diesem Fall eher fragwürdigen) Talent zählt. Das könnte man dann als eine Form von „Wissenschaftsmanagement“ bezeichnen wobei aufgrund der Analogie der Erfolgskriterien wiederum im Fachbereich Wirtschaft Vorreiter zu beobachten sind. Mit dieser Methode kann man mittlerweile sogar zwei Karrieren, eine im System Wirtschaft und eine im System Wissenschaft, extrem effizient managen. Auch hierfür werden sich Codes entwickeln.
[17] Siehe Kapitel II.1. „Die doppelte Schließung“
[18] Zu einer bildhaften Darstellung der Umstellung von ontologischer auf konstruktivistische Kommunikationsmetaphern, siehe: Krippendorf, Klaus (1989/1990), Eine häretische Kommunikation über Kommunikation über Kommunikation über Realität, in: Delfin XII, S. 52 – 67.
[19] Zu den theoretischen und praktischen Implikationen des Übergangs von einer Theorie der ungewissen, turbulenten Umwelt zu einer Theorie operativer Schließung und autopoietischer Reproduktion. Siehe insbesondere Niklas Luhmann, Organisation und Entscheidung, (Manuskript) 1999: „Die operative Schließung verhindert auch, daß das System einzelnen Irritationen zu große Bedeutung beimißt. Auch wenn man das Problem nicht, wie hier, in der operativen Unerreichbarkeit der Umwelt sieht, sondern nur, mit James March und anderen, in ihren Zufallsfunktionen, ihren unkontrollierbaren Turbulenzen und im „imperfect matching“ von System und Umwelt, kann man das Problem erkennen, daß in einer zu schnellen Anpassung an die Umwelt , also an Zufallskonstellationen liegen würde.“ und weiter: „ In beiden Fällen ist die Konsequenz, die Organisation in ihren Lernbemühungen auf sich selbst zu verweisen und die Anpassungserfolge der Evolution zu überlassen. Dagegen sind die theoretischen Konsequenzen erheblich. Man kann, mehr als bisher üblich, die Organisationstheorie an interdisziplinäre Entwicklungen anschließen und mehr als bisher üblich, unanalysierte Abstraktionen auflösen. Das schon vorliegende Wissen wird dann in eine noch unvertraute Terminologie eingebracht und reformuliert. Und zugleich wird damit deutlich, wie stark sich die „behavioral theory of the firm“ bereits von den klassischen Annahmen der rationalen Entscheidungs- und Organisationstheorie entfernt hatte.“ Luhmann, Niklas (1999), Organisation und Entscheidung, Manuskript, S. 57.
[20] Vgl. Richter/Furubotn (1996), Neue Institutionenökonomik, S.33 und 304 ff.
[21] Flötotto, Marion (2000), Koevolution von Organisation und Management I, Wahlpflichtarbeit an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Witten/Herdecke, S. 8 f.
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