Im Zuge der Globalisierung hat sich auch der Anpassungsdruck auf die nationalen Arbeitsmärkte erhöht. In diesen Zeiten zunehmenden Wettbewerbs und eng vernetzter internationaler Arbeitsteilung müssen sich besonders Arbeitnehmer täglich neuen Herausforderungen stellen, um der Schnelllebigkeit wirtschaftlicher Strukturen und den ständigen Veränderungen der Märkte selbst gerecht zu werden. Im Zusammenhang mit sich stetig wandelnden Qualifikationsanforderungen sind vor allem Fremdsprachenkenntnisse „gefragter denn je“ (Bulmahn 2001, S. 1). Zentrale Aufgabe einer zukunftsorientierten Bildung ist somit die konsequente Förderung der Fremdsprachenkenntnisse, um Schüler1 – die „Arbeitnehmer von morgen“ – auf eine wichtige Anforderung des Arbeitsmarktes vorzubereiten.
Da das Verhältnis von mündlicher und schriftlicher Kommunikation im Alltag und im Beruf bei etwa 95 % zu 5 % liegt, plädiert Kieweg (2000, S. 4) dafür, den Fokus des Fremdsprachenunterrichts auf die Mündlichkeit – also das Sprechen, Präsentieren, Moderieren etc. – zu legen. Umso erschreckender ist die Tatsache, dass 30% der Schüler keine mündlichen Beiträge im Unterricht leisten bzw. nicht einmal die Chance haben sich interaktiv zu beteiligen (vgl. Haß et al. 2006, S. 96). Darüber hinaus bestätigen Ergebnisse der DESI-Studie2, dass die durchschnittliche individuelle Sprechzeit von Schülern oft bei weniger als 15 Sekunden pro Unterrichtsstunde liegt (vgl. Helmke et al. 2008, S. 350). Angesichts dieser Fakten, die Taubenböck (2007, S. 3) als „Sprachlosigkeit im Klassenzimmer“ bezeichnet, muss der moderne, zukunftsorientierte Fremdsprachenunterricht es sich zur Aufgabe machen die individuellen Sprechanteile der Schüler zu erhöhen, um die kommunikative Kompetenz der Schüler zu fördern und somit den Anforderungen des Arbeitsmarktes und nicht zuletzt auch den jeweiligen curricularen Vorgaben gerecht zu werden.
[...]
1 In der vorliegenden Arbeit wird die grammatisch männliche Namensform „Schüler“ zur Bezeichnung von Jungen und Mädchen in der Schule verwendet. Lediglich wenn ausdrücklich auf einen Unterschied verwiesen oder beide Gruppen dezidiert hervorgehoben und betont werden sollen, wird vom generischen Maskulinum abgewichen.
2 DESI = „Deutsch Englisch Schülerleistungen International“. Studie zur Untersuchung der sprachlichen Leistungen und der Unterrichtswirklichkeit in den Fächern Deutsch und Englisch.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Sprachliche Fertigkeiten
- Sprechen und Sprachfunktionen
- Psycholinguistische Grundlagen des Sprechens
- Formen mündlicher Sprachverwendung
- Allgemeine Empfehlungen zur Förderung des Sprechens
- Förderung des Sprechens
- Übungsformen zur Förderung des Sprechens im Unterricht
- Darstellung ausgewählter Präsentationsformen zur Förderung der Sprachkompetenz
- Konsequenzen für die zu planende Unterrichtsreihe
- Konzeption der Unterrichtsreihe
- Analyse des Bedingungsfeldes
- Didaktisch-methodische Konzeption
- Analyse der curricularen Vorgaben
- Analyse der Thematik
- Auswahl- und Reduktionsentscheidung
- Anzustrebende Lernziele/Kompetenzen
- Lernziel der Unterrichtsreihe
- Prozessorientierte Lernziele/Kompetenzen
- Makrostruktur
- Anfangserhebung vor Beginn der Unterrichtsreihe
- Die Unterrichtsreihe - Applying for a Job
- Researching yourself (2. und 3. Stunde)
- Researching the market (4. und 5. Stunde)
- Writing a Curriculum Vitae (7. und 8. Stunde)
- Job Interview (11. und 12. Stunde)
- Abschlussreflexion aus Sicht der Schüler
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, die Rolle von Präsentationen im Fremdsprachenunterricht zu analysieren, insbesondere im Kontext der Thematik „Applying for a Job“. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Wirksamkeit von Präsentationen für die Förderung der Sprachkompetenz und den individuellen Sprechanteil von Schülern zu untersuchen.
- Die Bedeutung der mündlichen Kommunikation im Berufsleben
- Die Förderung der Sprachkompetenz im Fremdsprachenunterricht
- Die Einsatzmöglichkeiten von Präsentationen zur Steigerung des Sprechanteils von Schülern
- Die Analyse und Bewertung der Präsentationsformen im Rahmen der Unterrichtsreihe
- Die Reflexion der Ergebnisse der Unterrichtsreihe und die Ableitung von Schlussfolgerungen für die Praxis
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und beleuchtet die Relevanz der Sprachkompetenz im Kontext des globalisierten Arbeitsmarktes. Sie stellt die Notwendigkeit einer verstärkten Förderung der Mündlichkeit im Fremdsprachenunterricht heraus und erläutert die Wahl des Themas „Applying for a Job“ für die Unterrichtsreihe.
- Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die Arbeit. Es behandelt verschiedene sprachliche Fertigkeiten, definiert das Sprechen und seine Funktionen sowie die psycholinguistischen Prozesse der Sprachproduktion. Darüber hinaus werden die Formen der mündlichen Sprachverwendung (Monologisches und Dialogisches Sprechen) dargestellt. Im Fokus steht die Förderung des Sprechens, wobei allgemeine Empfehlungen und konkrete Übungsformen vorgestellt werden. Schließlich werden die in der Unterrichtsreihe eingesetzten Präsentationsformen präsentiert und anhand ausgewählter Kriterien bewertet.
- Konsequenzen für die zu planende Unterrichtsreihe: Dieses Kapitel leitet aus den Erkenntnissen der theoretischen Analyse Konsequenzen für die zu planende Unterrichtsreihe ab. Es stellt die Grundlage für die Konzeption der Unterrichtsreihe dar.
- Konzeption der Unterrichtsreihe: Dieses Kapitel beschreibt die Konzeption der Unterrichtsreihe. Es beinhaltet die Analyse des Bedingungsfeldes, der curricularen Vorgaben, der Thematik sowie die Auswahl und Reduktion der Inhalte. Darüber hinaus werden die anzustrebenden Lernziele/Kompetenzen, die Makrostruktur und die Anfangserhebung vor Beginn der Unterrichtsreihe erläutert.
- Die Unterrichtsreihe - Applying for a Job: Dieses Kapitel beschreibt die Durchführung der Unterrichtsreihe, die sich auf die Thematik „Applying for a Job“ konzentriert. Es thematisiert und erläutert die Planung, Durchführung und Reflexion der einzelnen Unterrichtseinheiten, die sich mit den Themen „Researching yourself“, „Researching the market“, „Writing a Curriculum Vitae“ und „Job Interview“ befassen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themenbereiche Sprachkompetenz, Mündlichkeit, Fremdsprachenunterricht, Präsentation, Bewerbung, Berufsfachschule Wirtschaft, Unterrichtsreihe, Sprachproduktion und Schüleraktivierung.
- Arbeit zitieren
- Master of Education Bjoern Cebulla (Autor:in), 2010, Förderung der Sprachkompetenz durch den Einsatz von Präsentationen im Englischunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172222