Die europäischen Nationalliteraturen des 19. Jahrhunderts sind durch die Beschreibung von Gesellschaft und Zeit charakterisiert. Soziale Diskriminierung, moralische Wertvorstellungen und psychologische Aspekte werden beleuchtet. Eine prägnante Ausprägung stellt in dieser Epoche die literarische Thematik Ehebruch dar, bei dem sowohl soziale und konventionelle Hindernisse als auch soziopsychologische von prägender Gestalt sind. Zur Etablierung dieses Genres trägt auch Clarins La Regenta bei. Die vorliegende Arbeit bietet zunächst einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung bezüglich der Frage nach der Verführbarkeit und Willfährigkeit der Frau im Ehebruchroman und möglichen literaturwissenschaftlichen Gründen, bevor in einem nächsten Schritt theoretische Aspekte des Mythos Don Juan beleuchtet werden. Die Darstellung der Verarbeitung der Don-Juan-Thematik bei verschiedenen Autoren; seit Tirso de Molina (17.Jahrhundert) bis in das 20. Jahrhundert, dient als Wegbereitung für die Vorstellung der etablierten Definitionsversuche des typischen Don Juans, bevor im Hauptteil unter Rückbezug auf Clarins Charakter Don Álvaro in La Regenta mögliche Demontagefaktoren dieses Mythos thematisiert werden. In einem letzten Teil wird der Bogen zum Topos der verführten Frau geschlagen und deren Position im Lichte ihrer gesellschaftlichen Zwänge erläutert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Inhalt
- Theorie des Ehebruchromans
- Mythos Don Juan; theoretische Aspekte
- Demontage eines Mythos: Don Álvaro
- Die Verführte: Ana Ozores
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Ehebruchroman des 19. Jahrhunderts und analysiert Clarins La Regenta als Beispiel für dieses Genre. Sie untersucht die Verführbarkeit und Willfährigkeit der Frau in diesem literarischen Kontext und ergründet die literaturwissenschaftlichen Gründe dafür. Darüber hinaus befasst sie sich mit dem Mythos Don Juan, analysiert dessen Darstellung bei verschiedenen Autoren und untersucht die Demontage dieses Mythos am Beispiel des Don Álvaro in La Regenta. Schließlich wird die Position der Verführten Frau im Lichte ihrer gesellschaftlichen Zwänge beleuchtet.
- Ehebruch und Verführbarkeit der Frau im 19. Jahrhundert
- Der Mythos Don Juan und seine Darstellung in der Literatur
- Die Demontage des Don-Juan-Mythos am Beispiel von La Regenta
- Die Position der Verführten Frau in der Gesellschaft
- Clarins La Regenta als Beispiel für den Ehebruchroman
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz der Thematik des Ehebruchromans im 19. Jahrhundert dar und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Sie skizziert den Forschungsstand und die thematischen Schwerpunkte.
- Inhalt: Dieses Kapitel bietet eine Zusammenfassung der Handlung von La Regenta, wobei die zentralen Figuren und Konflikte vorgestellt werden. Es wird die Rolle der Gesellschaft im Roman beleuchtet und die Handlungsmotive der Hauptfiguren aufgezeigt.
- Theorie des Ehebruchromans: Dieses Kapitel befasst sich mit der Theorie des Ehebruchromans und untersucht die Fragestellungen der Verführbarkeit und Willfährigkeit der Frau in diesem Genre. Die Arbeit analysiert Schlickers' Thesen und untersucht die verschiedenen Motive für den Ehebruch, die in La Regenta sichtbar werden.
- Mythos Don Juan; theoretische Aspekte: Dieses Kapitel beleuchtet den Mythos Don Juan und seine literarische Verhandlung bei verschiedenen Autoren. Es werden verschiedene Definitionen des typischen Don Juans vorgestellt und die Rolle dieses Mythos in La Regenta analysiert.
- Demontage eines Mythos: Don Álvaro: Dieses Kapitel untersucht die Figur des Don Álvaro in La Regenta und analysiert die Faktoren, die zur Demontage des Don-Juan-Mythos beitragen. Die Arbeit analysiert die Charakterisierung des Don Álvaro und seine Beziehung zur Protagonistin Ana Ozores.
- Die Verführte: Ana Ozores: Dieses Kapitel beleuchtet die Figur der Ana Ozores als Verführte Frau und untersucht ihre Position im Lichte ihrer gesellschaftlichen Zwänge. Die Arbeit analysiert die Motive für Anas Ehebruch und die Konsequenzen ihrer Entscheidung.
Schlüsselwörter
Ehebruchroman, La Regenta, Clarín, Don Juan, Mythos, Verführbarkeit, Willfährigkeit, Frau, Gesellschaft, 19. Jahrhundert, Spanien, Literaturwissenschaft, Theorien, Analyse, Interpretation.
- Quote paper
- Moritz Jan Schütze (Author), 2011, Der literarische Ehebruch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172271