Der Stich "Die Versuchung Christi" (Abb. 1) ist das hervorragendste in Meister LCz's graphischem Oevre. Demzufolge wird er in der Forschung häufig erwähnt, auch dort mitaufgezählt, selbst wenn der Meisters LCz nur kurz erwähnt ist . Es wurde jedoch kaum die Mühe aufgewendet, dieses Werk im Hinblick auf seinen künstleri-schen und ideellen Gehalt genauer zu untersuchen.
In der kunstwissenschaftlichen Forschung sind mehrere Versuche unternommen worden, die geographische Herkunft des Meisters zu bestimmen und ihn zu identi-fizieren. Alle Forschungsergebnisse bis jetzt bleiben Hypothesen, denn wir verfü-gen außer seinen Graphiken und Gemälden über so gut wie gar keine archivalische Informationen über ihn, die uns zu einer eindeutigen Aussage über die Herkunft und Person unseres Meisters verhelfen könnten. Keine historischen Nachrichten über seinen Geburtsort und seine Ausbildung sind bis jetzt bekannt, seine Tätigkei-ten werden zwischen 1485 und 1497 dokumentiert, zwei Daten, die wir aus dem ihm zugeschriebenen Tucher-Altar und dem Schweißtuch- Kupferstich entnehmen können. Es scheint mir daher alles andere als trivial, die kunstwissenschaftlichen Auseinandersetzungen bezüglich der Herkunft und Identifikation des Meisters ge-nauer nachzuvollziehen und die Begründungen zu skizzieren, die die Forscher je-weils zur Unterstützung ihrer Annahmen benutzt haben.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Allgemeines zu Person und Werk des Meisters LCz
- 1.1 Hypothesen zur Herkunft und Identifikation des Meisters: Eine forschungs-geschichtliche Darstellung.
- 1.1.a. Die Niederländer-Hypothese
- 1.1.b. Die Cranach-Hypothesen.
- 1.1.c. Die Niederrheiner und Oberrheiner-Hypothese.
- 1.1.d. Die Oberdeutscher-Hypothese.
- 1.1.e. Die Katzheimer-Hypothese..
- 1.2 Zur Datierung der Kupferstiche.......
- 1.2.a. Der Fall des Steinbocks
- 1.2.b. Das Kruzifix (Abb. 3)
- 1.2.c. Zwei Damen auf der Brücke (Abb. 4)
- 1.2.d. Zwei Damen auf der Wiese (Abb. 5)
- 1.1 Hypothesen zur Herkunft und Identifikation des Meisters: Eine forschungs-geschichtliche Darstellung.
- 2. Bildanalyse am Beispiel des Stichs "Die Versuchung Christi".
- 2.1 Bildbeschreibung, ikonographische Analyse und ikonologische Interpretation
- 2.1.a. Die Versuchungen: die erzählte Geschichte.
- 2.1.b. Die dualistische Aufteilung der Bildfläche: ein theologisches Bildprogramm.........
- 2.1.c. 3.1.3. Die Christus-Figur im Vordergrund: Gottesverständnis
- 2.1.d. Die Eidechse zum Fuß Christi: ein 'heidnischer' Gottesgehilfe.
- 2.1.e. Der Teufel: das Bild des Bösen als Gegengewicht des Göttlichen.
- 2.2 Annahme zu Funktion und Bildtypus des Stichs..
- 2.1 Bildbeschreibung, ikonographische Analyse und ikonologische Interpretation
- 3. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Leben und Werk des Meisters LCz, einem bedeutenden Graphiker der Spätgotik. Ziel ist es, seinen Werdegang und seine künstlerischen Besonderheiten zu beleuchten, insbesondere seine Herkunft, Datierungsfragen und die ikonographische Deutung seiner Werke zu untersuchen. Die Arbeit konzentriert sich auf den Kupferstich "Die Versuchung Christi" als Beispiel für seine Kunstfertigkeit und seine theologischen Botschaften.
- Die Identifizierung und Lokalisierung des Meisters LCz, basierend auf verschiedenen Hypothesen
- Die Datierung seiner Werke, besonders im Zusammenhang mit dem Stilwandel und dem Einfluss anderer Künstler
- Die kunsthistorische und ikonographische Analyse des Kupferstichs "Die Versuchung Christi"
- Die Bedeutung des Bildes im Kontext des Gottesverständnisses der Spätgotik
- Die Einordnung des Meisters LCz in die Kunstlandschaft seiner Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen kurzen Überblick über die Gliederung der Arbeit. Kapitel 1 befasst sich mit dem Leben und Werk des Meisters LCz. Es werden verschiedene Hypothesen zur Herkunft und Identifizierung des Meisters vorgestellt, die auf unterschiedlichen Quellen und künstlerischen Merkmalen basieren. Das Kapitel beleuchtet auch die Schwierigkeiten, die Datierung seiner Werke zu erforschen, da es nur wenige gesicherte Informationen über den Künstler gibt. Die Datierung der Kupferstiche wird anhand von ausgewählten Beispielen diskutiert.
Kapitel 2 widmet sich der Bildanalyse des Stichs "Die Versuchung Christi". Hier werden die einzelnen Bildmotive beschrieben und ikonographisch interpretiert. Der Fokus liegt auf der dualistischen Aufteilung der Bildfläche, die ein theologisches Programm widerspiegelt. Der Christus-Figur im Vordergrund wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt, ebenso wie dem Detail der Eidechse als Symbol des 'heidnischen' Gottesgehilfen. Die Darstellung des Teufels als Gegengewicht des Göttlichen rundet die ikonographische Analyse ab.
Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und beleuchtet die Bedeutung des Meisters LCz für die Kunstgeschichte.
Schlüsselwörter
Meister LCz, Spätgotik, Graphik, Kupferstich, "Die Versuchung Christi", Ikonographie, Bildanalyse, Herkunft, Datierung, Kunstgeschichte, Gottesverständnis, theologisches Bildprogramm, Martin Schongauer, Albrecht Dürer.
- Arbeit zitieren
- Xiaoqin Su (Autor:in), 1999, Meister LCz als Graphiker, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172611