Strafen in der Heimerziehung und ihre Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche


Hausarbeit, 2010

17 Seiten


Leseprobe

Gliederung

1. Einleitung

2. Begriffsklärung

3. Geschichtlicher Exkurs

4. Formen des Fehlverhaltens

5. Reaktionen von den Erziehern und den Kindern und Jugendlichen
5.1 Reaktionen auf das unerwünschte Verhalten durch die Erzieher
5.2 Reaktionen von den Kindern und Jugendlichen auf die Bestrafungen
5.2.1 Die Problematik des Taschengeldentzuges
5.2.2 Die Problematik Auszeitraum
5.3 Die Rolle der Eltern

6. Ergebnis

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

In dieser wissenschaftlichen Arbeit geht es um die Thematik Strafen in der Heimerziehung und deren Auswirkungen auf die Kinder und Jugendlichen.

„Strafen“ sind ein heikles, nicht sehr leicht zu bewältigendes Thema, nicht nur in der Praxis der stationären Erziehungshilfe, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit. Strafen sind ein Instrument, das im erheblichen Umfang als Erziehungsmittel kritisch betrachtet werden muss, wenn nicht sogar abgelehnt werden sollte. Jedoch sollten immer das Maß der Strafen und auch die Gründe, die zum Fehlverhalten führten, genau hinterfragt werden, um eine Einschätzung über Sinnhaftigkeit oder Unsinnigkeit von Strafen geben zu können.

Das Thema „Strafgebung“ umfasst eine Problematik, die sehr häufig im Alltagsleben in den unterschiedlichsten Heimen aufgegriffen werden muss. So spielt dieses Thema oft auch in den in der Regel wöchentlich stattfindenden Team- oder täglich stattfindenden Übergabegesprächen eine Rolle, aber es wird auch immer wieder in den einzelnen Gruppen der Stationären Erziehungshilfen erörtert. Bestimmte Formen von Strafe und Zwang können bei einigen Kindern und Jugendlichen hilfreiche Impulse zur Verhaltensanpassung geben und die Chancen zur sozialen Teilnahme junger Menschen am alltäglichen Leben mit seinen unterschiedlichen Formen in den verschiedenen Lebensbereichen erhöhen, aber auch bei Anderen wiederum als Demütigung erlebt werden und diese dann zur Flucht aus der Jugendhilfe provozieren.

Die Wichtigkeit dieses Themas einer sinnvollen und gut durchdachten Strafgebung erschließt sich aus seinem geschichtlichen Hintergrund und der Aktualität von heute. Es erfolgte ein Wandel der Strafmethoden in der stationären Erziehungshilfe. Früher galten besonders die körperliche Gewalt und die Züchtigung als sehr erfolgreiche Erziehungsmittel, die dementsprechend regelmäßig angewendet wurden, während dessen es heute nicht mehr erlaubt ist, mit gewalttätigen Mitteln in die Erziehung einzugreifen. Doch scheinbar gibt es immer noch aktuelle Fälle von körperlicher oder eben auch seelischer Gewalt als Strafe, denen man entgegenwirken muss. Andererseits ist es aber offensichtlich, dass die Praxis der Heimerziehung nicht ohne Anwendung von Zwang und Strafe, allerdings ohne körperliche oder seelische Gewalt anzuwenden, in unterschiedlichen Formen auskommt. Kinder und Jugendliche wollen auch spüren, dass sie etwas falsch gemacht haben bzw. auch ihre Grenzen aufgezeigt bekommen.

In der Fachliteratur wird häufig mit dem Umgang von Strafen zur Vorsicht geraten, doch es gibt auch Befürworter.

In dieser Arbeit soll geklärt werden, welche Bedeutung Strafen für die pädagogischen Fachkräfte und die jungen Heimbewohner haben, wie sinnvoll die Strafmöglichkeiten heute sind und wie erfolgreich sie sich auswirken können. Damit ist gemeint, ob die Art der Strafe beim Kind oder Jugendlichen wirkt, ob er etwas aus seinem vorherigen unerwünschten Verhalten gelernt hat oder er die Strafe nur als obligatorische Strafe ansieht und es zu keinem veränderten Verhalten kommt. Diese Problematik soll argumentativ und erklärend in dieser Arbeit geklärt werden. Mit dem Thema Strafe ist auch automatisch die Thematik der Belohnung verbunden, welche hier aber nur angerissen werden soll. Durch Strafe und Belohnung können gleichermaßen Erziehungserfolge erzielt werden, aber auch Misserfolge verbunden sein. Daher ist es sehr wichtig, behutsam und sorgfältig mit beiden Instrumenten der Erziehung umzugehen. Allerdings bezieht sich der Hauptschwerpunkt in dieser Arbeit darauf, wie sich die Strafe als Erziehungsinstrument auf die Kinder und Jugendlichen auswirkt.

Zur Beantwortung dieses Themas ziehe ich für die Ausarbeitung, wie Strafen wirken, den Forschungsartikel Reaktionen auf unerwünschtes Verhalten in der Stationären Erziehungshilfe der Fachhochschule Dortmund aus der Zeitschrift Unsere Jugend heran.

2. Begriffsklärung

Der Begriff „Strafe“ wird in der pädagogischen Theorie vermieden. Er wird eher ersetzt durch andere Begriffe, wie zum Beispiel Konsequenz oder Sanktion. Diese deuten gleichzeitig auf einen veränderten Umgang mit dem abweichenden Verhalten in der stationären Erziehungshilfe hin. (Vgl. Günder/ Müller-Schlotmann/ Reidegeld 2009, S.14)

„Die sich hinter dem Begriff ,Strafe´ verbergende ,harte´ Sanktionspraxis wird ganz allgemein als eher ungeeignet, häufig nur als letztes Mittel, als in eine pädagogische Gesamtstrategie zu integrierende Maßnahme begriffen.“ ( Günder/ Müller-Schlotmann/ Reidegeld 2009, S.14) Diese Auffassung ist zumindest in der Literatur weit verbreitet. In dem Artikel Reaktionen auf unerwünschtes Verhalten in der Stationären Erziehungshilfe wird Strafe, wie es der Titel besagt, als Reaktion auf unerwünschtes Verhalten verstanden. Die Autoren verstehen unter den Möglichkeiten der Begriffsgebung „Strafe“ eine absichtliche Übelzufügung in Sanktion auf missbilligendes Verhalten. Sie bevorzugen die Begriffe „Konsequenz“ bzw. „Sanktion“, damit keine negative Assoziation mit dem Begriff „Strafe“ entsteht. Außerdem stellt eine „Konsequenz“ damit das geplante, pädagogisch reflektierte Vorgehen und die Zielstellung einer systematischen Verhaltensänderung in den Vordergrund. (Vgl. Günder/ Müller-Schlotmann/ Reidegeld 2009, S.16)

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Strafen in der Heimerziehung und ihre Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche
Hochschule
Technische Universität Dresden
Autor
Jahr
2010
Seiten
17
Katalognummer
V172612
ISBN (eBook)
9783640926121
ISBN (Buch)
9783640926282
Dateigröße
507 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
bedeutung, strafen, heimerziehung, auswirkungen, kinder, jugendlichen
Arbeit zitieren
Antje Urbank (Autor:in), 2010, Strafen in der Heimerziehung und ihre Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172612

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Strafen in der Heimerziehung und ihre Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden