In dieser wissenschaftlichen Arbeit geht es um die Thematik Strafen in der Heimerziehung und deren Auswirkungen auf die Kinder und Jugendlichen.
Die Wichtigkeit dieses Themas einer sinnvollen und gut durchdachten Strafgebung erschließt sich aus seinem geschichtlichen Hintergrund und der Aktualität von heute. Es erfolgte ein Wandel der Strafmethoden in der stationären Erziehungshilfe. Früher galten besonders die körperliche Gewalt und die Züchtigung als sehr erfolgreiche Erziehungsmittel, die dementsprechend regelmäßig angewendet wurden, während dessen es heute nicht mehr erlaubt ist, mit gewalttätigen Mitteln in die Erziehung einzugreifen. Doch scheinbar gibt es immer noch aktuelle Fälle von körperlicher oder eben auch seelischer Gewalt als Strafe, denen man entgegenwirken muss. Andererseits ist es aber offensichtlich, dass die Praxis der Heimerziehung nicht ohne Anwendung von Zwang und Strafe, allerdings ohne körperliche oder seelische Gewalt anzuwenden, in unterschiedlichen Formen auskommt. Kinder und Jugendliche wollen auch spüren, dass sie etwas falsch gemacht haben bzw. auch ihre Grenzen aufgezeigt bekommen.
In dieser Arbeit soll geklärt werden, welche Bedeutung Strafen für die pädagogischen Fachkräfte und die jungen Heimbewohner haben, wie sinnvoll die Strafmöglichkeiten heute sind und wie erfolgreich sie sich auswirken können. Damit ist gemeint, ob die Art der Strafe beim Kind oder Jugendlichen wirkt, ob er etwas aus seinem vorherigen unerwünschten Verhalten gelernt hat oder er die Strafe nur als obligatorische Strafe ansieht und es zu keinem veränderten Verhalten kommt. Diese Problematik soll argumentativ und erklärend in dieser Arbeit geklärt werden. Mit dem Thema Strafe ist auch automatisch die Thematik der Belohnung verbunden, welche hier aber nur angerissen werden soll. Durch Strafe und Belohnung können gleichermaßen Erziehungserfolge erzielt werden, aber auch Misserfolge verbunden sein. Daher ist es sehr wichtig, behutsam und sorgfältig mit beiden Instrumenten der Erziehung umzugehen. Allerdings bezieht sich der Hauptschwerpunkt in dieser Arbeit darauf, wie sich die Strafe als Erziehungsinstrument auf die Kinder und Jugendlichen auswirkt.
Zur Beantwortung dieses Themas ziehe ich für die Ausarbeitung, wie Strafen wirken, den Forschungsartikel Reaktionen auf unerwünschtes Verhalten in der Stationären Erziehungshilfe der Fachhochschule Dortmund aus der Zeitschrift Unsere Jugend heran.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärung
- Geschichtlicher Exkurs
- Formen des Fehlverhaltens
- Reaktionen von den Erziehern und den Kindern und Jugendlichen
- Reaktionen auf das unerwünschte Verhalten durch die Erzieher
- Reaktionen von den Kindern und Jugendlichen auf die Bestrafungen
- Die Problematik des Taschengeldentzuges
- Die Problematik Auszeitraum
- Die Rolle der Eltern
- Ergebnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Thematik von Strafen in der Heimerziehung und deren Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche. Sie untersucht die kritische Rolle von Strafen als Erziehungsmittel und beleuchtet die Notwendigkeit, das Maß der Strafen und die zugrundeliegenden Gründe für Fehlverhalten zu hinterfragen. Dabei wird der Wandel der Strafmethoden in der stationären Erziehungshilfe und die aktuelle Praxis, die ohne körperliche oder seelische Gewalt, aber in unterschiedlichen Formen von Zwang und Strafe auskommt, analysiert.
- Die Bedeutung von Strafen als Erziehungsinstrument in der Heimerziehung
- Die Auswirkungen von Strafen auf das Verhalten von Kindern und Jugendlichen
- Die Entwicklung von Strafmethoden in der stationären Erziehungshilfe
- Die Notwendigkeit eines reflektierten Umgangs mit Strafen in der Heimerziehung
- Die Rolle von Belohnung im Zusammenhang mit Strafen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik von Strafen in der Heimerziehung vor und erläutert die Notwendigkeit einer kritischen Betrachtung. Kapitel 2 befasst sich mit der Begriffsklärung von "Strafe" und erklärt, warum alternative Begriffe wie "Konsequenz" oder "Sanktion" in der pädagogischen Theorie bevorzugt werden. In Kapitel 3 wird ein geschichtlicher Exkurs unternommen, der die Entwicklung von Unterbringungsformen für Kinder und Jugendliche, die Anwendung von Strafen und die Veränderung der pädagogischen Ansätze beleuchtet.
Schlüsselwörter
Strafen, Heimerziehung, Erziehungshilfe, Konsequenzen, Sanktionen, Fehlverhalten, Verhaltensanpassung, körperliche Gewalt, seelische Gewalt, Demütigung, Belohnung.
- Arbeit zitieren
- Antje Urbank (Autor:in), 2010, Strafen in der Heimerziehung und ihre Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172612