Ob bei Gründung, Standortverlagerung oder Standortspaltung – die Frage der Standortwahl ist für ein Unternehmen eine der wichtigsten Entscheidungen überhaupt. Ihre Folgen sind meist langfristig, kapitalintensiv und schwer revidierbar. Dabei gilt es, denjenigen Standort zu wählen, bei dem die Differenz aus Aufwendungen und Erträgen maximal ist. Zunehmend gewinnt vor allem die internationale Standortwahl, also die Entscheidung darüber, welches Land für einen Standort zu wählen ist, an Bedeutung – bedingt durch die Vereinfachungen und Kostenreduzierungen in den Bereichen der Logistik und der Informationsgewinnung in den letzten Jahren und Jahrzehnten. Dabei müssen neben gegenwärtigen Faktoren auch die zukünftig zu erwartenden Entwicklungspotenziale einzelner Standorte in Betracht gezogen werden.
In früheren Jahren waren internationale Standortentscheidungen vor allem für Großunternehmen relevant. Im Zuge der wirtschaftlichen Globalisierung wächst aber auch für kleine und mittelständische Unternehmen der Anreiz, Standorte im Ausland zu errichten oder zumindest mit Unternehmen im Ausland zu kooperieren.
Insbesondere die Anreize, Produktionsstätten im Ausland zu errichten, sind hoch – so verlagerte beispielsweise jedes siebente deutsche Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes zwischen 2004 und 2006 erhebliche Teile seiner Fertigung an ausländische Standorte. Entscheidendes Kriterium für die Errichtung eines Produktionsstandorts im Ausland sind für deutsche Unternehmen vor allem Kostenersparnisse, die aus den erheblich höheren Arbeitskosten in Deutschland im Vergleich zu sogenannten Billiglohnländern in Asien, Südamerika und Osteuropa resultieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Zur Bedeutung der Standortwahl in der Produktion
- Historische Entwicklung
- Arten der Verlagerung von Produktionsstätten
- Bevorzugte Zielländer und aktuelle Entwicklungstendenz
- Produktionsverlagerung am Beispiel der XXX
- Gründe für Produktionsverlagerungen
- Kostenvorteile
- Flexibilität
- Nähe zu Absatzmärkten
- Weitere mögliche Gründe
- Risiken einer Produktionsverlagerung
- Hohe Anlaufzeiten
- Qualitätsverlust
- Imageverlust
- Flexibilitätsverlust
- Währungsrisiko
- Kulturelle Hürden und landesspezifische Risiken
- Produktionsverlagerung als Möglichkeit der Unternehmensrestrukturierung
- Erfolgsorientierte Produktionsverlagerung ins Ausland
- Möglichkeiten zur Abschätzung von Risiken und Chancen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Produktionsverlagerung ins Ausland, beleuchtet die historischen Entwicklungen und analysiert Chancen und Risiken dieses strategischen Schrittes für Unternehmen. Der Fokus liegt auf den wesentlichen Entscheidungskriterien und den potenziellen Auswirkungen auf die Unternehmen und die betroffenen Volkswirtschaften.
- Die Bedeutung der Standortwahl für Unternehmen
- Historische Entwicklung und aktuelle Trends der Produktionsverlagerung
- Vorteile und Nachteile der Produktionsverlagerung
- Risikofaktoren und deren Abschätzung
- Produktionsverlagerung als Instrument der Unternehmensrestrukturierung
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Einführung betont die immense Bedeutung der Standortwahl für Unternehmen, insbesondere die internationale Standortwahl. Sie unterstreicht die langfristigen und kapitalintensiven Auswirkungen dieser Entscheidungen und hebt die zunehmende Bedeutung der internationalen Standortwahl aufgrund von Fortschritten in Logistik und Informationstechnologie hervor. Der Text verweist darauf, dass nicht nur Großunternehmen, sondern auch KMUs zunehmend von der Produktionsverlagerung ins Ausland profitieren. Kostensenkungen durch niedrigere Arbeitskosten in Billiglohnländern werden als zentraler Beweggrund für diese Entwicklung genannt. Der einführende Abschnitt stellt die nachfolgenden Kapitel in den Kontext.
Zur Bedeutung der Standortwahl in der Produktion: Dieses Kapitel vertieft die Bedeutung der optimalen Standortwahl für Unternehmen. Es wird argumentiert, dass die Wahl eines Standorts mit maximaler Differenz zwischen Aufwendungen und Erträgen das Ziel sein sollte. Die zunehmende Globalisierung und die damit verbundenen Vereinfachungen in Logistik und Informationsbeschaffung verstärken die Bedeutung der internationalen Standortwahl. Die Betrachtung zukünftiger Entwicklungspotenziale einzelner Standorte wird als entscheidend hervorgehoben. Der Text beleuchtet die zunehmende Relevanz internationaler Standortentscheidungen auch für KMUs im Kontext der wirtschaftlichen Globalisierung.
Historische Entwicklung: Dieses Kapitel zeichnet die historische Entwicklung der Produktionsverlagerung nach. Es beginnt mit der ersten Offshoring-Welle in den 1960er Jahren, die durch steigende Marktmacht der Konsumenten und Kostendruck ausgelöst wurde. Der Text verweist auf frühe Beispiele wie die Ford-Werke AG. Ab den 1980er Jahren führten technische Innovationen und neue Geschäftsmodelle zu sinkenden Transport- und Informationskosten, was die Internationalisierung von Unternehmen und die Produktionsverlagerung weiter vorantrieb. Die Errichtung des europäischen Binnenmarktes und die Einführung des Euro verstärkten diesen Trend. Schließlich werden aktuelle Beispiele wie Nokia und Daimler genannt, die Produktionsverlagerungen in Billiglohnländer vollzogen.
Arten der Verlagerung von Produktionsstätten: Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Möglichkeiten der Produktionsverlagerung. Es werden die Gründung oder Übernahme von Tochtergesellschaften oder Auslandsniederlassungen als Optionen genannt. Beispiele aus der Automobilindustrie, wie der Kauf von Dacia durch Renault, werden genannt, um die Übernahme bestehender Unternehmen zu illustrieren. Die Gründung eigener Produktionsstätten im Ausland durch internationale Konzerne wird ebenfalls als gängige Praxis dargestellt.
Schlüsselwörter
Produktionsverlagerung, Standortwahl, Globalisierung, Kostenvorteile, Risiken, Offshoring, Unternehmensrestrukturierung, Billiglohnländer, internationale Wirtschaft, Wettbewerbsfähigkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Produktionsverlagerung
Was ist der Gegenstand dieses Textes?
Der Text bietet einen umfassenden Überblick über die Produktionsverlagerung ins Ausland. Er behandelt die historische Entwicklung, analysiert die Gründe für Verlagerungen (z.B. Kostenvorteile, Flexibilität, Marktnähe), untersucht die damit verbundenen Risiken (z.B. Qualitätsverlust, Imageverlust, Währungsrisiko) und beleuchtet die Produktionsverlagerung als Instrument der Unternehmensrestrukturierung. Der Fokus liegt auf den wesentlichen Entscheidungskriterien und den Auswirkungen auf Unternehmen und Volkswirtschaften.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text deckt folgende Themen ab: die Bedeutung der Standortwahl, historische Entwicklungen und aktuelle Trends der Produktionsverlagerung, Vorteile und Nachteile, Risikofaktoren und deren Abschätzung, sowie die Produktionsverlagerung als Instrument der Unternehmensrestrukturierung. Es werden verschiedene Arten der Produktionsverlagerung (z.B. Gründung von Tochtergesellschaften, Übernahme von Unternehmen) beschrieben.
Welche Gründe sprechen für eine Produktionsverlagerung?
Hauptgründe für Produktionsverlagerungen sind Kostenvorteile durch niedrigere Arbeitskosten in Billiglohnländern, erhöhte Flexibilität, Nähe zu Absatzmärkten und weitere potenzielle Vorteile. Der Text betont die Bedeutung von Kostensenkungen als zentralen Beweggrund, besonders im Kontext der Globalisierung und des Wettbewerbs.
Welche Risiken sind mit einer Produktionsverlagerung verbunden?
Der Text identifiziert diverse Risiken: hohe Anlaufzeiten, Qualitätsverlust, Imageverlust, Flexibilitätsverlust, Währungsrisiko und kulturelle Hürden bzw. landesspezifische Risiken. Die Abschätzung dieser Risiken ist ein wichtiger Aspekt für eine erfolgreiche Produktionsverlagerung.
Wie wird die historische Entwicklung der Produktionsverlagerung dargestellt?
Die Darstellung beginnt mit der ersten Offshoring-Welle in den 1960er Jahren, gefolgt von einer verstärkten Internationalisierung ab den 1980er Jahren aufgrund technischer Innovationen und sinkender Transport- und Informationskosten. Der europäische Binnenmarkt und der Euro haben den Trend zusätzlich verstärkt. Der Text nennt Beispiele wie Ford, Nokia und Daimler, um die Entwicklung zu illustrieren.
Welche Arten der Produktionsverlagerung werden unterschieden?
Der Text unterscheidet zwischen der Gründung eigener Produktionsstätten im Ausland und der Übernahme oder dem Kauf bestehender Unternehmen (z.B. der Kauf von Dacia durch Renault wird als Beispiel genannt).
Wie kann man eine erfolgreiche Produktionsverlagerung gestalten?
Der Text betont die Bedeutung der sorgfältigen Abschätzung von Risiken und Chancen. Eine optimale Standortwahl, die die Differenz zwischen Aufwendungen und Erträgen maximiert, ist entscheidend. Der Text impliziert, dass eine umfassende Analyse der wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Faktoren am Zielort essentiell ist.
Für wen ist dieser Text relevant?
Der Text ist relevant für Unternehmen, die eine Produktionsverlagerung ins Ausland planen oder bereits umgesetzt haben. Er richtet sich an Entscheidungsträger in Unternehmen, aber auch an Studierende und Wissenschaftler, die sich mit internationaler Wirtschaft und Unternehmensstrategie befassen.
Welche Schlüsselbegriffe werden im Text verwendet?
Schlüsselbegriffe sind: Produktionsverlagerung, Standortwahl, Globalisierung, Kostenvorteile, Risiken, Offshoring, Unternehmensrestrukturierung, Billiglohnländer, internationale Wirtschaft, Wettbewerbsfähigkeit.
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- Dana Thiele (Author), 2010, Produktionsverlagerung ins Ausland. Chancen und Risiken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172775