„Seit einigen Jahren verändert sich das Internet immer auffälliger. Die Medien berichten über Communities, Plattformen und Netzwerke, in denen Nutzer meist ohne kommerzielle Anreize und Motive selbst Inhalte publizieren.“ Diese Entwicklung ist keinesfalls abzustreiten. Dennoch wirft sich in diesem Zusammenhang die Frage auf, ob Communities, Plattformen und Netzwerke im Zeitalter des Web 2.0 einen echten wissenschaftlichen Nutzwert besitzen oder ob von einer schlichten Ansammlung ungeprüften Wissens ausgegangen werden muss, an der sich beinahe jeder Internet-User beteiligen kann.
Im Folgenden soll analysiert werden, inwiefern der wissenschaftliche Austausch von diesen medialen Erscheinungen des Webs 2.0 profitieren kann. Allerdings wird auch kritisch zu betrachten sein, welche Risiken die gegenwärtigen Entwicklungen für wissenschaftliche Netzwerke bergen. Doch der Schwerpunkt dieser Arbeit soll nicht allein auf dem Austausch von wissenschaftlicher Forschung beispielsweise in der Chemie oder Physik beruhen. Vielmehr wird auch zu analysieren sein, inwiefern Betriebe wie z. B. Wissenschaftsverlage, ihre ökonomischen Ambitionen innerhalb des Wettbewerbes durch die Möglichkeiten des Webs 2.0 geltend machen können.
Zunächst soll ein Definitionsansatz der Scientific Communities geboten werden, an die sich eine prägnante Charakteristik anschließt. Es gilt, diese Scientific Communities speziell in Zeiten der Online-Kommunikation zu analysieren. In diesem Kontext soll untersucht werden, ob ohne das Medium Web 2.0 ein Austausch innovativer wissenschaftlicher Erkenntnisse in der gegenwärtigen Entwicklung möglich wäre.
Einen weiteren Schwerpunkt wird die wissenschaftliche Betrachtung von Online-Communities einnehmen. In diesem Kontext sollen u. a. On- und Offline Communities gegenübergestellt, deren Bildung und Charakteristik beleuchtet werden.
Weiterhin wird herauszustellen sein, ob die Verwendung von Online-Netzwerken für Scientific Communities zu befürworten oder abzulehnen ist. Insbesondere soll exemplarisch die Business-Plattform xing.com hinsichtlich ihres ökonomischen Nutzwertes für Betriebe untersucht werden. Interessant erscheint es in diesem Zusammenhang, einen Blick auf entscheidende Aspekte beim Aufbau eines eigenen Netzwerkes zu werfen. Des Weiteren wird der wissenschaftliche Austausch mithilfe sozialer Netzwerke kritisch zu hinterfragen sein. Auch eine Beurteilung aus ökonomischer Perspektive hinsichtlich des Innovativwertes wird sich anschließen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 0 EINLEITUNG
- 1 DEFINITIONSANSATZ UND CHARAKTERISTIK
- 2 SCIENTIFIC COMMUNITIES IN ZEITEN DER ONLINE-KOMMUNIKATION
- 2.1 Das soziale Internet und Web 2.0
- 2.2 Online-Communities
- 2.2.1 Gemeinsamkeiten von On- und Offline Communities
- 2.2.2 Bildung und Eigenschaften von Online Communities
- 2.2.3 Mitgliedschaft
- 3 ONLINE-NETZWERKE
- 3.1 Business-Plattformen
- 3.1.1 Nutzen und Chancen
- 3.1.2 Risiken
- 3.1.3 Kriterien zum Aufbau eines Netzwerkes für Unternehmen
- 3.2 Social Networks - Segen oder Fluch für wissenschaftliche Kommunikation?
- 3.3 Ausblicke in die Zukunft
- 4 SYNTHESE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Arbeit untersucht, inwiefern Scientific Communities, insbesondere im Zeitalter des Web 2.0, von den Möglichkeiten der Online-Kommunikation profitieren können. Dabei werden sowohl die Chancen als auch die Risiken von Online-Communities, Business-Plattformen und Social Networks für den wissenschaftlichen Austausch analysiert. Des Weiteren werden die ökonomischen Ambitionen von Wissenschaftsverlagen im Kontext des Web 2.0 betrachtet.
- Definition und Charakteristik von Scientific Communities
- Analyse des Einflusses von Web 2.0 und Online-Communities auf den wissenschaftlichen Austausch
- Bewertung von Business-Plattformen und Social Networks in Bezug auf ihre Nutzbarkeit für wissenschaftliche Kommunikation
- Bewertung der ökonomischen Chancen und Risiken von Online-Netzwerken für Wissenschaftsverlage
- Zukünftige Entwicklungen von wissenschaftlichen Netzwerken
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel definiert den Begriff der Scientific Community und beschreibt ihre wichtigsten Merkmale. Im zweiten Kapitel wird der Einfluss von Web 2.0 und Online-Communities auf den wissenschaftlichen Austausch analysiert. Hierbei werden On- und Offline-Communities gegenübergestellt, die Bildung und charakteristischen Eigenschaften von Online-Communities sowie die Problematik der Mitgliedschaft beleuchtet. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit Online-Netzwerken, wobei insbesondere Business-Plattformen und Social Networks untersucht werden. Hier werden Chancen und Risiken dieser Netzwerke sowie Kriterien für den Aufbau eines Unternehmensnetzwerks erörtert. Auch der Einfluss von Social Networks auf die wissenschaftliche Kommunikation wird kritisch beleuchtet. Schließlich gibt das dritte Kapitel einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen von wissenschaftlichen Netzwerken.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der wissenschaftlichen Kommunikation im Kontext des Web 2.0, insbesondere mit Scientific Communities, Online-Communities, Business-Plattformen, Social Networks und Wissenschaftsverlagen. Wesentliche Schlagwörter sind: Wissenschaftsgemeinde, Online-Austausch, Wissensmanagement, Qualitätssicherung, Informationsaustausch, Expertennetzwerke, Business-Plattformen, Social Networks, ökonomische Perspektiven, Chancen und Risiken.
- Citation du texte
- Christian Roos (Auteur), 2011, Gegenwärtige Entwicklungen in wissenschaftlichen Netzwerken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172821