In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, welches Wissen aus der Neurobiologie für die Arbeit von Kommunikationstrainern und -trainerinnen relevant ist.
Es zeigt sich, dass bereits sehr viele wissenschaftliche Disziplinen und Fachrichtungen mit dem Thema Gehirnforschung in Verbindung stehen. Für die praktische Tätigkeit in Kommunikationstrainings stellt sich dieses Wissen um die Funktion und Arbeitsweise des Gehirns als Basis für die Begleitung von Menschen in ihrer Entwicklung dar.
Das Wissen über neurobiologische Grundlagen ermöglicht das Verständnis dafür, wie Lernen im Gehirn über die fünf Wahrnehmungskanäle funktioniert.
Der Aufbau des Gehirns wird anhand des ‚Zwiebelmodells‘ von Gerald Hüther (2009) erläutert und die Struktur der einzelnen Gehirnareale mit deren Funktionen erörtert. Es werden jene Gehirnareale systematisch dargestellt, die in der Arbeit im Kommunikationstraining einerseits als Hintergrundwissen zur Erklärung von Vorgängen und andererseits zur Unterstützung des leichteren Lernens eingesetzt werden können. Konkrete Themen aus der täglichen Praxis von Kommunikationstrainern und -trainerinnen werden im Praxisteil erläutert und neurobiologisch erklärt. Es werden Hinweise und Anregungen gegeben, wie ‚gehirngerechtes‘ Lehren, Lernen und Erfahren auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit in Seminaren umgesetzt werden kann. Kernaussagen und Anregungen fassen am Schluss diese Arbeit zusammen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Interdisziplinäre Ansatzpunkte
- Definition von Neurobiologie
- Stellenwert des Themas in der interpersonellen Kommunikation
- Forschungsinteresse und Forschungsziel
- Forschungsfragen
- Die Methode der Metaanalyse
- Neurobiologische Grundlagen
- Gehirninterne Verbindungen und Informationskanäle
- Neuronen und synaptische Verbindungen
- Das Gehirn beschäftigt sich überwiegend mit sich selbst
- Die Entstehung von Synapsenverbindungen
- Neuronale Netzwerke und Repräsentanzen
- Funktion und Wirkungsweise einzelner Gehirnareale
- Zwiebelschicht A: Das Betriebssystem (Reptiliengehirn)
- Hirnstamm – das Alarmzentrum
- Kleinhirn – der Motor
- Mittelhirn – die Steuerung
- Zwiebelschicht B: Das Bewertungssystem
- Thalamus – das Tor zum Bewusstsein
- Das limbische System – das zentrale Bewertungssystem
- Botenstoffe und neuromodulatorische Systeme – die Belohnungsstoffe
- Der Mandelkern (Amygdala) – der Stressindikator
- Das mesolimbische System – das emotionale Erfahrungsgedächtnis
- Zwiebelschicht C: Das Speichersystem
- Hippocampus – der Bibliothekar / der Prozessor
- Cortex – die Bibliothek / die Festplatte
- Zwiebelschicht D: Das Kontrollzentrum
- Das Verständnis von Lernprozessen im Gehirn anhand der fünf Wahrnehmungskanäle
- Die Erläuterung des Gehirnaufbaus anhand des Zwiebelmodells von Gerald Hüther
- Die systematische Darstellung von Gehirnarealen, die für Kommunikationstrainings relevant sind
- Die neurobiologische Erklärung von Themen aus der Praxis von Kommunikationstrainern
- Hinweise und Anregungen für ‚gehirngerechtes‘ Lehren, Lernen und Erfahren in Seminaren
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Bedeutung von neurobiologischem Wissen für Kommunikationstrainings heraus und führt die interdisziplinären Bereiche ein, die mit der Gehirnforschung in Verbindung stehen. Das Forschungsziel besteht darin, die Ergebnisse der Neurobiologie zu systematisieren und für die Praxis nutzbar zu machen.
- Neurobiologische Grundlagen: Dieses Kapitel beleuchtet die Struktur des Gehirns und die Funktionsweise einzelner Gehirnareale. Der Fokus liegt dabei auf den Gehirnarealen, die für Lern- und Gedächtnisprozesse relevant sind, wie dem Hippocampus und dem Cortex.
- Erkenntnisse der Gehirnforschung und ihre Verwertbarkeit: Dieses Kapitel analysiert die Plastizität des Gehirns und erläutert die Veränderbarkeit neuronaler Netzwerke. Es werden die Unterschiede zwischen jungen und reiferen Gehirnen sowie zwischen den Gehirnen von Frauen und Männern beleuchtet.
- Zwiebelschicht A: Praxiswissen Betriebssystem: Hier werden konkrete Anwendungsbeispiele für die Arbeit mit dem Hirnstamm im Kommunikationstraining gegeben. Die Bedeutung von Bewegung, ausreichend Schlaf und der Vermeidung von Stress wird hervorgehoben.
- Zwiebelschicht B: Praxiswissen Bewertungssystem: Dieses Kapitel zeigt, wie die Funktionen des limbischen Systems die Aufmerksamkeit, Motivation und das Interesse von Seminarteilnehmern beeinflussen. Es werden Strategien zur Gestaltung einer positiven Lernatmosphäre und zur Aktivierung des Belohnungssystems vorgestellt.
- Zwiebelschicht C: Praxiswissen Speichersystem: Dieses Kapitel beleuchtet die Funktionen des Hippocampus und des Cortex und zeigt, wie man durch Wiederholung, die Verwendung unterschiedlicher Informationskanäle und die Verknüpfung von Neuem und Bekanntem das Langzeitgedächtnis stärken kann.
- Zwiebelschicht D: Praxiswissen Kontrollzentrum: Hier werden die Funktionen des präfrontalen Cortex, insbesondere die bewusste Handlungsplanung, die Kontrolle von Impulsen und die Entwicklung von Metakompetenzen, erläutert und in den Kontext von Kommunikationstrainings gesetzt.
- Lernen am Modell: Dieses Kapitel behandelt das Imitationslernen und die Rolle von Spiegelneuronen in der Kommunikation. Es werden die Vorteile des Vorbildlernens und die Bedeutung von Empathie und Wertschätzung in der Arbeit mit Seminarteilnehmern hervorgehoben.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht, welches Wissen aus der Neurobiologie für die Arbeit von Kommunikationstrainern relevant ist. Die Gehirnforschung ist mittlerweile ein wichtiger Bestandteil vieler wissenschaftlicher Disziplinen. Die Arbeit von Kommunikationstrainern profitiert von diesem Wissen, da es Einblicke in die Funktionsweise des Gehirns bietet und somit als Basis für die Begleitung von Menschen in ihrer Entwicklung dient.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Kernthemen Neurobiologie, Hirnforschung, gehirngerechtes Lernen und gehirngerechte Kommunikationstrainings. Die Schlüsselbegriffe der Arbeit umfassen die Funktionen und Strukturen des Gehirns sowie deren Bedeutung für die Entwicklung von Lernprozessen und die Gestaltung von Kommunikationstrainings. Es werden Erkenntnisse aus den Bereichen Lernforschung, Didaktik und Neurowissenschaften integriert.
- Citation du texte
- Dr. Hannes Horngacher (Auteur), 2011, Neurobiologisches Wissen für Kommunikationstrainings, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172858