Der Maler und Schriftsteller Kurt Hermann Eduard Karl Julius
Schwitters, der aus bürgerlichen Verhältnissen stammt, wurde am 20.
Juni 1887 in Hannover geboren.
Zunächst waren seine Gedichte aus der Dresdner Studienzeit bis 1914,
wie das Abschiedsgedicht an seine Verlobte, „Herbst“1, in
neuromantischer Tradition.
Anfangs war das Dichten für Schwitters eine Übersetzung seiner
persönlichen Schwermut in die traditionellen Motive, wie Herbstklage,
Scheiden, Gewitter etc., doch wurde er sich 1913 des Abgegriffenen
dieser Motive bewußt. 2 Er versuchte die Gedichte in knapperer Weise
mit Sentimentalität und Ironie zu gestalten.3
Ab etwa 1910 beschäftigte er sich mit der Elementarisierung der
künstlerischen Mittel, er bemühte sich um Klärung der
Ausdrucksqualitäten, um Kontrapunktion und abstrakte Kompositionen.4
Im Sinne der Avantgarde brach er mit der Tradition, wendete sich von
der nachahmenden Malerei ab und konzentrierte sich auf die reine
abstrakte Gestaltung, das betrifft analog dazu auch die Literatur.
Die Arbeiten zur seriellen Gestaltung in dieser Zeit verwiesen bereits auf
das spätere Merzkonzept.
1 s. Anhang.
2 s. Lach, Friedhelm (Hrsg.): Kurt Schwitters. Das literarische Werk. Bd.1.Lyrik. Köln
1998. S.16.
3 Lach, Bd.1, S.16 ff.
4 Lach, Friedhelm (Hrsg.): Kurt Schwitters. Das literarische Werk. Bd.5. Manifeste und
kritische Prosa. Köln 1998. S.448.
Inhaltsverzeichnis
- I.) Die Anfänge von 1909 bis 1915
- II.) Die Phase 1916-18, Zeit der aktiven Orientierung an der Avantgarde
- III.) Die klassische Merz-Phase (1918-1922) und die „Verfestigung“ von 1923 bis 1930
- IV.) Die Emigrationszeit (ab 1931)
- V.) Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Semesterarbeit von Anna Kiesbauer analysiert die literarische Entwicklung von Kurt Schwitters unter besonderer Berücksichtigung seiner Sprachkunst. Sie beleuchtet die verschiedenen Phasen in Schwitters' Schaffen, von den frühen Gedichten in neuromantischer Tradition bis hin zu seiner revolutionären Merzkunst.
- Die Entwicklung von Schwitters' Sprache und Stil
- Der Einfluss der Avantgarde auf Schwitters' Werk
- Die Entstehung und Bedeutung von Schwitters' Merzkunst
- Die Rolle von Humor und Ironie in Schwitters' Werk
- Schwitters' Umgang mit Tradition und Innovation
Zusammenfassung der Kapitel
- I.) Die Anfänge von 1909 bis 1915: Dieses Kapitel stellt die frühen Gedichte von Kurt Schwitters vor, die noch stark von der neuromantischen Tradition geprägt waren. Es wird auf die Entwicklung von Schwitters' literarischem Stil und seine Auseinandersetzung mit traditionellen Motiven eingegangen.
- II.) Die Phase 1916-18, Zeit der aktiven Orientierung an der Avantgarde: Das Kapitel beschreibt Schwitters' intensive Beschäftigung mit der europäischen Avantgarde, insbesondere mit dem Expressionismus. Es werden seine Experimente mit Sprache, Wortneubildungen und Gedichtformen sowie seine Auseinandersetzung mit Künstlern wie August Stramm und Kurt Heynicke beleuchtet.
- III.) Die klassische Merz-Phase (1918-1922) und die „Verfestigung“ von 1923 bis 1930: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung von Schwitters' Merzkunst. Es wird die Bedeutung der „Merz“-Bezeichnung, die künstlerischen Prinzipien von Schwitters' Merzkunst und seine Integration in die Bereiche der Malerei, Literatur und Skulptur behandelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die literarische Entwicklung von Kurt Schwitters, die Merzkunst, die Avantgarde, Sprachkunst, Expressionismus, Konstruktivismus, Humor und Ironie, Tradition und Innovation.
- Quote paper
- Anna Kiesbauer (Author), 2000, Die literarische Entwicklung von Kurt Schwitters - Unter besonderer Berücksichtigung der Sprache, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17286