Ziel der Arbeit ist es, die demographischen Strukturen der etwa 100 österreichischen börsenotierten AGs in Form von Korrelationsstudien zu untersuchen. Das hierzu nötige Datenmaterial (Anzahl der Personen mit Aufsichtsratsmandat, Anzahl der vom Betriebsrat entsendeten Mandatare, Mandate pro Person, Lebensalter der Personen mit Aufsichtsratsmandat, Mandatsdauer, Geschlecht der Personen mit Aufsichtsratsmandat, Mitarbeiteranzahl, EGT, Cash Flow, Gründungsjahr) kann über die Datenbank „Firmen-Compass“9 erhoben werden. Untersucht werden die Jahre 2005 bis 2009.
Die der Arbeit zugrundeliegende Forschungsfrage lautet:
„Lassen sich in österreichischen börsenotierten Aktiengesellschaften signifikante Korrelationen in Hinblick auf die genannten statistischen Variablen im Zusammenspiel zwischen Aufsichtsrat und Unternehmen erkennen?“
In Kapitel 2 sei der Unternehmensverfassung, also den rechtlichen Grundlagen des Aufsichtsrates, einerseits, und im Vergleich dazu den Umständen in der Praxis andererseits, Rechnung getragen. Als medial oft thematisierter Sachverhalt ist ein Unterkapitel auch dem Phänomen der Aufsichtsratsverflechtungen und deren Einfluss auf andere Variablen gewidmet.
Kapitel 3 widmet sich den zwei zentralen Erklärungsmodellen von menschlicher Motivation in einer Auftraggeber-Auftragnehmer Beziehung. Zu Beginn wird die Principal Agent Theorie theoretisch beleuchtet, um schließlich anknüpfend an deren Schwächen einen Überblick über die Stewardship Theorie zu liefern.
Der Begriff der Corporate Governance, seine unterschiedlichen Interpretationsmöglichkeiten und die beiden wesentlichen Ausprägungsformen werden in Kapitel 4 thematisiert und miteinander verglichen. Der Österreichische Corporate Governance Kodex wird inhaltlich auf Relevanz für den Aufsichtsrat beleuchtet und auf Akzeptanz bei den Aktiengesellschaften geprüft. Dabei wird auf einzelne Fallbeispiele eingegangen.
In Kapitel 5 werden Korrelationsanalysen zum demographischen Aufbau des Aufsichtsrats in österreichischen börsenotierten Aktiengesellschaften durchgeführt. Das Datenmaterial stammt aus dem österreichischen Firmenbuch. Die errechneten Korrelationskoeffizienten werden interpretiert und teilweise auf aktuelle Themen umgelegt.
Kapitel 6 fasst die gewonnenen Daten zusammen und beinhaltet ein abschließendes Resümee.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Ziel der Arbeit
- 1.2 Gang der Arbeit
- 2. Die Stellung des Aufsichtsrates in Österreich
- 2.1 Rechtliche Grundlagen
- 2.1.1 Die Verfassung einer österreichischen Aktiengesellschaft
- 2.1.2 Wahl und Arbeit des Aufsichtsrates
- 2.2 Der Aufsichtsrat in der Praxis
- 2.3 Aufsichtsratsverflechtungen
- 3. Theoretische Ansätze der Corporate Governance
- 3.1 Principal Agent Theorie
- 3.1.1 Die Dreieckskonstellation Eigentümer – Aufsichtsrat - Vorstand in der Principal Agent Theorie
- 3.1.2 Informationsasymmetrien und opportunistisches Verhalten
- 3.1.3 Hidden Characteristics
- 3.1.4 Hidden Action
- 3.1.5 Hidden Information
- 3.1.6 Hidden Intention
- 3.2 Stewardship Theorie
- 4. Corporate Governance
- 4.1 Einführung und Begriffsabgrenzung
- 4.2 Corporate Governance-Systeme
- 4.2.1 Marktorientierte Outsider-Systeme
- 4.2.2 Netzwerkorientierte Insider-Systeme
- 4.2.3 Überblicksartiger Vergleich der Systeme
- 4.3 Der Österreichische Corporate Governance Kodex
- 4.3.1 Grundlegendes zum Inhalt
- 4.3.2 Akzeptanz bei börsenotierten Aktiengesellschaften
- 5. Demographische Korrelationsanalysen
- 5.1 Methoden und Erläuterungen
- 5.2 Erläuterung der Untersuchungsfelder
- 5.3 Analysen
- 5.3.1 Deskriptive Analyse
- 5.3.2 Behauptung 1
- 5.3.3 Behauptung 2
- 5.3.4 Behauptung 3
- 5.3.5 Behauptung 4
- 5.3.6 Behauptung 5
- 5.3.7 Behauptung 6
- 5.3.8 Behauptung 7
- 6. Resümee
- 6.1 Zusammenfassung der gewonnenen Daten
- 6.2 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Aufsichtsrat in börsenotierten österreichischen Aktiengesellschaften im Kontext von Corporate Governance. Ziel ist es, die Rolle des Aufsichtsrates, seine rechtlichen Grundlagen und seine praktische Umsetzung zu analysieren und in Bezug zu theoretischen Ansätzen der Corporate Governance zu setzen. Die Arbeit untersucht auch den Einfluss demografischer Faktoren auf die Unternehmensperformance.
- Rechtliche Rahmenbedingungen des Aufsichtsrates in Österreich
- Theoretische Grundlagen der Corporate Governance (Principal-Agent-Theorie, Stewardship-Theorie)
- Der Österreichische Corporate Governance Kodex und seine praktische Relevanz
- Korrelationsanalysen demografischer Merkmale von Aufsichtsräten und Unternehmensperformance
- Zusammenspiel von Aufsichtsrat, Vorstand und Aktionären
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein, beschreibt die Problemstellung – die Bedeutung des Aufsichtsrates angesichts wirtschaftlicher Krisen und Skandale – und skizziert das Ziel der Arbeit: die Analyse des Aufsichtsrates in österreichischen börsenotierten Aktiengesellschaften im Lichte der Corporate Governance. Der Gang der Arbeit wird ebenfalls vorgestellt, um dem Leser einen Überblick über den Aufbau der Bachelorarbeit zu geben. Die Notwendigkeit einer Untersuchung des Zusammenspiels von Aktionären, Aufsichtsrat und Vorstand im Kontext des Corporate Governance Kodex wird hervorgehoben.
2. Die Stellung des Aufsichtsrates in Österreich: Dieses Kapitel beleuchtet die rechtlichen Grundlagen des Aufsichtsrates in Österreich, basierend auf dem Aktiengesetz (§ 95 (1) AktG). Es wird die Zusammensetzung, Wahl und die Aufgaben des Aufsichtsrates detailliert beschrieben. Darüber hinaus wird der Aufsichtsrat in seiner praktischen Anwendung analysiert, inklusive der Herausforderungen und Besonderheiten, die in der österreichischen Wirtschaftslandschaft auftreten. Der Fokus liegt auf der Überwachung der Geschäftsführung und der frühzeitigen Erkennung von Problemen. Schließlich werden Aufsichtsratsverflechtungen und deren Implikationen diskutiert.
3. Theoretische Ansätze der Corporate Governance: Dieses Kapitel präsentiert die zentralen theoretischen Ansätze der Corporate Governance, insbesondere die Principal-Agent-Theorie und die Stewardship-Theorie. Die Principal-Agent-Theorie wird im Detail erklärt, inklusive der Dreieckskonstellation zwischen Eigentümern, Aufsichtsrat und Vorstand, und den damit verbundenen Informationsasymmetrien und opportunistischen Verhaltensweisen. Die verschiedenen Aspekte von "Hidden Characteristics," "Hidden Action," "Hidden Information," und "Hidden Intention" werden beleuchtet. Im Kontrast dazu wird die Stewardship-Theorie vorgestellt, die auf einem vertrauensbasierten Verhältnis zwischen Agent und Principal setzt.
4. Corporate Governance: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Einführung in den Begriff der Corporate Governance und grenzt ihn präzise ab. Es werden verschiedene Corporate Governance-Systeme, sowohl marktorientierte Outsider-Systeme als auch netzwerkorientierte Insider-Systeme, verglichen und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile analysiert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Österreichischen Corporate Governance Kodex, dessen Inhalte und die Akzeptanz bei börsenotierten Aktiengesellschaften untersucht werden. Der Kodex wird als freiwilliger Ordnungsrahmen mit verbindlicher Natur für Unternehmen am Prime Market der Wiener Börse dargestellt.
5. Demographische Korrelationsanalysen: In diesem Kapitel werden die Methoden und Untersuchungsfelder der empirischen Analyse erläutert. Es werden verschiedene Hypothesen (Behauptungen 1-7) aufgestellt und mithilfe deskriptiver Statistiken und Korrelationsanalysen untersucht, welche demografischen Faktoren einen Einfluss auf die Performance von Unternehmen haben. Diese Analysen konzentrieren sich auf den Zusammenhang zwischen demografischen Merkmalen der Aufsichtsratsmitglieder (Alter, Anzahl der Mandate, Geschlechterverhältnis) und Kennzahlen der Unternehmensperformance (z.B. Return on Sales). Die gewonnenen Ergebnisse werden detailliert dargestellt und interpretiert.
Schlüsselwörter
Aufsichtsrat, Corporate Governance, Österreich, Aktiengesellschaft, Principal-Agent-Theorie, Stewardship-Theorie, Österreichischer Corporate Governance Kodex, Demografie, Korrelationsanalyse, Unternehmensperformance, Rechtliche Grundlagen, Überwachung, Geschäftsführung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Der Aufsichtsrat in österreichischen Aktiengesellschaften im Kontext von Corporate Governance
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit untersucht den Aufsichtsrat in börsenotierten österreichischen Aktiengesellschaften im Kontext von Corporate Governance. Sie analysiert die Rolle des Aufsichtsrates, seine rechtlichen Grundlagen und die praktische Umsetzung, setzt diese in Bezug zu theoretischen Ansätzen der Corporate Governance und untersucht den Einfluss demografischer Faktoren auf die Unternehmensperformance.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: die rechtlichen Rahmenbedingungen des Aufsichtsrates in Österreich, die theoretischen Grundlagen der Corporate Governance (Principal-Agent-Theorie, Stewardship-Theorie), den Österreichischen Corporate Governance Kodex und seine praktische Relevanz, Korrelationsanalysen demografischer Merkmale von Aufsichtsräten und Unternehmensperformance sowie das Zusammenspiel von Aufsichtsrat, Vorstand und Aktionären.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Principal-Agent-Theorie und die Stewardship-Theorie. Die Principal-Agent-Theorie wird detailliert erklärt, inklusive der Dreieckskonstellation zwischen Eigentümern, Aufsichtsrat und Vorstand, und den damit verbundenen Informationsasymmetrien und opportunistischen Verhaltensweisen. Die Stewardship-Theorie wird als Gegenmodell vorgestellt.
Welche Rolle spielt der Österreichische Corporate Governance Kodex?
Die Arbeit untersucht den Österreichischen Corporate Governance Kodex, seine Inhalte und die Akzeptanz bei börsenotierten Aktiengesellschaften. Der Kodex wird als freiwilliger Ordnungsrahmen mit verbindlicher Natur für Unternehmen am Prime Market der Wiener Börse dargestellt.
Welche Methoden werden für die empirische Analyse verwendet?
Die empirische Analyse verwendet deskriptive Statistiken und Korrelationsanalysen, um den Einfluss demografischer Faktoren (Alter, Anzahl der Mandate, Geschlechterverhältnis der Aufsichtsratsmitglieder) auf die Unternehmensperformance (z.B. Return on Sales) zu untersuchen.
Welche konkreten Fragestellungen werden untersucht?
Die Arbeit untersucht anhand von sieben Hypothesen (Behauptungen 1-7), wie demografische Merkmale von Aufsichtsratsmitgliedern die Unternehmensperformance beeinflussen. Die Ergebnisse dieser Analysen werden detailliert dargestellt und interpretiert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in sechs Kapitel gegliedert: Einleitung, Stellung des Aufsichtsrates in Österreich, Theoretische Ansätze der Corporate Governance, Corporate Governance, Demographische Korrelationsanalysen und Resümee. Jedes Kapitel wird im Inhaltsverzeichnis detailliert aufgeführt und in der Zusammenfassung der Kapitel kurz erläutert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter: Aufsichtsrat, Corporate Governance, Österreich, Aktiengesellschaft, Principal-Agent-Theorie, Stewardship-Theorie, Österreichischer Corporate Governance Kodex, Demografie, Korrelationsanalyse, Unternehmensperformance, Rechtliche Grundlagen, Überwachung, Geschäftsführung.
- Quote paper
- BSc Bernhard Stellner (Author), 2011, Der Aufsichtsrat in börsenotierten österreichischen Aktiengesellschaften unter dem Gesichtspunkt der Corporate Governance, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172881