„In der DDR hat man von mir eine Weltanschauung verlangt,
ohne daß ich die Welt anschauen durfte.“
Manfred Krug (*1937), dt. Schauspieler
Diese Zerrissenheit, wie sie in diesem Zitat der Schauspieler Manfred Krug schildert, fand sich auch in vielen anderen Menschen, die in der Sowjetischen Besatzungszone – kurz SBZ – und DDR lebten, wieder. Besonders schwer hatten es solche, die diese Weltanschauung vor anderen vertreten sollten und selbst nicht mehr daran glaubten – so zum Beispiel einige Lehrer.
Der Lehrerberuf birgt immer grundlegende Differenzen zwischen den fördernden, pädagogischen, auf umfangreiche Bildung bedachten Aspekten zum einen und den „zufügenden, Zwang ausübenden, sogar unterdrückenden institutionell-organisatorischen Facetten“ zum anderen.
Doch was macht man als Lehrer, wenn man diesen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden oder diese bestimmte Weltanschauung nicht mehr vertreten kann und/oder will? Welche Beweggründe gab es, dass Lehrer und Lehrerinnen alles aufgaben und die DDR verließen? Wie sah der Unterricht in der DDR aus und inwiefern wurde die Weltanschauung im Unterricht gelehrt?
Diese Fragen versuche ich in meiner Hausarbeit zu beantworten. Zunächst gehe ich kurz etwas näher auf Unterrichtsfächer und Bildungsinhalte ein, um dann die Lehrerflucht aus der SBZ und DDR etwas näher zu beleuchten. Hierbei lege ich mein Augenmerk auf die Gründe der Lehrerflucht und die Maßnahmen, die von der DDR-Regierung getroffen wurden, um die Republikflucht eben dieser zu verhindern, beziehungsweise einzudämmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Lehrplan und Unterrichtsgestaltung
- Bildungsinhalte und Unterrichtsfächer
- Der Staatsbürgerkundeunterricht
- Lehrerflucht aus SBZ und DDR 1945 - 1961
- Gründe der Republikflucht
- Maßnahmen gegen die Lehrerflucht
- Ein Beispiel - Der „Abschiedsbrief“ eines republikflüchtigen Lehrers
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Lehrerflucht aus der SBZ und der DDR in der Zeit von 1945 bis 1961. Sie untersucht die Gründe, die Lehrer zum Verlassen der DDR bewogen haben, und analysiert die Maßnahmen, die die DDR-Regierung ergriffen hat, um diese Republikflucht zu verhindern oder einzudämmen. Dabei werden sowohl die Inhalte des Lehrplans als auch der Staatsbürgerkundeunterricht in der DDR beleuchtet.
- Untersuchung der Gründe für die Lehrerflucht aus der SBZ und DDR
- Analyse der Maßnahmen der DDR-Regierung zur Eindämmung der Lehrerflucht
- Beleuchtung der Inhalte des Lehrplans und des Staatsbürgerkundeunterrichts in der DDR
- Einordnung der Lehrerflucht im Kontext der ideologischen und politischen Verhältnisse der DDR
- Beispielhafte Darstellung eines „Abschiedsbriefs“ eines republikflüchtigen Lehrers
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Lehrerflucht vor, indem sie auf die Zerrissenheit vieler Menschen in der SBZ und DDR verweist, insbesondere für diejenigen, die die offizielle Weltanschauung vertreten sollten, aber selbst nicht mehr daran glaubten.
Das Kapitel „Lehrplan und Unterrichtsgestaltung“ beleuchtet die Erziehungsziele der sozialistischen Schule und die Umsetzung dieser Ziele im Lehrplan. Es zeigt die umfassenden Inhalte des Lehrplans und die Betonung der Einheitsschule.
Das Kapitel „Lehrerflucht aus SBZ und DDR 1945 - 1961“ untersucht die Gründe für die Lehrerflucht, darunter die politische und gesellschaftliche Situation, die ideologische Kontrolle und die eingeschränkten Freiheiten. Es analysiert die Maßnahmen der DDR-Regierung, wie z.B. die Kontrolle der Lehrer, die Beschränkungen der Reisefreiheit und die Propaganda, um die Lehrerflucht einzudämmen.
Der Fokus liegt auf den Beweggründen der Lehrer und den politischen Maßnahmen, die zur Lehrerflucht und zu deren Eindämmung geführt haben.
Schlüsselwörter
Lehrerflucht, DDR, SBZ, Republikflucht, Staatsbürgerkundeunterricht, Lehrplan, Einheitsschule, politische Kontrolle, Ideologie, Bildung, Bildungssystem, Marxismus-Leninismus, Propaganda, Sozialismus, Kapitalismus, Abschiedsbrief
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- Maria Reichmann (Author), 2007, Lehrerflucht aus DDR und SBZ, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/173065