Die Imazighen (Berber) setzten sich aus verschiedenen Gruppen aus dem nördlichen Afrika zusammen. Eine Untergruppe sind die Tuareg, welche sich selbst als Kel Tamaschek oder als Kel Tagelmust oder je nach dem auch mit ihrem Herkunftsort wie z.B. die Kel Timia be-zeichnen. Die Tuareg leben in der Saharawüste und am Rand der Sahelzone, sind somit Bürger der Republik Niger und Mali.
Der Ethnotourismus ist eine neue Art des Reisens, welche seit 1980 bekannt ist und stetig ausgebaut wird. Diese neue Tourismusform stellt die persönliche Begegnung mit einer frem-den Kultur in den Mittelpunkt und will sich damit vom Massentourismus abheben. Seit den 1980er Jahren findet der Ethnotourismus auch bei den Imazighen statt. Von europäischen Reiseagenturen werden die Imazighen gezielt für die Werbung eingesetzt, da sie bei den potentiellen Reisekunden eine positive Assoziation, mit der Wüste und 1001 Nacht, auslö-sen. Auch die Kel Timia (Tuareg-Stamm) in Timia in der Republik Niger sind vom Ethnotou-rismus betroffen. Die Touristen besuchen das Dorf meistens auf Tagestouren in die Region Timia und kommen mit den verschiedensten Gewerben und Menschen zusammen. Verein-zelt werden auch längere Reisen nach Timia organisiert, hierbei haben die Ethnotouristen vermehrt die Möglichkeiten einer persönlichen Begegnung mit den Menschen und der Kultur der Kel Timia.
Bezüglich des Ethnotourismus gibt es schon seit Beginn Kritiker, welche die Auswirkungen des Ethnotourismus auf die Bevölkerung und deren Region in Frage stellen. Der Ethnotou-rismus hat bei den Imazighen, speziell bei den Kel Timia, Auswirkungen auf die Kultur, ihr Sozialleben, ihre Politik, die Wirtschaftstätigkeiten und auf ihre Region. Zusammengefasst ist anzumerken, dass diese Auswirkungen heute noch keinen gravierenden Einfluss für die Re-gionalbevölkerung haben. Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Begriffsklärungen zum special interest tourism
2.1.1 Special interest tourism
2.1.2 Ethnotourismus
2.1.3 Kulturtourismus
2.1.4 Indigener (Kultur-) Tourismus
2.2 Nordafrikanische Ethnien
2.2.1 Imazighen / Berber
2.2.2 Tuareg
3 Ethnotourismus bei den Imazighen
3.1 Inszenierung der Berber- und Tuaregkultur als Vermarktungsvorteil
3.2 Ethnotourismus aufgezeigt am Fallbeispiel Timia in der Republik Niger
3.2.1 Ablauf einer Tagestour nach Timia
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärungen zum special interest tourism
- Special interest tourism
- Ethnotourismus
- Kulturtourismus
- Indigener (Kultur-) Tourismus
- Nordafrikanische Ethnien
- Imazighen / Berber
- Tuareg
- Ethnotourismus bei den Imazighen
- Inszenierung der Berber- und Tuaregkultur als Vermarktungsvorteil
- Ethnotourismus aufgezeigt am Fallbeispiel Timia in der Republik Niger
- Ablauf einer Tagestour nach Timia
- Tourismusakteure in Timia
- Vor- und Nachteile des Ethnotourismus bei den Berbern / Imazighen
- Ökonomische Auswirkungen
- Soziale und politische Auswirkungen
- Kulturelle Auswirkungen
- Auswirkungen auf die Region
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Auswirkungen des Ethnotourismus auf die Imazighen (Berber) in Nordafrika, insbesondere auf die Kel Timia (Tuareg-Ethnie) in Timia, Niger. Sie befasst sich mit der Frage, wie der Ethnotourismus praktiziert wird und welche Rolle die Imazighen dabei spielen. Die Arbeit untersucht auch die Vermarktungsstrategien von Reiseagenturen, die das positive Bild der Imazighen für touristische Zwecke nutzen. Zudem wird die Arbeit die Auswirkungen des Ethnotourismus auf die Umwelt, die Wirtschaft, die Kultur, die Gesellschaft und die Politik der Imazighen untersuchen.
- Analyse des Ethnotourismus bei den Imazighen, insbesondere bei den Kel Timia in Niger
- Untersuchung der Rolle der Imazighen im Ethnotourismus
- Bewertung der Vermarktung des positiven Images der Imazighen durch Reiseagenturen
- Beurteilung der Auswirkungen des Ethnotourismus auf die Umwelt, die Wirtschaft, die Kultur, die Gesellschaft und die Politik der Imazighen
- Diskussion der Vor- und Nachteile des Ethnotourismus für die Imazighen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit führt in das Thema Ethnotourismus bei den Imazighen ein und stellt die Forschungsfragen vor. Sie beleuchtet den Aufstieg des Ethnotourismus als eine neue Form des Reisens, die sich vom Massentourismus abhebt. Die Arbeit stellt die Imazighen als Publikumsmagnet der Reisebranche vor und diskutiert das positive Image, das von europäischen Reiseagenturen für Marketingzwecke genutzt wird.
- Begriffsklärungen zum special interest tourism: Dieses Kapitel klärt die verschiedenen Formen des Tourismus, einschließlich des Special Interest Tourism, und definiert den Ethnotourismus und Kulturtourismus. Es beleuchtet die Entwicklung und die Gründe für den Aufstieg des Special Interest Tourism und stellt verschiedene Unterformen des Tourismus vor.
- Ethnotourismus bei den Imazighen: Dieses Kapitel untersucht die Inszenierung der Berber- und Tuaregkultur als Marketingvorteil und zeigt am Beispiel von Timia in Niger, wie der Ethnotourismus praktiziert wird. Es beschreibt den Ablauf einer Tagestour nach Timia und die Rolle der Tourismusakteure. Zudem werden die Vor- und Nachteile des Ethnotourismus für die Imazighen betrachtet und die Auswirkungen auf die Umwelt, die Wirtschaft, die Kultur, die Gesellschaft und die Politik der Imazighen diskutiert.
Schlüsselwörter
Ethnotourismus, Imazighen, Berber, Tuareg, Kel Timia, Timia, Niger, Südmarokko, Kultur, Tradition, Vermarktung, Reisebranche, Auswirkungen, Umwelt, Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Tourismusakteure.
- Citation du texte
- Lisa Imhof (Auteur), 2011, Auswirkungen des Ethnotourismus auf die Imazighen am Beispiel der Oase Timia, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/173192