„Il est interdit de cracher par terre et parler breton.“
(Es ist verboten auf den Boden zu spucken und bretonisch zu sprechen.)
Dieser Satz ist einigen Menschen noch heute in schmerzhafter Erinnerung. Sie wurden für ihre Muttersprache gedemütigt, lächerlich gemacht und hart bestraft.
Über mehrere Jahrhunderte versuchten französische Politiker die zahlreichen angestammten Regionalsprachen Frankreichs auszulöschen, um das Französische im ganzen Land zu verankern. Französisch galt als das Fundament der Nation, alle anderen in Frankreich gesprochenen Sprachen standen hingegen für die Zersplitterung der Republik. Noch bis vor kurzem wurden die Regionalsprachen durch sprachenpolitische Maßnahmen im Namen der unteilbaren Grande Nation unterdrückt; erst vor einigen Jahren hat ein Umdenken stattgefunden.
Ich werde in dieser Arbeit zunächst einen geschichtlichen Abriss über die französische Sprachenpolitik geben, dann im einzelnen die Auswirkungen dieser Maßnahmen auf die Regionalsprachen darlegen sowie deren heutige Lage aufzeigen und am Schluss die Bedeutung der neuzeitlichen Sprachenpolitik für den französischen Staat untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kapitel 1
- Die Sprachenpolitik in Frankreich
- Was ist Sprachenpolitik?
- Die sprachliche Vielfalt Frankreichs
- Der Aufstieg des Französischen zur Nationalsprache
- Die „Sprache der Freiheit“ im revolutionären Frankreich
- Französisch auf dem Vormarsch
- Die Renaissance der Regionalsprachen
- Zusammenfassung
- Kapitel 2
- Die Situation der Regionalsprachen in Frankreich
- Einführung
- Die Langues d'Oïl
- Das Arpitanische
- Das Okzitanische
- Das ligurische Italienisch
- Das korsische Italienisch
- Das Katalanische
- Das Baskische
- Das Bretonische
- Das westflämische Niederländisch
- Das Deutsche in Elsass-Lothringen
- Ausblick
- Kapitel 3
- Die französische Sprachenpolitik der Neuzeit und die Nation
- Beurteilung der französischen Verfassung
- Französischer Balkan?
- Die Bedeutung der Sprachenpolitik für die Nation
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Facharbeit befasst sich mit der französischen Sprachenpolitik in der Neuzeit und untersucht, inwiefern diese zur Formierung der französischen Nation beigetragen hat. Die Arbeit analysiert die historische Entwicklung der Sprachenpolitik, beleuchtet die Auswirkungen auf die verschiedenen Regionalsprachen Frankreichs und untersucht die Bedeutung der Sprachenpolitik für den französischen Staat.
- Entwicklung der französischen Sprachenpolitik in der Neuzeit
- Auswirkungen der Sprachenpolitik auf die Regionalsprachen
- Bedeutung der Sprachenpolitik für die Nation
- Die Rolle des Französischen als Nationalsprache
- Der Umgang mit sprachlicher Vielfalt in Frankreich
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel gibt einen geschichtlichen Überblick über die französische Sprachenpolitik. Es beleuchtet die Entwicklung des Französischen zur Nationalsprache und die Rolle der Revolution in diesem Prozess. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Situation der Regionalsprachen in Frankreich, wobei es verschiedene Sprachen und deren Verbreitung im Land beleuchtet.
Schlüsselwörter
Französische Sprachenpolitik, Regionalsprachen, Nationalsprache, Frankreich, Nation, Mehrsprachigkeit, Sprachpolitik, Geschichte, Kultur, Identität, Politik, Soziolinguistik.
- Citation du texte
- Florentin Rack (Auteur), 2010, Französische Sprachenpolitik in der Neuzeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/173450