Ausgewählte Bereiche der Didaktik des Englischunterrichts der Grundschule


Hausarbeit (Hauptseminar), 2010

15 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Der Umgang mit Fehlern im Englischunterricht der Grundschule
1.1 Fehlerkategorien: errors vs. mistakes
1.2 Strategie- gegenüber formbezogener Fehleranalyse
1.3 Fehlertherapie und – prophylaxe

2. Effektive Wortschatzarbeit im Englischunterricht der Grundschule
2.1 Die Speichertheorie nach Rohrer
2.2 Strukturierung und Auswahl der zu lernenden Wörter
2.3 Wortschatzvermittlung

3. Schulung des Hörverstehens im Englischunterricht der Grundschule
3.1 Probleme und Schwierigkeiten
3.2 Anbahnung von Hörverstehen
3.3 Auswahlkriterien für mögliche Texte
3.4 Begleitende Übungen und Aufgaben

Literaturverzeichnis.

1. Der Umgang mit Fehlern im Englischunterricht der Grundschule

2. Fehlerkategorien: errors vs. mistakes

3. Strategie- gegenüber formbezogener Fehleranalyse

4. Fehlertherapie und - prophylaxe

Der Umgang mit Fehlern im Englischunterricht stellt eine pädagogische Herausforderung für Lehrkräfte dar: Fehler haben eine wichtige Funktion bei dem Erlernen einer Sprache, da sie Rückschlüsse auf das Niveau der Sprachkompetenz des Lerners, aber auch auf den Erfolg des Unterrichts selbst zulassen. Dennoch muss eine zu starke Fehlerorientierung des Englischunterrichts vermieden werden, da sich dies negativ auf die Motivation und damit auch auf die Lernfortschritte der Schüler auswirken kann.[1] Diese Polarität kann bewältigt werden durch eine genaue Analyse und effektive Therapie von Fehlern.

1.1 Fehlerkategorien: errors vs. mistakes

Fehler bei der Produktion einer Fremdsprache lassen sich generell in zwei Kategorien unterteilen und müssen entsprechend unterschiedlich behandelt werden: errors und mistakes. Error bezeichnet hierbei eine Verletzung des sprachlichen Systems und deutet auf mangelnde Sprachkompetenz. Mistake hingegen bezieht sich auf Verstöße gegen die sprachliche Norm und weist auf Defizite in der Sprachperformanz hin.

Wird ein Kompetenzfehler, ein error begangen, bedeutet dies demzufolge, dass eine sprachliche Konstruktion verwendet wurde, die dem formalen sprachlichen System zu Folge nicht richtig ist. Die ist der Fall, wenn beispielsweise grammatische Regeln verletzt oder nicht-existente Vokabeln verwendet werden. Fehler dieser Art sind häufig auf eine Divergenz der sprachlichen Strukturen der Mutter- und der Zielsprache zurückzuführen

Ein Performanzfehler, ein mistake liegt hingegen vor, wenn sprachliche Konstruktionen verwendet werden, die grammatisch, morphologisch und syntaktisch richtig sind, jedoch gültige sprachliche Konventionen missachten. Wenn beispielsweise ein der Situation unangemessenes Register verwendet, ein Idiom falsch benutzt oder Sätze so konstruiert werden, dass ihr Sinn nicht mehr zu entnehmen ist, spricht man von einem mistake. Die sprachliche Richtigkeit ist zwar gegeben, aber dennoch ergeben sich in der Kommunikation ungewollt Missverständnisse und Irritationen.[2]

Die folgenden Beispiele für errors und mistakes verdeutlichen dies:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.2 Strategie- gegenüber formbezogener Fehleranalyse

Bei der Analyse von Fehlern durch die Lehrkraft sind zwei grundsätzliche Verfahren zu unterscheiden: die formbezogene gegenüber der strategiebezogenen Fehleranalyse.

Die formbezogene Fehleranalyse ist sehr systematisch und untersucht Sprachproduktion auf Fehler in der Aussprache, der Syntax, der Grammatik und der Orthographie. Bei dieser Art der Fehleranalyse wird jeder Fehler genau und entsprechend einer dieser vier Kategorien markiert. Dies birgt die Gefahr, dass der Fokus zu stark auf errors und zu wenig auf mistakes liegt, da bei der formbezogenen Analyse das formale Sprachsystem gegenüber dem performativen Sprachgebrauch in den Vordergrund rückt.[3]

Die strategiebezogene Fehleranalyse wiederum untersucht die fehlerhafte Sprachproduktion hinsichtlich der zu Grunde liegenden mentalen Prozesse und versucht, die Ursachen von Fehlleistungen zu ergründen. Es existieren eine Vielzahl von typischen Strategien bei der Sprachverarbeitung und –produktion, die zur Fehlerbildung führen, wie zum Beispiel die Übergeneralisierung bestehender formaler Regeln oder die Übertragung von Strukturen der Muttersprache auf die Fremdsprache.[4] Die Lehrkraft sollte sich dieser Strategien bewusst sein und Fehler auch unter solchen strategiebezogenen Gesichtspunkten analysieren. Dies stellt die Grundlage für eine wirksame Fehlertherapie dar.

1.3 Fehlertherapie und -prophylaxe

Wie Böttger betont, wird eine intensive Fehlertherapie durch die Lehrkräfte im Englischunterricht erwartet. Auf der anderen Seite argumentieren viele Fachdidaktiker zugunsten einer hohen Fehlertoleranz, um die Motivation der Schüler betreffend des englischen Sprachgebrauchs nicht einzudämmen. Message before accuracy wird von Befürwortern dieses Ansatzes gefordert, während Gegner um die Qualität der Sprachproduktion bangen.[5] Wann ist Fehlertoleranz vertretbar und wann müssen Fehler verbessert werden?

Fehler im schriftlichen Bereich dürfen nicht ignoriert werden, da hier die Gefahr der Fossilierung, der dauerhaften Einprägung von formal Falschem, besonders hoch ist. Eine für den Schüler nachvollziehbare und transparente, genaue Kennzeichnung der Fehler ist vonnöten.[6]

Im mündlichen Bereich ist der Raum für Fehlertoleranz deutlich größer, hier, so fordern es Böttger und Kieweg, sollte der kommunikative Erfolg im Vordergrund stehen: Fehler, die die Verständlichkeit nicht einschränken, können auch in Hinblick auf eine flüssige Kommunikation unkommentiert stehen gelassen werden, während Fehler, die die Verständlichkeit einschränken oder gar verhindern, von den Lehrkräften sogleich thematisiert werden sollten. Auch bei mündlichen Fehlern besteht allerdings die Gefahr der Fossilisierung, weshalb Böttger fordert, die Trennung zwischen accuracy und fluency nicht zu strikt zu betreiben. Auch im mündlichen Bereich sollte die Verbesserung für den Schüler nachvollziehbar und vor allem auch so erfolgen, dass sie als Hilfe und nicht nur als reine Korrektur erfahrbar ist.[7]

Fehler gehören zum Lernprozess, dennoch kann ihnen auch teilweise vorgebeugt werden. Fehlerprophylaxe ist möglich, indem man zum einen den Schülern genügend Zeit für die Sprachproduktion zur Verfügung stellt und ihnen Möglichkeiten zur Selbstkontrolle gibt und zum anderen durch eine vorbildliche Sprachproduktion durch die Lehrkraft.[8]

[...]


[1] Absatz bezieht sich auf: Böttger, Heiner (2005). Englisch lernen in der Grundschule. Bad Heilbrunn: Klinkhardt. S. 157/158

[2] Absatz bezieht sich auf: Böttger, H. (2005). Englisch lernen in der Grundschule. S. 158 und : Kieweg, Werner (2007). „Fehler erkennen – Fehler vermeiden“. In: Der fremdsprachliche Unterricht Englisch. 88, S.3.

[3] Absatz bezieht sich auf: Böttger, H. (2005). Englisch lernen in der Grundschule. S. 158

[4] Absatz bezieht sich auf: Böttger, H. (2005). Englisch lernen in der Grundschule. S. 159 - 161

[5] Absatz bezieht sich auf: Böttger, H. (2005). Englisch lernen in der Grundschule. S. 162-163

[6] Absatz bezieht sich auf: Böttger, H. (2005). Englisch lernen in der Grundschule. S. 166 und Kieweg, W. (2007). „Fehler erkennen – Fehler vermeiden“, S. 7/8.

[7] Absatz bezieht sich auf: Böttger, H. (2005). Englisch lernen in der Grundschule. S. 163-164 und Kieweg, W. (2007). „Fehler erkennen – Fehler vermeiden“, S. 5-7.

[8] Absatz bezieht sich auf: Böttger, H. (2005). Englisch lernen in der Grundschule. S. 164-166 und Kieweg, W. (2007). „Fehler erkennen – Fehler vermeiden“, S. 8/9

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Ausgewählte Bereiche der Didaktik des Englischunterrichts der Grundschule
Hochschule
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Note
1,7
Autor
Jahr
2010
Seiten
15
Katalognummer
V173747
ISBN (eBook)
9783640949106
ISBN (Buch)
9783640949359
Dateigröße
506 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
ausgewählte, bereiche, didaktik, englischunterrichts, grundschule
Arbeit zitieren
Elisabeth Würtz (Autor:in), 2010, Ausgewählte Bereiche der Didaktik des Englischunterrichts der Grundschule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/173747

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