Leseprobe
Zur Person Dr.-Ing. habil. Günter Ropohl:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Geboren wurde Günter Ropohl 1939 in Stuttgart. Mit 31 Jahren promovierte er an der Universität Stuttgart. Nach der Habilitation und der Professur für Philosophie und Soziologie, wechselte er 1981 an die Universität Frankfurt. Nach Gastprofessuren in Dubrovnik (Kroatien) und Rochester (NY, USA) sowie an der Universität Stuttgart, ist er nun wieder Professor für Allgemeine Technologie am Institut für Polytechnik/Arbeitslehre der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Günter Ropohl ist u.a. Mitglied beim Verein Deutscher Ingenieure (VDI), sowie Mitglied der Allgemeinen Gesellschaft für Philosophie in Deutschland (AGPD).
Einleitung
Dies ist ein Thesenpapier zu der Publikation „Technikbewertung als gesellschaftlicher Lernprozess“ von Günther Ropohl. Für einen Studenten des Studienganges Bauingenieurwesen ist es doch etwas schwierig sich mit philosophischen Texten auseinander zu setzen, zumal meine Stärken eher bei Berechnungen von Formeln liegen. Ob trotzdem dieser Versuch gelungen ist, müssen andere bewerten.
Mir scheint es sinnvoll, den Begriff „Technikbewertung“ mit meinen Worten zu interpretieren: Eine Technikbewertung ist die Analyse, Abschätzung und Bewertung der Folgen auf soziotechnische Prozesse durch technische Entwicklungen und deren Erzeugnisse.
Ropohl beschreibt in seiner Publikation zwei verschiedene Arten von Technikbewertung, die „reaktive“ und „innovative“. Er fordert entschieden einen bewussteren Umgang mit technischer Innovation und prangert verschiedenste Fehlentwicklungen an. Er wird durchaus nicht müde mit seinen provokativen Vorschlägen, im Gegenteil, man hat das Gefühl, dass er sich doch mit Gewalt zügeln musste. Dabei bleibt er sachlich kühl und trotzdem nicht immer fair. Zu meiner persönlichen Kritik an diesen Text komme ich aber später noch.
Die Idee der Technikbewertung
Ropohl sieht die Heranreifung der Technikfolgen-Abschätzung ab 1960. In den ersten Jahren beschränkte man sich damit, umfassendere Organisationsformen der Technikbewertung zu schaffen. Um eine genauere Bezeichnung für die Technikbewertung zu erreichen, behilft er sich mit Ausführungen des Vereins der Deutschen Ingenieure (VDI). Nach VDI ist Technikbewertung ein planmäßiges, systematisches Vorgehen – betrachtet Alternativen zur Lösung von Problemen – beleuchtet Folgen auf Technik, Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft und betrachtet die technische Entwicklung als gesellschaftlichen Prozess.
Zitat1) „Technik hat nicht nur eine naturale, sondern auch eine humane und eine soziale Dimension.“
Um die Technikbewertung zu stärken, bedarf es nach Worten von Günter Ropohl eine Zusammenführung der Geisteswissenschaft und der Technikwissenschaft. Vorprägungen, wie etwa Wertanalysen der Industrie sollten konsequent durch Technikbewertung auf gesellschaftlicher Ebene weitergeführt werden.
Ropohl unterteilt den technischen Entwicklungsprozess in Kognition, Invention, Innovation und Diffusion. Bei der Kognition handele es sich um das Ermitteln von Bedarf, bei der Invention um eine erste technische Idee, bei der Innovation um weitere Perfektion der Technik und Vorbereitung auf die denn folgende Diffusion, bei der das technische Produkt vermarktet und vertrieben wird.
Mit der vorherigen Unterteilung des technischen Entwicklungsprozesses, erscheint es ihm richtig, die Technikbewertung in zwei Arten zu unterscheiden. Zum Einen in die >>reaktive Technikbewertung<< und zum Anderen in die >>innovative Technikbewertung<<.
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- Arbeit zitieren
- David Jung (Autor), 2001, Zu ´Technikbewertung als gesellschaftlicher Lernprozess´ von Günter Ropohl, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1738
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