Zwischen den Grenzen der antiken europäisch-vorderasiatischen und der alt- chinesischen Welt erstreckt sich die mittelasiatische Steppen- und Wüstenregion. Sowohl im Westen wie im Osten musste man sich mit den aus der Steppe in die Kulturlandschaft eindringenden Nomaden auseinandersetzen. Diese Auseinandersetzung fand nicht nur kriegerisch oder wirtschaftlich statt, auch Historiographen, religiöse Kommentatoren und andere „Sinnstifter“ sahen sich genötigt, den ganz anderen, nicht mit sesshaften Völkern gleichsetzbaren Eindringlingen ihren Platz in der Weltgeschichte zuzuweisen.
Die Arbeit soll untersuchen, wie die Hunnen in Ost und West wahrgenommen wurden, in welchen Punkten sich die Beschreibungen gleichen und unterscheiden und in wie weit die Aussagen der antiken Autoren durch die Ergebnisse archäologischer Forschungen gedeckt sind. Vor diesem Hintergrund können dann Vermutungen über die Gründe von Fehleinschätzungen angestellt werden. Dabei soll die durchaus strittige Frage
der Gleichsetzung der Hsiung-nu mit den Hunnen irrelevant sein: so wie „die Hunnen“ ein Exempel in Ost und West sein konnten, ist der Konflikt zwischen sesshafter und nomadischer Welt an ihnen exemplarisch zu erkennen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die Hsiung-nu
- Die chinesischen Quellen
- Die europäischen Hunnen
- Die europäischen Quellen
- Nachwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Wahrnehmung der Hunnen in Ost und West. Sie untersucht, in welchen Punkten sich die Beschreibungen der Hunnen in chinesischen und europäischen Quellen gleichen und unterscheiden, und inwieweit die Aussagen der antiken Autoren durch archäologische Erkenntnisse belegt werden können.
- Vergleich der Beschreibungen der Hunnen in chinesischen und europäischen Quellen
- Analyse der Übereinstimmungen und Unterschiede in den Darstellungen
- Bewertung der archäologischen Befunde im Kontext der historischen Überlieferungen
- Bedeutung des Konflikts zwischen sesshaften und nomadischen Gesellschaften
- Exemplarische Betrachtung der Hsiung-nu als Beispiel für die Herausforderungen der nomadischen Kulturen für die sesshaften Zivilisationen
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorwort: Das Vorwort erläutert den historischen Kontext der Hunnen und die Zielsetzung der Arbeit. Es hebt die Bedeutung der Auseinandersetzung zwischen sesshaften und nomadischen Kulturen in der Geschichte hervor.
- Die Hsiung-nu: Dieses Kapitel befasst sich mit der Darstellung der Hsiung-nu in chinesischen Quellen. Es behandelt die Entwicklung ihrer Benennung, ihre ethnische Zugehörigkeit, ihre Rolle als Nomadenbarbaren und ihren Konflikt mit der chinesischen Zivilisation. Das Kapitel beschreibt den Einfluss der Hsiung-nu auf die chinesische Kultur und die strategischen Maßnahmen, die die Chinesen zur Abwehr der Hunnen ergriffen.
Schlüsselwörter
Hsiung-nu, Hunnen, Nomaden, Steppenkultur, chinesische Geschichte, europäische Geschichte, antike Quellen, archäologische Forschung, Konflikte zwischen sesshaften und nomadischen Gesellschaften, „Sohn des Himmels“, Chan-yü, Ordosgebiet, Gobi, Chinesische Mauer, Yüeh-chih.
- Quote paper
- Christoph Osterholt (Author), 2002, Hunnen als Exempel aus chinesischer und westlicher Sicht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17419