Warum würden Menschen vorzugsweise für einen 50 Dollar Büchergutschein bezahlen, als für die Möglichkeit bei einer Lotterie einen Büchergutschein über 50 oder 100 Dollar zu erhalten, selbst wenn die Wahrscheinlichkeiten gleich verteilt wären und mit Sicherheit einer der beiden Gutscheine gewonnen wird? Forschungen stellten heraus, dass es Gegebenheiten der Wahl geben muss, in denen der Entscheidungsträger eine Lotterie oder eine riskante Aussicht im Wert herabsetzt, welche nicht in Standardmodelle der unsicheren Wahl (risky choice) passen. Die wissenschaftliche Literatur ging davon aus, dass der Wert einer unsicheren Aussicht zwischen dem Wert des höchsten und des niedrigsten Ergebnisses liegen muss. Diese Anforderung wird als Internality Axiom bezeichnet. Doch Studien haben einen Verstoß gegen diesen Grundsatz herausgefunden. Es wurde gesagt, dass der Effekt der Unsicherheit (Uncertainty Effect) dafür verantwortlich ist. Doch kann jede Entscheidung im Rahmen einer unsicheren Wahl damit begründet werden das Unsicherheit besteht? Besteht nicht in jeder alltäglichen Situation Unsicherheit? Vielleicht verbirgt sich hinter dem angeblichen Uncertainty Eeffect eine ganz andere Annahme. Wenn einem Individuum die Möglichkeit der Wahl gegeben wird, liegt es doch nahe, die Alternativen gegeneinander abzuwägen. In der vorliegenden Arbeit soll ein anderer Erklärungsansatz des UE dargeboten werden. Es wird angenommen, dass nicht die Unsicherheit der wesentliche Punkt in der Bewertung der Lotterie ist, sondern die Möglichkeit des Vergleichs. Sobald einer Person die Wahl von Alternativen aufgezeigt wird, erfolgt ein Vergleich dieser Möglichkeiten. Dieser neue Erklärungsansatz soll durch eine eigene durchgeführte Untersuchung bestätigt werden. Das Instrument der Datenerhebung war eine schriftliche Befragung in Form eines standardisierten Fragebogens. An der Untersuchung nahmen insgesamt 315 Befragte im Alter von 18 bis 57 Jahren teil.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Einleitung.
- 2. Ein Zugang zur Thematik des Uncertainty Effect..
- 2.1. Der Uncertainty Effect...
- 2.2. Die Untersuchungen von Gneezy, List und Wu..
- 2.3. Die Untersuchungen von Simonsohn.…....
- 2.3.1. Experiment 1...
- 2.3.2. Experiment 2...
- 2.4. Weitere Forschungen zum Uncertainty Effect...
- 2.5. Zusammenfassung.
- 3. Eigene theoretische Erklärung für den Uncertainty Effect Seite 14
- 3.1. Grundlagen der theoretischen Erklärung..
- 3.2. Phantom Alternativen
- 3.3. Die theoretische Annahme..
- 3.3.1. Bedingungen......
- 3.3.2. Hypothesen..
- 3.4. Zusammenfassung...\n.Seite 32
- 4. Die Methode der Untersuchung...\nSeite 32
- 4.1. Das Untersuchungsdesign..\nSeite 33
- 4.2. Das Untersuchungsinstrument..\nSeite 33
- 4.3. Die Durchführung.........\nSeite 35
- 5. Die Ergebnisse der Untersuchung...\nSeite 35
- 5.1. Die Stichprobe...\nSeite 36
- 5.2. Relevante Ergebnisse....\nSeite 36
- 6. Diskussion.......\nSeite 40
- 7. Schlussbetrachtung.\nSeite 46
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Bachelorarbeit befasst sich mit dem Uncertainty Effect (UE), der beschreibt, dass Individuen in bestimmten Situationen eine riskante Aussicht weniger wertschätzen als den schlechtestmöglichen Gewinn. Die Arbeit verfolgt das Ziel, einen neuen Erklärungsansatz für den UE zu entwickeln, der auf dem Konzept der Phantom-Alternativen basiert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Untersuchung der Bedingungen, unter denen dieser Effekt auftritt und wie er die Entscheidungsfindung beeinflusst.
- Der Uncertainty Effect (UE) und seine empirische Evidenz
- Die theoretischen Grundlagen des UE nach Gneezy, List und Wu
- Der Einfluss von Phantom-Alternativen auf die Entscheidungsfindung
- Entwicklung eines neuen Erklärungsansatzes für den UE
- Empirische Untersuchung des neuen Ansatzes
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung führt in das Thema des Uncertainty Effect ein und stellt die grundlegende Fragestellung dar. Kapitel 2 bietet einen Überblick über den UE, beleuchtet die Studien von Gneezy, List und Wu sowie Simonsohn und geht auf weitere Forschungsarbeiten ein. Kapitel 3 entwickelt den eigenen Erklärungsansatz für den UE und stellt die Hypothese auf, dass Phantom-Alternativen eine entscheidende Rolle spielen. Kapitel 4 beschreibt die Methodik der empirischen Untersuchung. Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung und Kapitel 6 diskutiert die Ergebnisse im Detail.
Schlüsselwörter (Keywords)
Uncertainty Effect, riskante Entscheidung, Phantom-Alternativen, Vergleichseffekte, Entscheidungsfindung, empirische Untersuchung, Hypothese, Bachelor-Arbeit
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- Carolin Bengelsdorf (Autor), 2010, Uncertainty Effect - Ein neuer Erklärungsansatz, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174200